Was kostet eine Dämmung? Eine einfache Frage, auf die es allerdings keine einfache Antwort gibt. Denn wie teuer der Wärmeschutz eines Hauses am Ende wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab:
Energetischer Ausgangszustand
Größe der zu dämmenden Fläche
Technischer Anspruch des Einsatzgebietes
Art des Dämmmaterials
Werden nur geringe Dämmstoffdicken benötigt, um die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erfüllen, ergibt sich ein Preisvorteil. Ebenso ist eine Fassadendämmung bei einem großen Einfamilienhaus mit mehreren Etagen teurer, als wenn nur ein Voll- und das Dachgeschoss vorhanden sind. Und auch durch unterschiedlich teure Dämmmaterialien können Preisunterschiede entstehen.
Staatliche Förderung für energetische Sanierer
Grundsätzlich ist die energetische Sanierung der alten Gebäude in Deutschland politisch gewollt. Die Bunderegierung sieht die Bestandssanierung sogar als einen zentralen Baustein, um die selbst gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Jeder Hauseigentümer, der die Energieeffizienz seiner Immobilie durch eine Dämmung steigert, kann daher Geld vom Staat für sein Projekt in Anspruch nehmen – so dass sich die Dämmung noch einmal schneller auszahlt.
Detailierte Informationen zur Förderung und Kosten
Das Thema Dämmung ist komplex. Bei den Vorüberlegungen und der Planung einer energetischen Sanierung ergeben sich daher leicht zahlreiche Fragen. Hier finden Sie die passenden Antworten.
Der Keller bildet bei einem Haus eine wertvolle Ausbaureserve. Er bietet je nach Haustyp 30 bis 40 Prozent mehr Nutzfläche. Um diese flexibel und beispielsweise als erweiterten Wohnraum nutzen zu können, müssen die Kellerräume beheizt werden. Damit dabei nicht übermäßig viel Wärme an das Erdreich abgegeben wird, ist ein entsprechender Wärmeschutz unerlässlich. Bauherren sollten daher selbst dann bei der Planung Wert auf eine ausreichend Dicke Dämmung legen, wenn zunächst der Keller nur als Lagerraum vorgesehen ist.
Für die Kellerwände schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) einen U-Wert von maximal 0,3 W/(m²K) vor. Dazu sind Dämmstärken von etwa 12 Zentimetern notwendig. Der Fußbodenaufbau auf der beheizten Seite darf einen U-Wert von 0,5 W/(m²K) nicht überschreiten und muss mit etwa acht Zentimetern Dämmstoff versehen werden.
Ein Rückzugsort im Untergeschoss
Der Keller bietet großes Potenzial – nicht nur als Ort, wo Gartengeräte, Werkzeuge oder alte Dinge gelagert werden. Mögliche Nutzungen sind beispielsweise
Hobbykeller
Fitnessraum
Wellness-Oase mit Sauna und Bad
Schlafzimmer
Jugendzimmer, das dem Nachwuchs ein eigenes Reich bietet
Nachrüstung schwierig
Mehr als bei allen anderen Bereichen des Hauses ist die Nachrüstung des Wärmeschutzes im Keller schwierig. Denn auch hier gilt die Außendämmung als die technisch beste Lösung. Dazu müssen bei einem bestehenden Haus jedoch die Kellerwände von außen freigelegt werden, was einen sehr hohen Aufwand bedeutet. Sinnvolle Dämmvarianten wie die Dämmung unter der lastabtragenden Bodenplatte, die heute technisch kein Problem mehr darstellen, sind in der Nachrüstung überhaupt nicht möglich. Eine Innendämmung der Bodenplatte geht allerdings zu Lasten der lichten Raumhöhe.
Ein weiterer Aspekt ist Feuchtigkeit, die sich bei Altbauten aufgrund mangelnder Abdichtung in den Kellerwänden befinden kann. Die energetische Sanierung eines Kellers ist daher eine besondere Herausforderung, die einen Fachmann verlangt.
Wärmebrücken gibt es in nahezu jedem Haus. Der Begriff bezeichnet all die Stellen, über die mehr Wärme nach außen verloren geht als über den Rest eines Bauteils. Das können beispielsweise undichte Fugen an einem Fenster sein, ebenso aber auch Übergänge vom Ziegelmauerwerk zur gegossenen Betondecke oder die Ecken eines Raumes im Allgemeinen.
Thermografie bringt Wärmeverlust ans Licht
Am leichtesten lassen sich die in einem Gebäude bestehenden Wärmebrücken durch eine so genannte Thermografie-Aufnahme aufdecken. Dabei wird bei kalter Witterung mit einer Wärmebildkamera eine Außenaufnahme des auf eine bestimmte Temperatur geheizten Hauses gemacht. Auf dem Bild werden unterschiedlich warme Bereiche der Gebäudehülle durch verschiedene Farben dargestellt. Kalte Bereiche sind dunkel, was bedeutete, dass über sie nur wenig Wärme von innen nach außen tritt. Entscheidend sind allerdings die hellen – das heißt die sehr warmen – Bereiche. Hier geht durchgehend Heizenergie ungenutzt nach außen verloren.
Wärmebrücken sind mehr als nur ein Ärgernis. Werden sie nicht ausgeräumt, haben sie negative Auswirkungen für Geldbeutel, Bausubstanz und nicht zuletzt für die Gesundheit der Bewohner entstehen:
1. Energieverlust: Über eine Wärmebrücke geht fortlaufend wertvolle und aufwendig erzeugte Heizenergie verloren. In einem energetisch ungünstigen Gebäude aus Beton, das gleichzeitig viele Versprünge und auskragende Bauteile ausweist, können die Wärmebrücken laut Institut Wohnen und Umwelt (IWU) bis zu 20 Prozent der gesamten Wärmeverluste des Hauses verursachen.
2. Tauwasserbildung: An Wärmebrücken senkt sich die Innentemperatur an einer kleinen Stelle deutlich ab. An der kalten Stelle kann sich Feuchtigkeit aus der Raumluft niederschlagen. Die liegt an dem niedrigeren Taupunkt in dem kalten Bereich. Bei einer relativen Luftfeuchte von 30 bis 60 Prozent, die einem gesunden Wohnklima entspricht, sollte die Innentemperatur der Wandoberfläche daher 12 Grad Celsius keinesfalls unterschreiten. Bildet sich durchgehend Tauwasser an einer Wärmebrücke, kann es im schlimmsten Fall zur Durchfeuchtung des Bauteils kommen. Die Wirkung der Wärmebrücke dehnt sich aus und es entsteht ein schwerwiegender Bauschaden.
3. Schimmel: Ist die Wand feucht, ist das ideale Umfeld für Schimmel gegeben. Bereits bevor sich feuchte Flecken an der Wand zeigen, kann es bei zu hoher Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent zur Schimmelbildung kommen – mit allen Gefahren für die Gesundheit der Bewohner.
Drei Arten von Wärmebrücken
Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Wärmebrücken unterscheiden:
Geometrische Wärmebrücken
Konstruktive Wärmebrücken
Stofflich bedingte Wärmebrücken
Geometrische Wärmebrücken treten überall dort auf, wo einer großen Außenfläche eine geringere Innenfläche gegenübersteht. Die große Außenfläche gibt Wärme an die Umgebung ab die über die kleine Innenfläche nachfließen muss.
Konstruktive Wärmebrücken liegen überall da vor, wo durch die Konstruktion unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten innerhalb desselben Bauteils entstehen.
Stofflich bedingte Wärmebrücken werden durch die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit verschiedener Baumaterialien verursacht.
Das positive an Wärmebrücke ist: Durch die lange Erfahrung ist bestens bekannt, an welchen Stellen sie auftreten können. Und: Es gibt heute für jede Wärmebrücke das passende Dämmsystem, um sie auszuräumen.
Helle, lichtdurchflutete Räume – das ist der Anspruch vieler Bauherren und Kaufinteressenten, die sich ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchten. Tageslicht hat eine direkte positive Auswirkung auf die Stimmung. Und nicht nur das: Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass ein ausreichendes Maß an Tageslicht förderlich für die Gesundheit ist. Gegen den Anspruch an eine offene und helle Wohnraumgestaltung ist daher nichts einzuwenden. Allerdings stellt sie entsprechend hohe Anforderungen an den Wärmeschutz.
Wärmeverluste über die Fenster
Fenster haben zwar nur einen geringen Anteil an der Gesamtoberfläche des Gebäudes, können aber nach Angaben der Energie-Agentur NRW 20 bis 25 Prozent zum Energieverlust beitragen. Der Grund zeigt sich bereits bei den Eigenschaften von Glas. Glas hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,76 W/(mK). Damit liegt es deutlich über der Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen. Im Vergleich zu den Außenwänden kommt die geringe Schichtdicke der Fensterscheiben hinzu.
Wichtig: Das ganze Fenster betrachten
Ein Fenster besteht allerdings nicht allein aus der Verglasung. Der Rahmen ist ebenso an den Wärmeverlusten beteiligt. Bei Fenstern werden daher drei U-Werte unterschieden:
Ug (engl. glazing) bezeichnet den U-Wert der Verglasung
Uf (engl. frame) bezeichnet den U-Wert des Rahmens
Uw (engl. window) bezeichnet den U-Wert des gesamten Fensters
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt beim Austausch der Fenster einen Ug-Wert von 1,1 W/(m²K) vor. Der Uw-Wert sollte 1,3 W/(m²K) nicht überschreiten.
Gerade bei alten Fenstern ist der Rahmen kaum oder überhaupt nicht gedämmt. In diesen Fällen ist ein Austausch der gesamten Fenster kaum zu vermeiden. Weitere Wärmeverluste können zudem über die Dichtungen entstehen, wenn diese ihre Funktion nicht mehr ausreichend gut erfüllen.
Für die Haustür gilt bezüglich der Dämmung des Rahmens ähnliches wie für Fenster. Allerdings dürfen sie laut EnEV einen leicht schlechteren U-Wert aufweisen. Der Grenzwert liegt hier bei 1,8 W/(m²K).
Der Vorteil von Fenstern: der solare Gewinn
Fenster weisen aus energetischer Sicht im Vergleich zu anderen Bauteilen noch eine Besonderheit auf: Sie sind nicht nur verantwortlich für einen Teil des Energieverlustes, sie können gleichzeitig durch die Einstrahlung der Sonne Wärme ins Haus bringen. Dieser solare Gewinn begründet sich in einem hohen Energiedurchlassgrad (g-Wert). Ein g-Wert von 0,5 würde beispielsweise bedeuten, dass 50 Prozent der eingestrahlten Wärmemenge durch das Glas ins Haus gelassen wird. Dieses Prinzip lässt sich im Neubau nutzen: So zeichnen sich Passivhäuser durch große, nach Süden gerichtete Fenster aus, während die nach Norden gerichteten Fenster möglichst klein sind. Auf diese Weise wird die Sonnenenergie passiv zum Heizen genutzt.
Fenster Fachbetriebe in Ihrer Region unverbindlich Anfragen. Sie erhalten kostenlos Angebote von Fachbetrieben in Ihrer Region. Nur wer Angebote vergleicht kann Geld sparen… Weiterlesen »
Dämmungsfachbetriebe in Ihrer Region warten auf Ihre Anfrage. Einfach Formular ausfüllen und Sie erhalten kostenlose und unverbindliche Angebote. So einfach können Sie Zeit und Geld sparen.
Grundsätzlich reduziert jede energetische Sanierungsmaßnahme den Energieverbrauch. Die größten Einsparungen erbringen dabei natürlich die Dämmmaßnahmen, die besonders große Flächen auf einen höheren energetischen Stand heben. Konkret sind die Maßnahmen mit dem größten Spareffekt:
die Dämmung des Daches
die Dämmung der Fassade
Zu beachten ist allerdings, dass diese großflächigen Dämmmaßnahmen auch die größten Investitionen verursachen. Clever saniert, wer diese großen Dämmmaßnahmen mit ohnehin anstehenden Instandsetzungsarbeiten kombiniert, sodass der verbesserte Wärmeschutz nur vergleichsweise geringe Zusatzkosten verursacht.
