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Dämmung der Kellerdecke: Aufbau und Material

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Kellerdeckendämmung: Guter Ertrag bei geringem Aufwand

Die Dämmung der Kellerdecke spart viel Heizenergie

Neue Fenster sind drin, Fassaden und Dach gedämmt? Damit ist schon viel gewonnen, komplett fertig ist die energetische Sanierung ihres Altbaus aber noch nicht. Denn es gibt noch die Kellerdecke, über die zwischen fünf und zehn Prozent der Heizenergie verloren geht. Das muss aber nicht sein.

Der Vorteil an der Kellerdeckendämmung ist, dass es vergleichsweise einfach ist, dies selbst zu erledigen. Das senkt die Kosten erheblich. Wer nach und nach sein Haus dämmen will, kann durchaus mit der Kellerdecke anfangen. Die Einsparung von Energie ist dabei nicht der einzige Effekt. Die Maßnahme bringt auch eine erhebliche Verbesserung des Wohnkomforts im Erdgeschoss, wenn der Fußboden nicht so kalt ist.

Kellerdeckendaemmung: Schematische Darstellung © thingamajiggs, stock.adobe.com
Kellerdeckendaemmung: Schematische Darstellung © thingamajiggs, stock.adobe.com

Bevor es losgehen kann, müssen einige Voraussetzungen geklärt werden. Dazu gehört zum Beispiel, wie viel Platz überhaupt zur Verfügung steht. Nach der geltenden Energiesparverordnung muss ein bestimmter Wärmedurchgangskoeffizient erreicht werden, der bei den meisten Dämmstoffen eine Dicke von zwölf Zentimetern verlangt. Das kann bei sehr niedrigen Decken ein Problem sein.

Generell gilt: Eine dünne Dämmung ist besser als keine Dämmung. Jeder zusätzliche Zentimeter bringt zusätzliche Dämmung, aber der Zusatzertrag geht mit jedem Zentimeter zurück. Der elfte Zentimeter bringt also viel weniger als der dritte Zentimeter. In Zweifelsfällen kann man einen Energieberater einschalten. Dies ist sogar zwingend, wenn die Kellerdeckendämmung über einen günstigen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert werden soll. Natürlich ist die Dämmwirkung verschiedener Materialien unterschiedlich. Die notwenigen Berechnungen stellt ebenfalls der Energieberater an.

Genau anschauen sollte man sich mögliche Hindernisse oder notwendige Zusatzarbeiten. Womöglich müssen Leitungsanschlüsse verlegt werden, mit Sicherheit, wenn vorhanden, die Deckenbeleuchtung. Oft limitiert auch die Lage der Kellerfenster die Stärke der Dämmung. Sind beispielsweise Wasser- oder Gaszähler im Weg, führt nichts daran vorbei, diese versetzen zu lassen – natürlich vom zuständigen Versorgungsunternehmen.

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Wo genau gedämmt werden muss

Sodann ist darauf zu achten, dass genau zwischen unbeheizten und beheizten Räumen gedämmt wird. Ein häufig geheizter Hobbyraum im Keller ist natürlich nach unten eine Wärmebrücke. Seine Wände zu den unbeheizten Kellerräumen sollten ebenfalls gedämmt werden. Am besten natürlich auch der Boden des Raumes, aber dies ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Beides sind andere Themen.

Ein Problem ist auch ein offener, bis in den Keller führender Treppenabgang, wie er in Einfamilienhäusern immer wieder vorkommt. Ist dieser beheizt, sollten auch die Wände der Kellerräume hin zur Treppe gedämmt werden. Und zwischen Keller und Treppenhaus gehört eine wärmegedämmte Tür. Am besten allerdings gibt es diese Tür im Erdgeschoss am Kellerabgang, dies vereinfacht das ganze Projekt erheblich. Entscheidend ist, dass es eine durchgehende Dämmung zwischen dem beheizten und dem unbeheizten Bereich gibt, in den meisten Fällen also zwischen Keller und Erdgeschoss.