Neben der reinen Energieeinsparung ist also auch immer das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Dämmmaßnahme zu beachten. Selbst mit einem etwas kleineren Budget für die energetische Sanierung lassen sich wertvolle Einsparungen erzielen. Geringinvestive Maßnahmen sind:
die Dämmung der Heizungsrohre im unbeheizten Heizungskeller (pro laufendem Meter Rohr ergibt sich hier eine jährliche Einsparung eines einstelligen Eurobetrags)
die Dämmung der obersten Geschossdecke
die unterseitige Dämmung der Kellerdecke
die nachträgliche Dämmung des Rollladenkastens
Gut machbar: Sanierung Schritt für Schritt
Besonders sinnvoll ist, bei der energetischen Sanierung Schritt für Schritt vorzugehen. Bereits die kleinen Maßnahmen bringen Energie- und damit Kosteneinsparungen, das gesparte Geld kann dann für den nächsten Schritt zurückgelegt werden. So folgen den gedämmten Heizungsrohren vielleicht die neuen Fenster, dann eine neue Tür und schließlich eine optimierte Dämmung des Dachs. Einen solchen Ablaufplan für die energetische Sanierung kann ein qualifizierter Energieberater aufstellen.
Im Fachhandel ist heute eine schier unendliche Bandbreite an Dämmmaterialien erhältlich. Hauseigentümer haben daher die Qual der Wahl.
Soll der Dämmstoff nur die Wärme im Haus halten oder auch Schall und sommerliche Hitze aussperren?
Werden besondere ökologische Ansprüche an das Material gestellt?
Wie viel darf die Wärmedämmung kosten?
das Einsatzgebiet eventuell besondere Anforderungen an das Material?
All diese Fragen können Bauherren und Modernisierer mit ihrem Bauträger, Fachplaner oder einem Energieberater beantworten und so der Auswahl des passenden Produkts näher kommen.
Schaumstoff und Mineralfasern – die Dämmstoffe mit der weitesten Verbreitung
Bei den meisten Bau- und Sanierungsvorhaben in Deutschland kommen Hartschaumstoffplatten aus EPS – besser bekannt als Styropor – zum Einsatz. Das Material auf Erdölbasis ist leicht, beständig und bietet einen hohen Dämmwert. Ein ebenfalls weit verbreitetes Material ist Mineralwolle, hergestellt entweder aus Glas oder Stein als Ausgangsmaterial. Bei der Zwischensparrendämmung des Daches lässt sie sich sehr leicht verarbeiten, sie wird aber ebenso als Fassadendämmsoff verwendet.
Die ökologische Alternative – Dämmstoffe aus der Natur
Wer statt der weit verbreiteten Produkte lieber Dämmstoffe aus Naturmaterialien verwendet, findet auch hier im Angebot eine breite Auswahl. Flachs, Hanf, Holz oder Zellulose – sogar Schafwolle und Schilf können als Wärmeschutz den energetischen Zustand eines Hauses verbessern. Die Naturmaterialien bieten zwar meist einen leicht schlechteren Dämmwert als synthetische oder mineralische Dämmstoffe, geben aber das gute Gefühl einer nachhaltigen Lebensweise.
Nur wenn weitere Anforderungen wie Feuchtebeständigkeit oder Druckstabilität an das Material gestellt werden, scheiden Naturdämmstoffe in der Regel aus. Doch auch hierfür hält die Dämmstoffindustrie die passende Alternative bereit.
Dämmung für den Härtefall
Im Sockelbereich als Anschluss des Wärmedämmverbundsystems an den Erdboden, als Dämmung der Kelleraußenwand oder als Dämmschicht unter der lastabtragenden Gründungsplatte – in all diesen Anwendungsbereichen ist das Dämmmaterial dauerhafter Feuchtigkeit, Mikroorganismen und dem Druck des Erdreichs, teilweise sogar der Last des auf ihm ruhenden Hauses, ausgesetzt.
Dämmstoffe für den so genannten erdberührten Bereich müssen daher nicht nur einen hohen Dämmwert bieten, sondern gleichzeitig all diesen Zusatzanforderungen trotzen. Der mineralische Dämmstoff Schaumglas (Foam Glass) und der synthetische Dämmstoff extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS) können das. Sie sind daher im wahrsten Sinne des Wortes das Fundament für den optimalen Wärmeschutz eines Hauses.
Einblasdämmstoffe – Hohlräume sicher ausfüllen
Alte Häuser können neben den klassischen Dämmgebieten auch Stellen aufweisen, die nicht so einfach zugänglich sind. Alte Decken oder auch zweischalige Mauerwerke älterer Bauart weisen Hohlräume auf, die ausgefüllt sein müssen, um den Wärmeschutz zu verbessern. Für diese Aufgabe gibt es eine Vielfalt an Einblasdämmstoffen – von losem Polystyrol-Granulat über Schäume bis hin zu Zelluloseflocken oder Naturfasern.
Es zeigt sich: Für jedes Einsatzgebiet gibt es verschiedene Dämmstoff-Alternativen. Hauseigentümer haben daher die Möglichkeit, ihre Immobilie optimal zu dämmen, und dabei ebenso ihre eigenen Vorstellungen an die Eigenschaften eines Dämmmaterials erfüllen.
Mit dem Dämmungsrechner können Sie in wenigen Schritten herausfinden ob sich eine Dämmung Ihres Wohngebäudes lohnt. Anschließend können Sie ihre Daten vollkommen kostenlos und unverbindlich an Fachbetriebe in Ihrer Region senden und erhalten bis zu 5 kostenlose Angebote.
Im Bereich des Wärmeschutzes gibt es zahlreiche Interessensvertretungen und Institutionen, die Informationen für Bauherren und Modernisierer bereitstellen. Damit kann sich jeder einen breiten Überblick über die bestehenden Möglichkeiten verschaffen und tiefer in die Detailrecherche einsteigen. Hier gibt es eine Übersicht, über die wichtigsten Anlaufstellen für den Bereich Dämmung.
Verbände im Bereich Dämmung
Viele Hersteller haben sich in Verbänden zusammengeschlossen, um gemeinsam über die Vorteile ihrer Produkte zu informieren. Die großen Verbände im Bereich Dämmung sind:
Neben den Dämmmaterialien gibt es weitere relevante Bauteile für den Wärmeschutz eines Hauses, zum Beispiel die Fenster. Folgende Fachverbände sind in diesem Bereich aktiv:
Das Thema Förderung ist vielschichtig und schwer zu Überblicken. Informationen gibt es bei den Institutionen, die die staatlichen Fördermittel vergeben. Darüber hinaus sorgen verschiedene Fördermitteldatenbanken für einen bestmöglichen Überblick, damit Bauherren und Modernisierer alle in ihrer Umgebung verfügbaren Förderprogramme entdecken:
Studien, Broschüren, Informationsschriften – im Internet gibt es unzählige Publikationen, die Fachinformationen bieten und kostenfrei heruntergeladen werden können. Einige Beispiele:
Soll z. B. ein Dachboden gedämmt werden, ist es möglich, Steinwolle oder Glaswolle als mineralische Baustoffe zu verwenden. Es gibt zwar einige Gemeinsamkeiten dieser beiden Baumaterialien, aber sie unterscheiden sich auch in einigen Punkten. Wir betrachten Steinwolle und Glaswolle im Vergleich und gehen auf spezielle Eigenschaften ein. So kann man Sie z. B. im Preis und bei den Einsatzmöglichkeiten miteinander vergleichen. Gibt es sinnvolle alternative Lösungen für Steinwolle und Glaswolle?
Weitere unterschiedliche Eigenschaften von Stein- und Glaswolle
In der folgenden Übersicht haben Sie die Möglichkeit sich über weitere wichtige spezielle Eigenschaften von Stein- und Glaswolle zu informieren. Lesen Sie wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden oft verwendeten Baustoffen.
bei der Herstellung von Steinwolle werden unterschiedliche Steinarten verwendet (z. B.: Dolomit, Kalkstein, Feldspat und Diabas)
diese Steinarten werden zum Schmelzen gebracht
dazu werden Sand und bis zu 30 % Altglas eingesetzt
ist ein mineralisch-synthetischer Baustoff
hervorragende Wärmedämmeigenschaften
guter Schallschutz
schimmelresistent
vielfältig einsatzbar
die Entsorgung gestaltet sich aufwendig und ist mit hohen Kosten verbunden
Glaswolle: Merkmale und Informationen:
Grundrohstoff bei der Herstellung ist Altglas mit einem Anteil von bis zu 80 %
dazu werden noch Sand, Soda und Kalkstein hinzugemischt
ist ein mineralisch-synthetischer Baustoff
günstig im Preis
vielfältige Einsatzmöglichkeiten
gute Brandschutzeigenschaften
UV-beständig
geringer sommerlicher Hitzeschutz
wird sie z. B im Dach an einer Holzbalkendecke eingebaut, ist zusätzliche eine Dampfsperre oder Dampfbremse notwendig
die Entsorgung und der Ausbau muss von einem professionellen Fachmann geschehen
Info: Die Entsorgung und der Ausbau von Glaswolle muss von einem professionellen Fachmann geschehen
Anwendung von Stein- und Glaswolle: Tipps und Beispiele
Steinwolle kann im Bereich der Dämmung von Dächern verwendet werden. Dabei wird die Steinwolle in der Form von Dämmplatten benutzt und findet häufig Anwendung als Aufsparrendämmung oder Dachbodendämmung. Wenn es kein steiles Dach ist, ist es auch möglich, Steinwolle als Zwischensparrendämmung zu verwenden. Außerdem sind Kellerdeckendämmungen, Fassaden- und Wanddämmungen mit dem beliebten Baustoff Steinwolle möglich. Wer einen Fußboden dämmen möchte, kann ebenfalls auf Steinwolle als Baumaterial zurückgreifen. Aufgrund seiner sehr guten Eigenschaften gegen Hitze kann sie auch bei Gebäuden benutzt werden die nicht widerstandsfähig gegenüber Feuer sind. Dazu gehören z. B. Tragwerke aus Holz.
Der Baustoff Glaswolle weist ein geringes Gewicht auf und kann aus diesem Grund sehr gut bei der Dämmung von Steildächern verwendet werden. Dabei nutzt man Glaswolle Klemmfilz, der flexibel ist und zwischen die Sparren geklemmt wird. Damit man der Klemmfilz ergänzt wird, haben Sie die Möglichkeit eine Glaswolle Untersparrendämmung zu verwenden. Glaswolle kann auch bei Dachboden-, Innenwand- und Fassadendämmungen Verwendung finden. Auch bei der Verlegung von Trockenestrichen kommt sie zum Einsatz.
Steinwolle in der Praxis: Beispiel – Kleben einer Steinwolleplatte
Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass bei nicht vorbeschichteten Dämmplatten zunächst eine Vorbeschichtung erfolgen muss. Der Kleber wird also unter Anwendung von etwas Druck dünn auf der Dämmplatte aufbracht. Bei ebenen Untergründungen ist es möglich, eine vollflächige Verklebung anzuwenden. Dazu wird der spezielle Klebemörtel vollflächig aufgetragen. Dann folgt das Abzahnen mit einer 15 x 15 mm Zahntraufel (dabei sollten Sie darauf achten, dass die Traufel nicht flach gehalten wird) Im nächsten vorbereitenden Schritt werden die Kanten abgezogen. Nun kann die Dämmplatte angedrückt und mit einem Schleifbrett fixiert werden. Dann werden die Dämmplatten ausgerichtet.
Tipp: Die vollflächige Verklebung ist nur bei ebenen Untergründen anzuwenden!
Die zweite Variante ist die Punkt-Rand-Verklebung. Dabei wird ein umlaufender Kleberwulst aufgetragen. Sie können bei einer Platte mit den Maßen 40 x 120 cm 3 Klebepunkte auf die Fläche der Platte auftragen. Die Dämmplatte wird angedrückt und mit einem Schleifbrett fixiert.
Hinweis: Nach dem Andrücken muss der Klebeflächenanteil auf der Dämmplatte und auf dem Untergrund mindestens 40 % betragen.
Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Plattenstöße ausreichend versetzt sind. Dann werden die Dämmplatten ausgerichtet. (die Verlegung der Platten erfolgt immer von unten nach oben) Grundsätzlich sollte die Dämmplatten dicht gestoßen werden.
Hinweis: Zur Vermeidung von Warmebrücken sollte der Klebemörtel zwischen den Plattenstößen oder den Fugen sofort restlos entfernt werden. An Gebäudeecken werden die Dämmplatten verzahnt verlegt.
Eine zusätzliche Verdübelung der Steinwolleplatte ist erforderlich. Die Dämmplatten müssen unverzüglich nach dem Auftragen des Klebemörtels (spätestens nach 10 Minuten) einzudrücken, einzuschwimmen und anzupressen. Zwischen den Platten dürfen keine offenen Fugen entstehen.
Glaswolle in der Praxis: Beispiel – Dachdämmung
Info: Überlappungen und Risse müssen unbedingt mit einem Spezialklebeband verklebt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Vor dem Beginn sollten Sie zunächst die benötigten Maße für die benötigte Glaswolle ermitteln. (Glaswolle ist in verschiedenen Breitenstufen erhältlich) Dazu wird der lichte Abstand zwischen den Sparreninnenseiten gemessen. Um Wärmebrücken zu vermeiden, können Sie zum lichten Abstand noch 1 bis 2 cm hinzugeben. In einigen Fällen muss die Glaswolle dann noch zugeschnitten werden. Dies wird mit einem Brett durchgeführt, an dessen Kante mit einem Dämmstoffmesser entlang geschnitten wird. Nun können Sie damit beginnen die Glaswolle am höchsten Punkt zwischen die einzelnen Sparren zu klemmen. Um die Glaswolle zu befestigen, wird etwa alle 10 cm am Dachsparren eine Klammer gesetzt. Kabel der elektrischen Installationen werden unter der Glaswolle verlegt.
Alternativen zu Stein- und Glaswolle
Als Alternativen zu Stein- und Glaswolle können nachhaltige Baustoffe verwendet werden. Dabei kommt z. B. Zellulosedämmstoff zum Einsatz. Dies ist ein faseriges Dämmmaterial, das zum größten aus Zeitungspapier hergestellt wird. Aber auch Hanf kann zur Dämmung von Wänden verwendet werden. Dabei werden die einzelnen Hanffasern mit einer Maschine zu einem sehr dichten Vlies gebündelt. Der Baustoff Hanf verfügt außerdem über gute Dämmeigenschaften.
Die Frage, ob Sie beim Bauen lieber Stein- oder Glaswolle verwenden sollten, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei beiden Baumaterialien ist ein guter Wärmeschutz gegeben. Es ist wichtig, wo Sie den mineralischen Baustoff einsetzen möchten und welche speziellen Eigenschaften für den gewählten Ort eine Rolle spielen. Natürlich spielt auch der Preis eine wichtige Rolle. Fragen Sie auf jeden Fall zusätzlich einen Fachmann um Rat!
Styropor vs. Styrodur: Vergleich, Informationen und Alternativen
Styropor und Styrodor klingen zum einen fast gleich zum anderen haben Sie auch ähnliche Eigenschaften. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob man zum Dämmen von Wänden Styropr bzw. Stryrodur verwendet. Was sind die verschiedenen Merkmale beider Dämmstoffe? Wir beschäftigen uns ausführlich mit diesen beiden Dämmvarianten. Gibt es bestimmte Alternativen zu Styropor oder Styrodur, mit welchen sich Dämmungen ebenfalls fachgerecht ausführen lassen?
Begriffserklärung mit speziellen Infos
Wichtig ist darauf zu achten, dass Styropor und Styrodur spezielle Markennamen für Polystyrol-Hartschaumplatten sind. Beide Dämmplatten sind erdölbasiert und gelten als verrottungsresistent, günstig im Preis. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie vielseitig einsetzbar sind.
Styropor gilt als Markenname für expandiertes Polystyrol (EPS). Styrodur dagegen ist der gebräuchliche Markenname für extrudiertes Polystyrol (XPS). Der größte und offensichtlichste Unterschied zwischen diesen beiden bekannten Dämmstoffen ist die Optik. Bei EPS sind einzelne kleine Perlen zu erkennen. XPS besitzt dagegen eine durchgängige Schaumstruktur.
Vergleich: Die unterschiedlichen Merkmale von Styropor und Styrodur
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Dämmstoffen Styropor und Styrodur.
STYROPOR-EIGENSCHAFTEN
STYRODUR-EIGENSCHAFTEN
Auslieferungsart: EPS-Platten und EPS-Granulat
Auslieferungsart: XPS-Platte
Rohdichte: 15-60 kg/m³
Rohdichte: 25-50 kg/m³
Wärmeleitfähigkeit: 0,032-0,04 W/(m*K)
Wärmeleitfähigkeit: 0,023-0,04 W/(m*K)
Baustoffklasse: B1 und B2
Baustoffklasse: B1 und B2
Anwendung: Aufsparrendämmung, Flachdachdämmung, Trittschalldämmung, Fassadendämmung hinter einer vorgehängten Fassade, Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Anwendung: Aufsparrendämmung, Flachdachdämmung (unter Abdichtung und Umkehrdach), Dämmung des Bodens unter Estrich, Dämmung einer Fassade als Kerndämmung, Perimeterdämmung
Preis: 70-100 Euro pro m³
Preis: 200-260 Euro pro m³
Styropor vs. Styrodur: Vor- und Nachteile im Überblick
Betrachten wir die speziellen unterschiedlichen Eigenschaften von Styropor und Styrodur fallen bestimmte Vor- und Nachteile auf. In der folgenden Übersicht erhalten Sie einen Überblick über die einzelnen Merkmale der beiden Dämmstoffe.
Vorteile – Styropor:
ist im Einkauf günstiger als Styrodur
bei der Herstellung muss weniger Energie aufgewendet werden
Vorteile – Styrodur:
ist beständiger gegen Feuchtigkeit als Styropor
kann Druck von außen besser standhalten als Styropor
Nachteile – Styropor:
bei speziellem FCKW geschäumtem Styropor muss eine besondere Entsorgung stattfinden
ist nicht so beständig gegen Feuchte
ist weniger druckstabil als Styrodur
Nachteile Styrodur:
Styrodur ist teurer als Styropor
Der Energieaufwand bei der Herstellung ist höher
Die Herstellung von Styropor und Styrodur
Die Grundbasis, die bei der Herstellung von Styropor und Styrodur verwendet wird, ist gleich. Im ersten Schritt wird aus Erdöl Styrol erzeugt. Dabei ist ein großer Einsatz an toxischen Stoffen notwendig, wie z. B. Benzol. Aus dem reinen Styrol wird dann mithilfe der Polymerisation Polysterol hergestellt. Von da an entscheidet sich, ob Styropor oder Styrodur hergestellt wird.
Styropor-Herstellung
Bei der Herstellung von Styropor, das auch EPS genannt wird, wird Polystyrol-Granulat mit Wasserdampf und Treibmittel behandelt. Dabei blähen sich die einzelnen Körner auf – das heißt sie expandieren. Dadurch entsteht auch die Bezeichnung „expandiertes“ Polystyrol. Als Ergebnis dieses Vorgangs entstehen die typischen Styroporperlen. Dann werden die Perlen noch ein zweites Mal aufgeschäumt und danach miteinander verschweißt. Die entstandenen Blöcke lassen so gut zu Platten schneiden.
Styrodur-Herstellung:
Bei dieser Herstellungsvariante werden zähflüssige härtbare Materialien durch eine Düse gepresst. Das spezielle Verfahren heißt Extrusion. Dadurch kommt das sogenannte „extrudierte“ Polystyrol zustande. Um Styrodur herzustellen, muss zunächst das Kunststoff-Polystyrol geschmolzen werden. Danach wird ein spezielles Treibmittel und auch Brandschutzmittel hinzugegeben. Mithilfe einer Breitschlitzdüse wird das flüssige Polystyrol auf einem Fließband ausgetragen. Dann wird es aufgeschäumt und in spezielle Plattenformen gepresst.
Anwendungsbeispiele für Styropor und Styrodur
Anwendung von Styropor (EPS):
Styropor wird in der Regel in Form von Platten als Dämmstoff zum Kauf angeboten
für Hohlraumdämmungen ist EPS allerdings auch in Kugelform erhältlich (sie werden in den Hohlraum eingeblasen)
bei der Trittschalldämmung wird es auf Rollen z. B. für Laminat angeboten
bei folgenden Dämmarten kann Styropor zum Einsatz kommen:
bei der Dämmung von Flachdächern
bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) im Bereich der Wände
Die Anwendung von Styropor bei Wärmedämmverbundsystemen:
Den Kern von vielen WDVS stellen dicke Styroporplatten dar. Diese Systeme gibt es bereits seit der Mitte der 60er Jahre. Die einzelnen Styroporplatten werden zum einen geklebt oder zum anderen mit der Wand verdübelt. Die Platten sind in der Regel etwa 14 cm stark. Auf diese Styroporplatten kommt dann noch eine Armierungsschicht, die zwischen 1,5 und 5 mm dick ist. Dabei wird eine Lage aus Glasfasergewebe eingebettet. Auf diese Weise kann der später auf diese Schicht aufgetragene Mineralputz gut haften und der Untergrund wird gleichmäßig ausgeprägt.
Info: Verbundsysteme sind heutzutage nur bedingt als optimal einzustufen, weil ihre Reste später aufwändig als Sondermüll entsorgt werden müssen.
Anwendung von Styrodur (XPS):
Heutzutage wird Styrodur in der Regel als Perimeterdämmung bei Wohnhäusern an der Kellerwand verwendet. Durch die hohe Druckfestigkeit ist es auf diese Weise möglich, die Last des Erdreichs auf die Kellerwand abzufangen. Es ist sogar möglich, Styrodur unter der Bodenplatte zu verwenden. XPS ist in der Lage hohen Belastungen standzuhalten und wird aus diesem Grund auch in Lager- oder Fertigungshallen in der Bodenkonstruktion verwendet.
Die Anwendung von Styrodur im Innenbereich und bei der Kerndämmung:
Im Innenbereich kann Styrodur auch in mehreren Lagen verwendet werden. Außerdem ist es möglich, das Styrodur zwischen zwei Wandschichten zu montieren. Es wird vor allem auch im Bereich von Wärmebrücken verwendet.
Die Anwendung von Styrodur bei Flach- und Umkehrdächern:
Bei Flachdächern wird das Styrodur unter der Dachpappe verwendet. Das volle Potenzial entfaltet Styrodur allerdings bei Umkehrdächern. Hier liegt die Abdichtung unter Dämmung. Aus diesem Grund muss die Abdichtung ständiger Feuchtigkeit und Nässe standhalten. Außerdem ist die Dämmung durch Kies oder Steinplatten einem sehr hohen Gewicht ausgesetzt. Durch eine Dämmschicht mit Styrodur kann dieses Gewicht ohne Probleme aufgenommen werden.
Bei Steildächern ist es ebenfalls möglich, Styrodur als Dämmmaterial bei Aufsparrendämmungen zu verwenden. Dies ist auch bei Neubauten eine Lösung, die energieeffizient und praktisch ist.
Alternativen zu Styropor und Styrodur
Als Alternative zu Dämmsystemen mit Styropor oder Styrodur können z. B. Wärmedämmverbundsysteme mit Materialien wie Steinwolle oder Mineralschaum verwendet werden. Bevor man sich für eine alternative Lösung entscheidet, sollte man sich erkundigen, ob der jeweilige Baustoff für die Verwendung in Deutschland zugelassen ist. Die Auskunft darüber erhält man beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIB), das sich in Berlin befindet oder bei den Herstellern selbst.
Als nachwachsende Rohstoffe können z. B. auch Holzfasern, Holzwolle, Kokosfasern, Kork, Schafwolle, Hanf, Stroh oder Zellulose verwendet werden, um eine Dämmung auszuführen. Auch hier müssen aber spezielle Bedingungen für den Einbau beachtet werden.
Heizkörpernischen richtig dämmen: Darauf müssen Sie achten
Wird im Rahmen der Altbausanierung die Gebäudehülle modernisiert, ist ein wichtiges Ziel die energetische Aufwertung der Außenwände. Die grundsätzlich oft zu dünnen Wände im Altbau werden häufig durch die früher üblichen Heizkörpernischen zusätzlich geschwächt. Um dort Wärmebrücken zu vermeiden, empfiehlt sich eine fachgerechte Innendämmung der Nischen.
Heizkörpernischen – nicht nur im Altbau ein Problem
Um Heizkörper aus dem Weg zu schaffen, wurden früher häufig Nischen unter die Fensterbänke der Außenwände eingebaut, in der die Elemente fast unsichtbar verschwinden. Was für die Raumwirkung eine gute Idee zu sein schien, hat auf die Energieeffizienz der Heizung negative Auswirkungen. Die dort geschwächte Wand ist eine Wärmebrücke, die Leistung der Heizkörper wird durch die Begrenzung nach oben reduziert. Im Rahmen der Modernisierung werden diese Nischen deshalb heute nachträglich gedämmt.
Bereits durch eine nachträglich aufgebrachte Außenwanddämmung, zum Beispiel in Form einer WDVS-Dämmung wird die Wärmebrücke, die die Heizkörpernische darstellt, reduziert. Noch effektiver ist die Dämmung der Nische selbst. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Soll der vorhandene Heizkörper an Ort und Stelle bleiben, kann die Nische mit hochwertigem Dämmstoff ausgekleidet werden. Wichtig ist es dabei, nicht nur die Außenwand direkt, sondern auch die seitlichen Leibungen und den Abschluss zur Fensterbank mitzudämmen. Geeignet sind wärmedämmende Verbundwerkstoffe, kann der Heizkörper nicht ausgebaut werden, eignen sich Weichschäume aus PUR oder Polyethylen.
Tipp: Der eingebaute Dämmstoff sollte eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen und mindestens 3 cm stark sein.
Ideal ist es, die komplette Nische mit Dämmstoff aufzufüllen und den Heizkörper anschließend vor der Wand zu positionieren. Verwendet werden biegesteife Dämmstoffe, da für diesen Fall keine Unterkonstruktion nötig ist. Die Nische wird vollständig und luftdicht mit Wärmedämmmaterial ausgefüllt, die Dämmung sollte bis zur Vorderkante der Wand reichen. Anschließend wird die komplette Wand im Rahmen der Innenraumsanierung neu verputzt. Alternativ kann die Heizkörpernische samt Dämmung mit einer Styropor-Gipskartonplatte verkleidet werden. Der Vorteil dieser Variante: Leichte Plattenheizkörper können mit einer Konsole daran befestigt werden.
Tipp: Werden Schaumdämmstoffe eingesetzt, ist bis zu einer Stärke von 3 cm keine Dampfbremse erforderlich. Bei größeren Schichtdicken sollte zwischen Dämmstoff und raumseitigem Abschluss eine diffusionsoffene Dampfbremse eingebaut werden.
Soll mit Mineralfaser oder einem ökologischen Dämmstoff wie Flachs oder Hanf gedämmt werden, ist eine Unterkonstruktion erforderlich. Die Dämmebene wird anschließend mit einer Gipskartonplatte verschlossen, die wiederum verputzt werden kann. Ebensfalls möglich ist eine Dämmung für Heizkörpernischen durch das Ausmauern mit Porenbeton oder porosierten Ziegeln. Allerdings liegt die Wärmedämmwirkung im Vergleich zur eingebauten Dämmebene bei gleicher Schichtdicke dann nur bei 50 %.
Heizkörper in der Nische
Soll der Heizkörper in der Nische verbleiben, dann kann die Konvektion, die durch die oberen und seitlichen Begrenzungen verschlechtert wird, durch einen Keil aus Styropor oder Hartschaum verbessert werden. Auf keinen Fall darf der Heizkörper verkleidet oder eingehaust werden, da sich dadurch die Heizleistung zusätzlich verschlechtert. Gerade dann, wenn Heizkörper in Nischen stehen, muss der Platz davor frei bleiben und darf nicht durch Sofas, Schränke oder Kommoden verstellt werden.
Innenwanddämmung – ein Kompromiss, der sich lohnen kann
Die Dämmung der Wände von innen ist der Außendämmung grundsätzlich unterlegen. Das bedeutet jedoch auch, dass Innendämmung immer dann die beste – weil einzig verbleibende – Lösung ist, wenn Außendämmung nicht in Frage kommt. Zum Glück sind die Risiken und problematischen Aspekte der Innendämmung schon so lange bekannt, dass es sowohl auf der Entwickler- und Herstellerseite als auch für die Anwender ausreichend Gelegenheit gab, aus Fehlern zu lernen und neue Lösungen zu entwickeln.
Trotzdem hat die Innendämmung nach wie vor einen schlechten Ruf. Erstens, weil sie in aller Regel eine Kompromisslösung darstellt und als Plan B gesehen wird, und zweitens, weil man dabei so viel falsch machen kann. Viele Bauschaffende lehnen Innenwanddämmungen aus Prinzip ab, und viele Hausbesitzer und Sanierer führen sie nur durch, weil sie sich dazu verdonnert fühlen, etwa durch die Energieeinsparverordnung, die baulichen Gegebenheiten, die Beschwerden ihrer Mieter oder die Einlassungen ihrer Nachbarn.
Alle diese Gründe sind zwar nachvollziehbar, doch konstruktiv sind sie nicht. Denn gar keine Dämmung – und zumindest hierüber besteht Einigkeit – ist die denkbar schlechteste Alternative. Ist keine Außendämmung möglich, sollte die Innendämmung also als Plan A betrachtet und entsprechend professionell umgesetzt werden – mit zeitgemäßen Dämmstoffen und Dämmsystemen, umsichtiger Planung sowie einwandfreier Montage und Verarbeitung. Dann lohnt sich der Kompromiss nicht nur in puncto Energieeinsparung und Vorgabenerfüllung, sondern auch wegen des gesünderen Raumklimas, der besseren Wohnqualität und der nachhaltigen Wertsteigerung der Immobilie.
Wann kommt eine Außendämmung nicht in Frage?
Es gibt sowohl gebäudeseitige als auch rechtliche K.o.-Kriterien für eine Außendämmung. Bei der energetischen Sanierung von Gebäuden mit erhaltenswerten bzw. denkmalgeschützten Fassaden kann bzw. darf die Wanddämmung nur von innen durchgeführt werden. Bei neueren Bauten und Häusern, die nicht mit einer historischen oder spektakulären Fassade aufwarten können, kann die Außendämmung durch Platzmangel verhindert werden. Ist das Anbringen einer ausreichend dicken Dämmschicht auf der Außenwand aufgrund von Grenzbebauung oder Unvereinbarkeit mit den vorgeschriebenen Abständen und Gebäudefluchten nicht machbar, gibt es zur Innendämmung keine Alternative. Dasselbe gilt, wenn der für die äußere Fassadendämmung erforderliche Dachüberstand nicht gegeben ist und auch nicht nachträglich hergestellt werden kann.
Uneinigkeit oder Streit zwischen benachbarten Hausbesitzern oder Gemeinschaftseigentümern, die sich eine Immobilie teilen, gehört zu den häufigsten nicht gebäudebedingten Ausschlusskriterien für eine Außendämmung. Wenn einer energetisch sanieren will, der andere jedoch strikt dagegen ist, ist eine hochwertige Innendämmung mit Sicherheit eine bessere Option als ein langwieriger Rechtsstreit, der jedes Bauvorhaben erst einmal auf Eis legt und viel Geld kostet, ohne jedoch Garantien auf einen günstigen Ausgang zu geben.
Und schließlich gibt es sogar Gebäude, bei denen eine Innenwanddämmung generell sinnvoller ist als eine Außendämmung. Das sind vor allem Bauten, die nicht dauernd genutzt werden und daher auch nicht dauerhaft warm sein müssen, z. B. Ferienhäuser, Vereinsheime oder Kirchen. Hier erlaubt die Innendämmung, bei der nicht die ganze Wand (z. B. massives Kirchenmauerwerk) miterwärmt wird, ein deutlich schnelleres und energieeffizienteres Aufheizen der Räume, wenn sie gebraucht werden.
Bei unsanierten bzw. ungedämmten Altbauten geht rund ein Viertel der Heizwärme über die Außenwand verloren. Durch eine Außendämmung lassen sich Energieverbrauch und Heizkosten um bis zu 30 Prozent reduzieren, durch eine Innendämmung immerhin um bis zu 15 Prozent. Viele Altbauten müssen nachträglich gedämmt bzw. energetisch saniert werden, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erfüllen. Die Innendämmung bietet sich hier als praktische Lösung an, doch bei unfachmännischer Planung oder schlampiger Ausführung kann dabei einiges schiefgehen.
Problembewusstsein ist der erste Schritt zur Lösung – und die beste Voraussetzung, um Fehler und deren unangenehme Konsequenzen bereits im Vorfeld auszuschließen. Im Folgenden werden die Hauptprobleme mit der Innendämmung nebst brauchbaren und bewährten Lösungen vorgestellt.
Risiko Nr. 1: Kondenswasser in der Wand
Die Innendämmung bildet eine Barriere zwischen der Außenwand und der warmen Raumluft. Die Außenwand bleibt also kalt, weshalb sich vor allem an deren Innenseite Feuchtigkeit niederschlagen kann. Sammelt sich dieses Kondens- oder Tauwasser in der Wand an, kann es zur Schimmelbildung und zu weiteren Feuchteschäden führen.
Problemlösung: die Dampfbremse
Durch den Einbau einer Dampfbremsfolie kann das Eindringen von Wasser bzw. Wasserdampf in die Wand eingeschränkt werden. Eingebaut wird die Dampfbremse unter der Verkleidung bzw. inneren Abdeckung der Dämmschicht. Empfehlenswert ist diese Lösung vor allem bei Dämmstoffen, die viel Wasser aufnehmen können, z. B. Zellulose oder Mineralwolle. Bei einer diffusionsoffenen Innendämmung, etwa Kalziumsilikatplatten, ist eine Dampfbremse nicht zwingend erforderlich.
Um Wasseransammlungen zu verhindern, müssen zudem Hohlräume zwischen Außenwand und Innendämmung unbedingt vermieden werden. Dazu eignen sich beispielsweise Faserdämmstoffe oder spezielle Dämmputze, mit denen sich Unebenheiten des Untergrunds sicher ausgleichen lassen.
Hinweis: Früher wurde für Innendämmungen häufig auch eine Dampfsperre empfohlen. Das ist einer der Fehler, aus denen man gelernt hat: Heute gilt als erwiesen, dass eine dichte Sperrschicht das Risiko der Wanddurchfeuchtung noch erhöht, daher ist man von der Dampfsperre zugunsten der weniger radikalen Dampfbremse abgekommen.
Um Wasser aus der Wand herauszuhalten, muss es auch wirksam von der Fassade abgeleitet werden. Ungedämmte Fassaden trocknen nach dem Regen oder beim Abtauen von Schnee besonders schnell, da sie das Wasser sowohl nach außen als auch nach innen abgeben können. Das Trocknen nach innen ist nach dem Anbringen einer Innendämmung nicht mehr möglich, und durch die verzögerte Trocknung erhöht sich das Risiko für stehendes Wasser, Feuchte- und Frostschäden in Wand und Mauerwerk.
Problemlösung: Regenschutz und diffusionsoffene Dämmung
Um dieses Risiko zu minimieren, können Bauherren und Sanierer zweigleisig fahren: Ein nachträglich angebauter Regenschutz, etwa in Form eines Dachüberhangs oder -überstands, hält bei schwerem Wetter (z. B. Schlagregen) Wasser von der Fassade fern. Eine diffusionsoffene Innendämmung sorgt dafür, dass die Trocknung zur Raumseite hin nicht völlig unterbunden wird.
Hinweis: Besondere Vorsicht ist bei Holzkonstruktionen geboten, z. B. bei Holzdecken oder Fachwerkwänden. Der Schutz der Balken bzw. Balkenköpfe vor Tau- und Schwitzwasser kann zusätzliche Maßnahmen erforderlich machen und sollte auf jeden Fall von einem Fachbetrieb durchgeführt bzw. vom Profi abgesegnet werden.
Risiko Nr. 3: Kälte- bzw. Wärmebrücken
Bei ungedämmten Altbauten sind die Innenwände und Decken von den Außenwänden nicht thermisch getrennt. Bei kalten Außentemperaturen wird also alles gleichmäßig kalt: Die Außenwände, die Innenwände und auch die Übergänge dazwischen. Nach dem Dämmen der Innenwände ist diese thermische Verbundenheit nicht mehr gegeben, weshalb sich vor allem an den Übergängen, z. B. Wand- und Deckenanschlüssen sowie Fensterlaibungen, nach der Installation einer Innendämmung Feuchtigkeit ansammeln und zu Schimmelwachstum führen kann.
Problemlösung: Möglichst fugenlose Dämmung
Mit speziellen Dämmelementen wie Dämmstreifen oder Dämmkeilen kann die Innendämmung über Anschlüsse und Ecken geführt werden. Bei diesem sogenannten Flankenschutz wird dann z. B. ein Teil der Decke oder einer nicht außenliegenden Innenwand mitgedämmt. Mit sogenannten Thermowinkeln aus Aluminium lassen sich Wärmebrücken an den Übergängen reduzieren, wo die einbindenden Innenwände von der Außenwand abzweigen.
In Heizkörpernischen, Fenster- und Türlaibungen kann wegen des engen Raumes oft nur eine dünne Dämmschicht angebracht werden. Durch die Verwendung eines Hochleistungsdämmstoffs in den kritischen Bereichen lassen sich die gewünschten Dämmwerte dort mit einer geringeren Schichtdicke erreichen; die Dämmung wird auf diese Weise gleichmäßiger.
Zum fugenfreien und luftdichten Verbinden einzelner Dämmelemente, z. B. Dämmplatten, Dämmstoffrollen oder Dampfbremsfolien, eignet sich stabiles, elastisches Klebeband (Fachhandel). Auch hier gilt: Nur sorgfältig gearbeitete Innendämmungen bleiben problemfrei, und bei der Verarbeitung sind viele wichtige Details zu berücksichtigen, z. B. die Auswahl eines Dichtungs- bzw. Klebebandes, das sich auch nach zehn Jahren nicht von selbst löst, spröde wird oder bricht. Die meisten Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden durch Innendämmungen entstehen nicht durch die Dämmung an sich, sondern durch deren fehlerhafte, nachlässige oder zu sparsame Verarbeitung.
Um fugenlos zu dämmen, können auch Dämmputze oder Dämmstoffe zum Einblasen, Einschütten oder Aufsprühen (z. B. Zellulosefasern) verwendet werden. Anders als beim Dämmen mit Rollen oder Platten muss das Dämmmaterial dabei nicht passgenau zugeschnitten, Stück für Stück angesetzt, befestigt und miteinander verbunden werden. Es bleiben keine Hohlräume, schwer zugängliche Stellen sind leichter zu erreichen, und die Arbeit des Fugenabdichtens bzw. -überklebens in der Dämmschicht entfällt.
Hinweis: Eine sach- und fachgerecht angebrachte Innenwanddämmung beugt Feuchtigkeitsschäden vor und kann sogar gegen Schimmelbefall helfen. Denn durch die Dämmung erhöht sich die Temperatur an der Außenwand-Innenoberfläche, und in der Folge schlägt sich in dieser Hauptrisikozone für Schimmel keine Feuchtigkeit mehr nieder.
Dieses Risiko lässt sich nicht umgehen: Jede Innendämmung bedeutet einen Verlust an Wohnraum, da sie das Zimmer verkleinert. Im Durchschnitt geht auf zehn Quadratmeter Wohnfläche ein Quadratmeter verloren.
Problemlösung: eine möglichst dünne Dämmschicht
Damit sich der Raumverlust in vertretbaren Grenzen hält, sollten effiziente Dämmstoffe verwendet werden, die schlanke Aufbauten erlauben. Dazu gehören Dämmputze, die allerdings nicht die besten Dämmwerte haben, sowie dünne Vakuum-Dämmplatten, die zwar hervorragend dämmen, aber auch recht teuer sind.
Hinweis: Die Innendämmung sollte maximal 8 cm dick sein. Diese „magische Zahl“ gilt für alle Dämmstoffe, da sie den Punkt kennzeichnet, ab dem eine noch dickere Schicht mehr Nachteil als Vorteil bringt. Die ersten 6-8 cm Dämmung erzielen die größte Dämmwirkung. Eine über 8 cm dicke Dämmschicht bringt nur unwesentlich mehr Energieeinsparung, schränkt jedoch den Raum sehr deutlich ein und erhöht überdies das Risiko für Wärmebrücken und Feuchtigkeit in der Wand.
Risiko Nr. 5: Wärmeverluste durch Installationen
Installationen im Innenraum – z. B. Heizungsrohre und Wasseranschlüsse, Elektroleitungen und Steckdosen – durchziehen die gesamte Konstruktion des Gebäudes und machen es schwierig, an den entsprechenden Stellen die erforderliche Dampf- und Luftdichtheit zu erreichen.
Es gibt verschiedene Lösungsansätze zum luft- und dampfdichten Durchführen und Verbinden von Leitungen und Anschlüssen. So können manche Elektrokabel in die Fußleisten bzw. darunter verlegt werden. Sinnvoll ist das Errichten einer neuen Installationsebene in der Dämmung bzw. deren Innenverkleidung. Dabei ist die richtige Reihenfolge zu beachten – wird z. B. eine Dampfbremse eingebaut, sollten die Leitungen darunter liegen.
Wo die Dampfbremse bzw. komplette Dämmschicht durchbrochen werden muss, etwa für eine Steckdose, muss der Anschluss nachher gründlich abgedichtet werden. Im Fachhandel sind auch sogenannte Elektroquader erhältlich. Das sind vorgedämmte Bauteile, die die Arbeit erleichtern und bei fachgerechter Montage einem Wärmeverlust im Anschlussbereich vorbeugen.
Bei vielen energetischen Altbausanierungen sollen die vorhandenen Anschlüsse nach der Innenwanddämmung wie gewohnt weiter genutzt werden. Verschiedene Hersteller bieten Montagesysteme, Steckdosen, Verteiler, Schalter u. Ä. an, die sich optimal in der Dämmung installieren und abdichten lassen – entweder vor oder nach dem Verbinden/Verkleben der Dämmelemente. Für den nachträglichen Einbau wird mit einem Spezialwerkzeug (z. B. Fräser, Lochsäge) ein passgenauer Hohlraum geschaffen, in dem die entsprechende Verbindungsdose sicher fixiert und dann rundherum abgedichtet werden kann.
Mit Montagehilfen wie Mini-Geräteträgern, Montagequadern und Montagezylindern, die die Dämmschicht schonen, können später weitere Geräte, z. B. Lampen, an der gedämmten Wand installiert werden.
Hinweis: Obwohl die entsprechenden Bauteile in jedem Baumarkt für Heimwerker angeboten werden, dürfen Elektroinstallationen in Deutschland nur von eingetragenen Installationsunternehmen durchgeführt werden. Das ist in § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) festgeschrieben und gilt auch für scheinbar harmlose Arbeiten wie das Anschließen einer Steckdose oder Deckenleuchte. Halten Sie sich daran und überlassen Sie die Planung und Montage aller Leitungssysteme den Profis, um in puncto Brandschutz, Unfallschutz und Gebäudesicherheit auch rechtlich auf der sicheren Seite zu bleiben.
Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden für Innenwände
Wenn die Außendämmung aufgrund von Denkmalschutzvorgaben, baulichen Bedingungen oder rechtlichen Schwierigkeiten nicht möglich ist, ist eine Innendämmung die einzige Alternative zur ungedämmten Wand. Die beste Alternative ist sie jedoch nur dann, wenn sie professionell durchgeführt wird. Das bedeutet einerseits die Wahl der richtigen Dämmmethode und andererseits das Minimieren der Risiken beim Einbau von Innendämmungen. (Hier bietet sich ein Link zum Artikel „Innendämmung – ein Kompromiss, der sich lohnen kann“ an.)
Mit einer sauber geplanten und fachgerecht gearbeiteten Innendämmung können Sie je nach eingesetztem Dämmstoff zwischen 5 und 15 Prozent Energie bzw. Heizkosten einsparen – immerhin noch rund halb so viel wie mit einer Außenwanddämmung. Eine falsch aufgebaute oder verarbeitete Innenwanddämmung ist dagegen schlechter als gar keine Dämmung, weil ernste Folgeschäden wie feuchte Wände oder Schimmel vorprogrammiert sind und zudem die angestrebten Dämmwerte nicht erreicht werden. Dann war die Investition nicht nur umsonst, sondern bringt statt des erhofften Gewinns hohe Verluste auf vielen Ebenen.
Zu den Klassikern der Innendämmung gehört das Anbringen von Dämmstoffplatten, z. B. aus Polystyrolpartikelschaum (EPS, Styropor) oder Mineralwolle. Während die althergebrachten, unverrottbaren Schaumplatten aus Styropor oder Polyurethan (PU) wegen ihrer erschreckend schlechten Ökobilanz bei vielen Heimwerkern und Profisanierern mittlerweile stark umstritten sind, gewinnen umwelt- und klimafreundlichere Dämmstoffe wie Kalziumsilikat, Holzfasern, Hanf, Zellulose oder Vulkanstein (Perlit) zunehmend an Beliebtheit. Ebenfalls gefragt bei ökologischen Bauprojekten sind Dämmplatten aus Kork oder Schafwolle.
„Klimaplatten“ aus ökologisch und gesundheitlich verträglichen („sympathischen“) Materialien kosten zwar mehr als herkömmliche Schaumplatten, weisen dafür jedoch sehr gute Dämmeigenschaften auf und sorgen überdies für sicheren Brandschutz und ein gesundes Raumklima. Gesundheitlich unbedenklich, unbrennbar und recyclingfähig ist auch Glasschaum bzw. Schaumglas, das aus recyceltem Glas und Quarzsand besteht. Dieser Dämmstoff ist dampf- und wasserdicht, was je nach Situation ein Vorteil oder Ausschlusskriterium sein kann.
Je nach Art und System werden Dämmplatten entweder direkt auf die Wand geklebt oder an einer Unterkonstruktion (z. B. aus Aluminiumprofilen oder Holzständern und Latten) befestigt. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit hinter die Dämmschicht gelangt, kann eine Dampfbremse angebracht werden, z. B. eine Dampfbremsfolie oder eine spezielle Beschichtung. Verkleidet wird die Dämmschicht dann mit weiteren Platten, etwa Gipskarton- oder Holzplatten. Im Handel sind auch mehrschichtig aufgebaute Verbundplatten („Fertigplatten“, „3-in-1-Platten“) erhältlich, die aus einer Dämmschicht, einer integrierten Dampfbremse und einer Verkleidungsschicht bestehen.
Hinweis: Bei Klimaplatten aus Kalziumsilikat gibt es auch Varianten, die lediglich zur Schimmelsanierung an Innenwänden eingesetzt werden. Diese sind nicht zur Wärmedämmung geeignet und auch nicht dafür zugelassen.
Ebenfalls optimal für unebene Wände sind Zellulose-Innenwanddämmungen zum Aufsprühen. Die aufgesprühten Zelluloseflocken passen sich allen Konturen des Untergrunds an, ohne dass Hohlräume entstehen, und haften auch auf Bruchsteinwänden, Heizungsrohren oder Elektroleitungen. Nach dem Aufsprühen wird die Dämmschicht begradigt und kann dann verputzt und nach Wunsch weiter gestaltet werden.
Dämmputze, die sich ebenfalls für unebene Untergründe anbieten, bringen in der Regel schlechtere Dämmeigenschaften mit als Dämmplatten, Aufsprüh- oder Einblasdämmungen. Allerdings gibt es auf dem Gebiet der Dämmputze einige interessante Weiterentwicklungen, z. B. neue Hochleistungsdämmputze mit sogenanntem Aerogel. Der innovative Werkstoff soll die Vorteile eines mineralischen Putzes mit denen eines effizienten Dämmstoffs kombinieren. Damit das funktionieren kann, darf das leichte und feine Aerogelgranulat jedoch beim Auftragen nicht zerdrückt werden – eine äußerst sorgfältige Verarbeitung ist also Pflicht.
Hinweis:Schüttdämmungen können auch von ambitionierten Heimwerkern realisiert werden. Einblasdämmungen erfordern spezielle Maschinen und Werkzeuge und werden nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt. Lassen Sie sich von einem dieser Profis beraten – etwa von einem darauf spezialisierten Zimmermeister oder Stuckateur.
Wenn eine Dampfbremse angelegt werden soll, muss das verwendete Material zum Dämmstoff und zur Dämmethode passen. In der folgenden Tabelle werden verschiedene gängige Dämmmaterialien bzw. Dämmsysteme und dafür geeignete Dampfbremsen vorgestellt.
Dämmstoff
Dampfbremse
Dämmplatten aus Mineralfasern
Polyäthylenfolie (PE-Folie)
Kalziumsilikatplatten bzw. Kapillardämmplatten
Dispersionsfarbe, Ölfarbe
Vakuum- oder Aerogel-Dämmplatte
Dichtungsmasse auf Silikon- oder Acrylbasis zum Verschließen der Fugen
Schaumglas- bzw. Glasschaumplatten
Bitumen (heiß, kalt oder als bitumenhaltiger Anstrich
Schaumplatten (EPS, Styropor, ohne oder mit Kantenfalz
Dampfbremspappe, Kraftpapier
Zellulose-Aufsprühdämmung
PU-Anstrich
Dämmplatten aus (Weich-)Holzfasern
Acrylkleber, Korkkleber
Dämmplatten aus Kork
doppelseitiges Spezialklebeband (z. B. aus Butylkautschuk)
Dämmmatten/-platten aus Schafwolle
Spezielles Fugendichtungsband (vorkomprimiert)
Hinweis: Nicht immer ist eine Dampfbremse empfehlenswert oder zwingend erforderlich, und zuweilen kommen dafür mehrere Materialien bzw. Vorgehensweisen in Frage. Es ist jedoch wesentlich, hier schon im Vorfeld die richtigen Entscheidungen und die richtige Wahl zu treffen. Da es selbst gut informierten Laien kaum möglich ist, die Risiken und möglichen Folgeschäden einer Fehlentscheidung richtig einzuschätzen, fragen Sie besser vorher einen Fachmann, um sicher zu sein und Fehler zu vermeiden.
Schallschutz und Schalldämmung für Innenwände richtig planen
Zu viel Lärm bedeutet Stress und kann auf Dauer krank machen. Als belastend werden sowohl ein konstant hoher Geräuschpegel (Dauerlärm) in der Wohnung empfunden als auch einzelne laute Geräusche (Schallspitzen). Während Dauerlärm meist von außen in den Wohnraum dringt, etwa durch den Kraftverkehr oder eine Baustelle vor dem Haus, liegen die Ursachen von Schallspitzen häufig im Gebäude. Viele Menschen fühlen sich durch Geräusche aus Nebenräumen, z. B. den angrenzenden Wohnungen und Etagen, belästigt – denn einerseits wollen sie gar nicht so genau wissen, was die Nachbarn gerade treiben, und andererseits möchten sie auch selbst nicht „belauscht“ werden können.
Auch das Gebäude selbst kann Störgeräusche erzeugen. Zu den „sprechenden“ Bauteilen gehören zum Beispiel Holzkonstruktionen, Rohrleitungen, Abflüsse, Luftkanäle und Heizungsanlagen, ferner Türen, Fenster, Treppenhäuser und Kamine sowie Dach- und Fassadenelemente, die bei Wind oder Regen ein sehr vielfältiges Klangspektrum und hohe Lautstärken entwickeln können.
Mit geeigneten Schallschutzmaßnahmen können Sie einerseits die Schallentstehung und andererseits die Schallübertragung verhindern. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Schall in Gebäuden: den Luftschall, der durch die Luft übertragen wird, und den Körperschall oder Trittschall, die Übertragung von Schallwellen durch feste Bauteile. Schutz vor dem Luftschall bieten vor allem massive und schwere Baustoffe. Um den Trittschall und die Ausbreitung von Geräuschen zu verringern, müssen die sogenannten schwingenden Massen elastisch entkoppelt werden. Wichtig ist dabei auch das Beseitigen von Schallbrücken an Übergängen, Anschlüssen und Verbindungen verschiedener Bauteile. Denn jede Öffnung, die Luft durchlässt, lässt auch Schallwellen durch. Eine Verstärkung der Wände bzw. das Errichten zusätzlicher Schallschutzwände (Vorsatzschalen) kann die Schallübertragung zusätzlich wirksam verringern.
Wie viel Schall wird übertragen?
Die Schalldämmung eines Gebäudes ist von der Beschaffenheit der Türen und Fenster, Decken und Wände abhängig. Beim Planen von Schallschutzmaßnahmen sollten Sie zuerst entsprechende Messungen vornehmen lassen, um zu ermitteln, wie viel Schall beim jeweiligen Bauteil von der einen zur anderen Seite übertragen wird. Bauakustiker verwenden zur Messung spezielle genormte Geräte wie das Norm-Hammerwerk zur Messung und Bewertung von Trittschall (nach den Normen ISO 140-6, EN 16205 und DIN 52210).
Um den Luftschall zu messen, werden akustische Signale an mehrere im Raum oder Gebäude verteilte Mikrophone gesendet und von entsprechenden Messstationen empfangen und ausgewertet. Aus den Ergebnissen können dann praxisorientierte Empfehlungen (z. B. zu Art und Aufbau einer sinnvollen Wand- oder Fußbodendämmung) abgeleitet und umgesetzt werden.
Eine gängige Maßeinheit für Lärm ist Dezibel (dB), wobei eine Steigerung um 10 dB subjektiv als Verdoppelung und eine Steigerung um 20 dB als Vervierfachung der Lautstärke bzw. des Lärms empfunden wird. Das in Labors gemessene Schalldämm-Maß wird mit Rw angegeben, der am Gebäude gemessene Schallwert mit dem sog. bewerteten Schalldämm-Maß R’w.
Hinweis: Das Messen und Bewerten von Lärm mit speziellen Geräten, verschiedenen Einheiten, Rechenmodellen und Kurven ist äußerst kompliziert und daher Sache eines Experten, z. B. eines Bauakustikers, Ingenieurs oder erfahrenen Architekten. Ein Grund dafür ist die große Bandbreite der Lautwahrnehmung, ein anderer der Umstand, dass dB eine logarithmische Maßzahl ist und keine physikalische Größe. In Dezibel wird also kein absoluter Betrag ausgedrückt, sondern es geht um das Verhältnis verschiedener physikalischer Größen, z. B. Schalldruck, Schalleistung und Schallintensität.
Standardisierte Messungen und objektive Ergebnisse sind bei der Schallbewertung und als Planungsgrundlage für die Schalldämmung besonders wichtig, denn das menschliche Schall-, Lärm- und Störungsempfinden ist immer subjektiv und zudem höchst individuell. Was ein Mensch als unauffällig oder angenehm empfindet, kann einen anderen bereits extrem stören oder ihm gar in Ohren und Seele wehtun. Daher stellen die in Regelwerken zu diesem Thema angegebenen Höchstwerte (z. B. zulässige Lärm-Obergrenzen) allenfalls Richtwerte und Orientierungshilfen dar. Das gilt auch für die folgenden Zuordnungen von Schallpegeln und Störwirkungen: Sie sind abgeleitet aus subjektiven Reaktionen, z. B. Einsprüchen oder Beschwerden von Hausbewohnern, die im Alltag ständig dem entsprechenden Schall- bzw. Lärmpegel ausgesetzt sind und dadurch die aufgeführten Wirkungen bei sich wahrnehmen. :
Schalldruck (dBA)
Mögliche Auswirkungen auf den Menschen
30 bis 40 dBA
Einschlaf- und Durchschlafstörungen
40 bis 85 dBA
Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Lernstörungen
60 bis 85 dBA
Vegetative Störungen (z. B. Nervosität, Unruhe, Erschöpfungszustände, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsstörungen)
über 65 dBA
Jeder zweite Betroffene fühlt sich durch die Dauerbeschallung so belastet, dass er sich darüber beklagt oder beschwert.
85 dBA und darüber
Temporäre oder dauerhafte Hörschäden können auftreten.
Hinweis: Die Einheit dBA (auch dB(A) oder dba) wird häufig verwendet, um die Stärke des sich in der Luft ausbreitenden Schalls anzugeben. Beschrieben wird damit der sogenannte „bewertete Schalldruckpegel“, zu dessen Charakteristika neben Schallleistung und Schalldruck auch das menschliche Schallempfindung und die subjektive Schallgewichtung gehören. Aus physikalischer Sicht stellt die Einheit dBA also gewissermaßen eine Notlösung oder Pseudo-Einheit dar.
Nachträgliche Schalldämmung von Wänden mit Vorsatzschalen
Eine vergleichsweise einfache und rasch zu bewerkstelligende Maßnahme zur Schalldämmung von Innenwänden ist das Einbauen von Vorsatzschalen. Damit konstruieren Sie in Trockenbauweise eine zweite Innenwand, die möglichst berührungsfrei (entkoppelt) vor der ersten errichtet wird. Die schalldämmende Vorsatzschale besteht aus biegeweichen Platten (meist Gipskartonplatten, grundsätzlich sind jedoch auch Holzplatten möglich), einer Trennwanddämmung und einem tragenden Ständerwerk (i. d. R. Metallrahmen bzw. Metallprofile).
Hinweis: Viele renommierte Baustoffhersteller wie Rigips oder Knauf bieten Schalldämmsysteme aus perfekt zueinander passenden Vorsatzschalen, Profilen, Dämm- und Montageelementen an. Nutzen Sie bewährte Systemprodukte, um sich die Arbeit auf der Baustelle zu erleichtern – das exakte Anpassen der Teile an Ihre Wände ist schon Herausforderung genug.
Eine Vorsatzschale kann an der Innenwand rückverhängt oder frei stehend konstruiert werden. Damit sie die gewünschte schalldämmende Wirkung erzielt, muss sie von der Massivwand (der ursprünglichen Innenwand) schalltechnisch entkoppelt werden. Damit die Vorsatzschale nicht mit der Massivwand verbunden ist und die Schallwellen nicht weitergeleitet werden können, werden Tragrahmen und Ständerkonstruktion in der Decke, im Boden und an den angrenzenden Wänden befestigt. In den Hohlraum zwischen Massivwand und Vorsatzschale kommt dann das Dämmmaterial, z. B. Schalldämmmatten aus Mineralwolle oder Holzfasern.
Eine gut gemachte Schalldämmung reduziert sowohl die Übertragung von Luft- als auch von Körperschall. Zudem verbessert der Schallschutz auch die Wärmedämmung (und umgekehrt). Wenn Ihnen beide Aspekte wichtig sind, beachten Sie beim Vergleich verschiedener Dämmmaterialien sowohl deren Schallschutz- als auch die Wärmedämmwerte – und zögern Sie nicht, sich die Zahlen bei Bedarf von einem Experten verständlich erklären zu lassen.
Aufbau einer Vorsatzschale zur Schalldämmung
Damit der Schall sich nicht auf oder über die Vorsatzschale übertragen kann, sollten zwischen Massivwand und Vorsatzschale 1-2 cm Abstand bleiben. Zur schalltechnischen Entkopplung des Ständerwerks werden die Seiten der Rahmenteile bzw. Profile, die an Wand oder Decke anliegen, mit Dämmstreifen versehen. So bleiben sie von den angrenzenden Bauteilen getrennt.
Der Abstand des Rahmens von der Wand muss groß genug sein, um Dämmmaterial in der geplanten Stärke Platz zu bieten. Am einfachsten ist das Anbringen von Dämmmatten, die zugeschnitten und „auf Stoß“ gelegt werden. Hier ist exaktes Arbeiten wichtig, um Fugen und damit Schallbrücken zu vermeiden. Von Natur aus fugenlos ist eine Dämmung zum Einschütten oder Einblasen in die Hohlräume. Schüttdämmungen können Sie auch als ambitionierter Heimwerker ausführen, doch für eine Einblasdämmung brauchen Sie einen zertifizierten Fachbetrieb mit der entsprechenden Ausrüstung.
Hinweis:Wird eine Außenwand des Hauses innen mit Schallschutz aus- oder nachgerüstet, müssen Sie unter Umständen zusätzlich eine geeignete Dampfbremse zum Feuchtigkeits- und Schimmelschutz anbringen. Hier gelten dieselben Grundsätze wie bei der Innendämmung. Weitere Informationen finden Sie auch in den Artikeln zur Innenwanddämmung sowie zum Thema Dämmstoffe für die Innendämmung.
Beim Beplanken der Dämmung achten Sie darauf, dass die Gipskarton- oder Holzplatten ebenfalls akustisch entkoppelt bleiben: Lassen Sie zwischen ihren Kanten und dem Boden wieder 1-2 cm Abstand. Für eine optimale Statik der Vorsatzschale arbeiten Sie beim Beplanken fugenversetzt, indem Sie jede zweite Plattenreihe mit einer halben statt einer ganzen Platte beginnen. Befestigen Sie die Verkleidung mit selbstschneidenden Schnellbauschrauben.
Anschließend verspachteln Sie die Plattenwand mit einer geeigneten Fugenmasse, versäubern nach dem Trocknen die Fugen und können die Vorsatzschale dann nach Wunsch weiterbeschichten (z. B. mit Gipsputz, Glättspachtel, Tapete oder einem Farbanstrich). Zuletzt dichten Sie mit einem dauerelastischen Dichtstoff (z. B. Silikon oder Acryl) die Übergänge zwischen der Vorsatzschale und der Decke bzw. den angrenzenden Wänden ab.
Schalldämmung ohne Vorsatzschalen verbessern
Wenn Sie den Schallschutz Ihrer Räume verbessern möchten, ohne Vorsatzschalen vor die Wände zu bauen, nutzen Sie Materialien mit guten Schalldämmwerten (z. B. Kork) für Wand- und Bodenbeläge und statten Sie den Raum mit weichen, schallabsorbierenden Materialien wie Vorhängen, Teppichen, gepolsterten und textilbezogenen Möbeln aus.
Fenster und Türen sind grundsätzlich Schallbrücken, und mit keinem noch so passgenauen, dicht schließenden und dicken Rollo oder Vorhang erreichen Sie die gleichen Dämmwerte wie mit einem (kostspieligen) Schallschutzfenster. Dennoch können Sie mit hängenden, plissierten oder strukturierten Stoffen die Raumakustik deutlich verbessern. Hier sind noch einige Tipps für besseren Schallschutz im ganzen Haus:
Ein aus großformatigen, vorgefertigten Teilen in Massivbauweise errichtetes Dach schützt besser vor Lärm von oben als eine klassische Holzkonstruktion. Diese kann jedoch durch eine schallabsorbierende Aufsparrendämmung bessere Schalldämmwerte erreichen.
Achten Sie als Bauherr darauf, auch die Rollladenkästen zu dämmen. Sind an Ihrem Haus ungedämmte Rollläden installiert, fragen Sie den Hersteller oder einen entsprechenden Fachbetrieb, ob und wie Sie hier Schallschutz nachrüsten können.
Den Schallschutz des Leitungssystems optimieren Sie durch das Verwenden hochwertiger Sanitäranlagen und Armaturen sowie die Installation ummantelter Rohre.
Das Nachrüsten einer guten Trittschalldämmung für Fußböden ist in Altbauten oft problematisch, da die Dämmung den Fußboden anhebt und einige Zentimeter hier schon erhebliche Planungsschwierigkeiten verursachen können. Mit sogenannten Entkopplungsmatten bekommen Sie den Aufbau dünner hin und trennen den Untergrund schalltechnisch vom Bodenbelag. Diese Dämmung ist zwar nicht so effizient wie eine klassische Trittschalldämmung, stellt jedoch trotzdem eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ungedämmten Boden dar.
Um alte Balken- bzw. Holzdecken gegen Trittschall zu dämmen, sollte die Decke möglichst beschwert werden – etwa mit Betonplatten oder schweren Grobspanplatten. Wer das nicht will, kann mit einer mineralischen Schüttdämmung und einem schwimmend verlegten Trockenestrich von oben Abhilfe schaffen oder die Decke von unten abhängen.
Hinweis: Ziehen Sie bei allen größeren Schallschutzmaßnahmen auch einen Statiker zu Rate und lassen Sie die geplanten Arbeiten an Tragwänden, Decken oder Dach von diesem absegnen, bevor Sie loslegen.
Fußboden im Altbau dämmen bzw. Fußbodendämmung nachrüsten
Ungedämmte Fußböden sind vor allem in Altbauten ein großes Problem. Erstens wegen der Heizkosten: Über einen ungedämmten Boden direkt auf dem Erdreich, auf Bodenplatten oder über einem Kellerraum kann bis zu einem Viertel der Wärmeenergie verlorengehen – unnötige Kosten in Verbindung mit einer unnötigen Umwelt- und Klimabelastung.
Zweitens wegen des Komforts: Fast rund ums Jahr ist der Boden fußkalt, und wenn dann auch noch Zugluft durch die Dielen- oder Parkettfugen eindringt, hilft selbst stärkeres Heizen nicht gegen das unbehagliche Gefühl. Denn die warme Luft steigt nach oben, die Kälte im Bodenbereich bleibt. Und wer kalte Füße hat, dreht die Heizung noch weiter auf und fühlt sich trotzdem nicht richtig wohl.
Weitere mögliche Probleme sind die Akustik – manche Altbauten sind sehr hellhörig – und die Staubentwicklung. Viel Staub gibt es bei alten Holzböden, deren Fugen sich mit der Zeit geweitet haben. Besonders Dielenböden, die bei jedem Schritt ein wenig schwingen und nachfedern, befördern damit jede Menge feines Material nach oben. Und wer schon einmal unter einen alten Dielenboden oder in die Zwischendecke eines Altbaus geschaut hat, weiß, dass man in diesen geheimnisvollen Reichen so gut wie alles finden kann, was sich auf dem Bau so einschütten, einstopfen und verstecken lässt – von alten Zeitungen und Stoffresten über Stroh und Kornspelzen bis hin zu Glasscherben, Mörtelbrocken und Industrieschlacke.
Durch das nachträgliche Einbauen einer Fußbodendämmung können Sie den Wohnkomfort, das Raumklima und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern. Das Argument mit den Heizkosten ist natürlich relativ, denn bevor Sie sparen können, müssen Sie Geld investieren. Doch selbst wenn die nachgerüstete Dämmung sich erst nach vielen Jahren „rechnet“, trägt sie doch ab dem ersten Tag zu einer besseren Ökobilanz bei.
Hinweis: Idealerweise sollte eine Dämmungimmer von der kalten Seite her erfolgen. Liegt der ungedämmte Fußboden über einem Keller, ist es also besser (und meist auch viel einfacher), die Kellerdecke zu dämmen.
Gehört das Nachrüsten einer Fußbodendämmung zu den Sanierungspflichten laut EnEV?
Bei Neubauten müssen auch die Fußböden gedämmt werden, damit das Haus den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht. Doch die EnEV verpflichtet Altbaubesitzer nicht zum Nachrüsten einer Fußbodendämmung. Wer seinen Altbau schon vor dem 1. Februar 2002 besessen und auch selbst bewohnt hat, muss in vielen Fällen sogar überhaupt nichts nachrüsten. Haben Sie die Immobilie erst später erworben, geerbt und/oder bezogen, müssen Sie gegebenenfalls die obersten Geschossdecken, die Heizungs- und Wasserleitungen dämmen und den alten Heizkessel erneuern lassen. Doch dafür haben Sie nach dem Hauskauf zwei Jahre Zeit, und die Maßnahmen müssen auch wirtschaftlich sinnvoll sein.
Hinweis: Über die Nachrüst- und Sanierpflichten der EnEV kursieren viele Irrtümer. Um Klarheit zu erlangen und sich als Altbaubesitzer nicht unnötig den Kopf zu zerbrechen, können Sie die Fakten hier nachlesen: http://www.enev-online.com/enev_praxishilfen/
Mit welchen Materialien lässt sich eine Fußbodendämmung nachrüsten?
Bei der Materialauswahl geht es nicht nur um die Kosten, sondern auch um die Eigenschaften. Das Dämmmaterial muss zu den baulichen Gegebenheiten passen, etwa zu den Bodenbelägen, deren Befestigungsart und dem Gesamtaufbau des Fußbodens. Oft verlaufen Wasserrohre oder Stromleitungen im Boden, die nicht verlegt werden können oder sollen. Auch die Position der Türen und Fenster sowie die lichte Höhe des Raumes bestimmen darüber mit, was Sie für die Bodendämmung verwenden können. In Frage kommen grundsätzlich:
Dämmmatten (einzeln oder von der Rolle),
eine Stopfdämmung,
eine Schüttdämmung oder
eine Einblasdämmung
Viele Dämmmatten sind aus dem Hochleistungs-Dämmstoff Polyurethan (PUR), der auch bei geringer Materialstärke eine sehr gute Dämmwirkung hat. Daneben stehen auch natürliche Dämmstoffe wie Holzfaser, Zellulose, Steinwolle oder Perlite (Vulkanglas) zur Verfügung. Für Einblas- und Schüttdämmungen werden Granulate oder Fasern verwendet. Dämmplatten enthalten außerdem Bindemittel und/oder Imprägnierungen, etwa Stärke, Mineralfasern, Bitumen oder Kunstharze.
Vergleichsweise neu auf dem Markt sind besonders dünne und leistungsstarke Vakuumdämmungen, etwa vom Hersteller Isover. Hier besteht der Dämmkern aus Kieselsäure, die unter Vakuum mit mehreren Schichten Kunststoff-Aluminium-Folie luftdicht ummantelt wird.
Die Effizienz eines Dämmmaterials erkennen Sie am Wärmeleitfähigkeitswert W/mK. Je geringer der Wert, desto weniger Wärme wird abgeleitet, und umso besser sind die Dämmeigenschaften. Hier sind einige geeignete Dämmstoffe mit Orientierungswerten aufgeführt:
Dämmstoff
Wärmeleitfähigkeits-wert (W/mK)
Polyurethan
0,024 – 0,029
Polystyrol (Styropor; EPS oder XPS)
0,03 – 0,04
Schaumglas
0,04 – 0,06
Mineralschaumplatten
0,04 – 0,06
Holzfasern
0,04 – 0,09
Zellulose (Platten, Fasern oder Flocken)
0,04 – 0,05
Perlite
0,04 – 0,07
Mineralwolle (z. B. Steinwolle)
0,03 – 0,05
Loser Hanf (traditionelle Stopfdämmung)
0,04 – 0,048
Kork oder Kokos
0,045 – 0,05
Vakuumdämmung (Isolationspaneele)
0,002 – 0,008
Zum Vergleich: Der Wärmeleitfähigkeitswert von rostfreiem Edelstahl beträgt 15, der von Kupfer 380 W/mK.
Hinweis: Holz und Zellulose sind auch beim Fußbodendämmen echte Allrounder. Die natürlichen, nachwachsenden Dämmstoffe bieten sehr gute Dämmwerte und eine hervorragende Trittschallisolierung. Holzfaserplatten sind außerdem besonders belastbar und gut zu verarbeiten – also keine Probleme beim Zusägen, Bohren, Schrauben oder Nageln.
Wenn Sie beim Material besondere Wünsche haben (z. B. natürliche Dämmstoffe, günstiger Preis), fragen Sie vorher einen Fachmann, ob und wie Ihre Ideen zu den baulichen Gegebenheiten passen. Und falls Ihnen der Preis für eine wirklich gute Dämmung zu hoch ist, lassen Sie es lieber ganz oder warten Sie ab, bis es finanziell besser passt. Denn eine schlechte Dämmung ist auf Sicht meist noch schlechter als gar keine.
Wohin kommt die Dämmung bei nicht unterkellerten Fußböden?
Wie eingangs erwähnt, ist es bei ungedämmten Fußböden über anderen Räumen (i. d. R. dem Keller) am einfachsten, die Kellerdecke zu dämmen. Erstens müssen Sie dazu keinen Bodenbelag entfernen und/oder neu montieren. Zweitens bleiben Raumhöhe, Türpassungen etc. unverändert, und drittens vermeiden Sie dadurch Wärmebrückenbildungen und bauphysikalische Schäden, die sich bei Dämmungen von der warmen Seite her häufig ergeben.
Liegen unter dem ungedämmten Fußboden aber nur das Erdreich bzw. die Grundkonstruktion, wird die Dämmung auf dem Bodenbelag aufgebaut bzw. der alte Boden durch einen neuen mit Dämmung ersetzt. Alte Dielen- oder Fliesenböden können in vielen Fällen einfach so, wie sie sind, unter dem neuen Aufbau verschwinden. Auf Wunsch kann der Originalboden aber auch wiederverwendet werden: Was beim Abmontieren ganz bleibt, können Sie später wieder obendrauflegen.
Den Boden herauszunehmen und die Dämmung in der Grundkonstruktion zu versenken (z. B. zwischen den Lagerbalken der Bodendielen), ist dagegen keine gute Idee. Denn dadurch versperren Sie die Luftzirkulationswege und setzen die eingebaute Querbelüftung, die solche Böden trocken hält, außer Kraft.
Ist der Boden nicht nur fußkalt, sondern auch feucht oder modrig, funktioniert die ursprüngliche Belüftung wahrscheinlich ohnehin nicht mehr und muss vom Profi saniert bzw. neu aktiviert werden. Wenn Sie sich darüber nicht sicher sind, sollten Sie Ihren Boden bzw. sein Tragwerk vor dem Dämmen unbedingt von einem Experten prüfen lassen. Um in Ihrer Nähe einen Fachmann zu finden, der einen Blick darauf wirft und Sie vor Ort über Ihre Dämmoptionen berät, können Sie auch unseren kostenlosen Angebotsservice nutzen.
Wie dick wird die Fußbodendämmung?
Damit der Raum nicht zu niedrig wird, sollte der Aufbau so dünn wie möglich sein. In Altbauten mit geringer Deckenhöhe zählt oft jeder Zentimeter – besonders, wenn auch noch eine Fußbodenheizung mit eingebaut werden soll. Doch auch bei einfachen Dämmungen werden mehrere Schichten gebraucht – auf alten Dielen etwa zunächst eine Spezialfolie oder ein luftdichtes, aber diffusionsoffenes Vlies. Die Unterlage muss größer sein als der Boden und an den Rändern weit genug hochstehen, denn die Dämmung wird praktisch in sie hineingebaut. Auf die Folie kommt gegebenenfalls eine Ausgleichsschicht, dann ein schwimmender Aufbau, z. B. Holzfaserplatten oder Trockenestrich, und darauf können Sie dann den sichtbaren Boden Ihrer Wahl verlegen.
Auch bei dünnen Dämmelementen und einfachen Aufbauten müssen Sie also damit rechnen, dass der Boden nachher mindestens 10 Zentimeter höher ist. Selbst 20 oder gar 30 Zentimeter Aufbauhöhe sind bei Fußbodendämmungen nicht unüblich. So brauchen Sie z. B. für eine Schütt- oder Einblasdämmung ausreichend Hohlraum, müssen also einen Doppel- bzw. Hohlboden konstruieren.
Vinylboden verlegen mit Trittschalldämmung: Die geringe Aufbauhöhe ist einer der Vorteile des Vinylbodens
Doch das Hauptproblem bei selbstgemachten Dämmungen ist, dass Laien sich mit den hochkomplizierten Themen Luftdichtigkeit und Dampfbremse bzw. Dampfdurchlässigkeit meist nicht richtig auskennen und daher immer wieder folgenschwere Fehler machen. Hier sind neben den richtigen Materialien Fachwissen, Erfahrung und eine professionelle Ausrüstung gefragt. Ein wenig Trockenbau- oder Renovierungserfahrung reicht nicht, und auch die besten Internetratgeber und Videoanleitungen können aus einem Heimwerker keinen ausgebildeten Handwerker machen.
Hinweis Die Aufbauhöhe einer Fußbodendämmung ist nicht nur wegen der Wohnbehaglichkeit wichtig: Der Gesetzgeber schreibt für Aufenthalts- und Wohnräume Mindesthöhen (lichte Höhe, Höhe bis Fensterbrüstung etc.) vor. Was in Ihrem Bundesland gilt, steht in der entsprechenden Landesbauordnung. Allerdings gibt es auch Ausnahmen und Einzelfallentscheide. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihr zuständiges Bauamt oder vereinbaren Sie einen Ortstermin mit einem Sachverständigen.
Sie suchen einen Fachbetrieb in Ihrer Stadt oder Region, der sich mit Innendämmungen auskennt, eine Maschine für Einblasdämmungen hat oder sich auf ein bestimmtes Dämmmaterial (z. B. Zellulose) spezialisiert hat? Nutzen Sie unseren Service, um Ihre Anfrage zu formulieren und bis zu drei kostenlose und unverbindliche Angebote zu erhalten.
Ein Haus dämmen kann man aus zwei Gründen – weil es sich langfristig rechnet, oder weil man den Heizenergieverbrauch verringern und dadurch etwas für den Klimaschutz tun möchte. Im Optimalfall verbinden sich beide Effekte natürlich. Aber wie auch immer – bevor man irgendetwas in dieser Richtung unternimmt, möchte man wissen, mit welchen Investitionskosten man rechnen muss.
Was das Thema kompliziert macht ist, dass es verschiedene technische Möglichkeiten gibt. Am häufigsten wird mit Polystyrol gedämmt, das unter dem Namen Styropor bekannt ist. Mineralwolle ist eine Alternative, aber wer Wert auf naturnähere Rohstoffe legt, verwendet Holzweichfaserplatten, Hanf oder Zellulose. Die Kostenunterschiede sind dabei enorm.
Nicht alles ist möglich
Die Kosten sind aber nicht das einzige Kriterium, die bei einer Entscheidung herangezogen werden müssen. Handelt es sich beispielswiese um eine Brandwand, also etwa um eine Wand, die auf der Grenze zu einem Nachbargrundstück steht, können Holzweichfaserplatten aus Brandschutzgründen gar nicht verbaut werden. Steht ein Gebäude unter Denkmalschutz, ist oftmals eine Außendämmung gar nicht möglich, weil diese Fachwerkkonstruktionen oder Backsteinfassaden verschwinden ließe. Dann kommt nur eine Innendämmung in Frage – dieser Fall hat aber so viele Besonderheiten, dass er hier unberücksichtigt bleiben soll und an anderer Stelle zu behandeln ist.
Glück hat, wer ein Haus mit sogenannten zweischaligen Außenwänden hat. Das bedeutet, dass es sich in Wirklichkeit um zwei parallel verlaufende Wände handelt, mit einem Zwischenraum. Dieser kann zur Dämmung genutzt werden, in dem Löcher in die Wand gebohrt und Celluloseschnipsel in den Hohlraum geblasen werden. Das ist vor allem attraktiv, weil über die Bohrlöcher hinaus, die wieder verschlossen werden müssen, die Außenwand unberührt bleibt. Für einen erste Grobkalkulation kann man von Kosten in Höhe von 70 Euro pro Quadratmeter Fassadenfläche ausgehen. Da kommt man für ein Einfamilienhaus oft bereits mit 5000 Euro hin.
Wärmeverbundsysteme sind Dämmplatten, die auf die Fassade geklebt und anschließend verputzt werden. Ein wichtiger Faktor bei den Kosten ist die Dicke der Dämmung. Eine 24 cm starke Dämmung kann durchaus um 30 Prozent teurer sein als eine 12 cm starke Variante. In vielen Beispielrechnungen werden 20000 Euro als Kosten für die Dämmung eines Einfamilienhauses angegeben. Eine andere Faustregel besagt, dass man mit 120 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen muss.
Wer flexibler sein möchte in der Gestaltung der Fassade, baut eine hinterlüftete Vorhangfassade auf, das ist eine neue Fassade beliebiger Gestaltung auf einem Lattengerüst. Gedämmt wird in dem Hohlraum dazwischen. Allerdings muss man dafür mit Kosten von 250 bis 500 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eher 300 Euro fallen an, dämmt man mit einer Einblasdämmung aus Cellulose, die in Kammern eingeblasen wird, die mit Holzweichfaserplatten gebaut sind und verputzt werden.
Ob man zuverlässige Werte bekommt, wenn man die Kosten weiter aufschlüsselt, ist angesichts der großen Kostenunterschiede fraglich. Die Handwerker kommen für die gleiche Arbeit zu sehr unterschiedlichen Ansätzen, auch gibt es große regionale Unterschiede. Die nachfolgenden Werte sind so zu verstehen, dass 30 Prozent Abweichungen in beide Richtung leicht möglich und auch größere Differenzen keine Überraschung sind. Zunächst wird ein Gerüst gebraucht, zu durchschnittlich acht Euro pro Quadratmeter für vier Wochen.
Zunächst zum Material: Bei der Vorhangfassade kann man 20 Euro pro Quadratmeter für die Unterkonstruktion, 25 Euro für den Dämmstoff und 60 Euro für die Außenverkleidung rechnen. Bei Wärmeverbundsystemen fallen 15 Euro für das Dämmmaterial und 20 Euro für den Putz an. Wählt man statt der Polystyrol- oder Mineralfaserplatten die ökologisch deutlich hochwertigeren Holzweichfaserplatten, muss man mit 30 Euro pro Quadratmeter rechnen, auch alle anderen Naturbaustoffe sind 50, gelegentlich auch 100 Prozent teurer als die synthetischen Materialien. Beim Wärmeverbundsystem berechnen die Handwerker 30 Euro pro Quadratmeter für das Dämmen und 40 Euro für das Verputzen. Bei der Vorhandfassade kostet die Montage von Lattengerüst und Dämmung 35 Euro, die neue Fassade 70 Euro.
Auf den Einzelfall kommt es an
Wichtig ist noch, dass alle hier genannten Zahlen nur grobe, erste Anhaltspunkte sein können. Bei jeder Art der Dämmung spielen zahlreiche Einzelfaktoren eine Rolle, die von Haus zu Haus stark voneinander abweichen können. Wer zuverlässig kalkulieren möchte, holt sich bei Fachfirmen Kostenvoranschläge ein. Das gilt besonders auch für Spezialitäten wie den Einsatz von Dämmputz oder Dämmklinkern. Wie man im Einzelnen vorgeht, erfährt man am besten von einem Energieberater, den man ohnehin zwingend einschalten muss, möchte man von der durchaus beachtlichen Förderung für die KFW profitieren. Die Kosten für den Energieberater bekommt man zu einem großen Teil wiederum von der KFW zurück.