Zu Beginn der Planung macht man sich ein Bild von der Beschaffenheit der Kellerdecke. Am einfachsten ist es, wenn es sich um eine glatte Oberfläche handelt, oder um eine, die mit einigen Handgriffen geglättet werden kann. Das kann das Entfernen von Betonnasen sein oder die Vermörtelung von Spalten und Löchern. In diesem Fall kann man Dämmplatten aus unterschiedlichem Material an der Decke befestigen. Gängig sind Platten aus Hartschaum, Mineralstoff und Steinwolle. Manche sind beschichtet, auch aus optischen Gründen. Entscheidend sind Geschmack und Geldbeutel. Wer es ökologisch hochwertiger möchte, verwendet Weichholzfaserplatten.

Kellerdecke dämmen © IVPU
Am einfachsten ist die Kellerdeckendämmung mit fertigen Dämmplatten © IVPU

Dämmplatten an die Decke – hier sind die Regeln:

  • zu Anfang Schmutz und Farbreste beseitigen, auch Betonreste, Nägel und Schrauben.
  • Klebemörtel genau nach Herstellerangaben mischen. Hat er nicht die richtige Konsistenz, halten die Platten nicht. Es dürfen sich keine Klumpen bilden, denn diese verhindern, dass die Platten überall fest an der Decke haften.
  • Zum Zuschneiden der Dämmplatten reicht zumeist ein guter Fuchsschwanz. Kreis- oder Stichsägen erzeugen erheblich mehr Staub.
  • Klebemörtel flächig mit der Zahnspachtel (Größe 10) auftragen und Platten gleich an die Decke drücken.
  • Mit dem Aufkleben der Platten beginnt man in einer Ecke und arbeitet sich Reihe für Reihe durch den Baum. Bei einem Nut- und Feder-System muss die Feder an der Wandseite abgeschnitten werden.
  • Kreuzfugen sind zu vermeiden – es soll also keine Stellen geben, an denen vier Platten aneinanderstoßen.
  • Zwischen die Dämmplatten darf kein Klebstoff gelangen, er würde als Wärmebrücke wirken.
  • Haftet der Klebstoff nicht ausreichend, muss zusätzlich gedübelt werden. Bei unbehandeltem oder verputztem Beton werden in der Regel keine Dübel gebraucht. Werden die Dämmplatten abschließend verputzt, sollte man aus statischen Gründen immer dübeln.
  • Statt des Klebemärtels kann auch gebrauchsfertig angebotener Klebeschaum verwendet werden. Diesen trägt man nicht flächig auf, sondern in einer Linie rundum und mehreren Streifen auf der Platte.
  • Rohre und Leitungen werden ausgespart, dabei entstehende Hohlräume werden mit Steinwolle ausgestopft. Eine ökologisch bessere Alternative ist Hanf. Allerdings passt das nur zu Weichholzplatten – wer mit Polystyrolplatten dämmt, für den fällt etwas Steinwolle in den Hohlräumen auch nicht mehr ins Gewicht.
  • Bei ungerade Wänden entstehende Hohlräume am Rand müssen ebenfalls sorgfältig mit Steinwolle oder Hanf ausgestopft werden.
  • Die Dämmung sollte lückenlos und überall gleich dick sein.
Haustechnik: Rohre an der Decke © photo 5000, stock.adobe.com
An der Decke verlaufende Rohrleitungen sind keine unüberwindlichen Hindernisse für eine Dämmung, machen aber Arbeit © photo 5000, stock.adobe.com

Vor- und Nachteile: Dämmplatten im Überblick

Pro und Contra richtig abwägen
Vor- und Nachteile: Dämmplatten im Überblick

Der Klassiker bei der Kellerdeckendämmung mit Plattenmaterial ist die Hartschaumplatte. Zumeist handelt es sich um Polystyrol, das unter den Markennamen Styropor und Stryrodur verkauft wird. Diese Platten haben einen hohen Dämmwert, was vor allem wichtig ist, wenn es sich um niedrige Räume handelt, also nicht übermäßig viel Raumhöhe verloren gehen soll. Für diese Platten spricht auch ihr vergleichsweise niedriger Preis. Auf der anderen Seite sind sie brandschutztechnisch bedenklich, in Heizungsräumen und Fluren daher nicht zulässig. Ein Minuspunkt ist auch, dass die Entsorgung teuer ist. Bei glatten Oberflächen lassen sich diese Platten oft einfach ankleben.

Eine etwas niedrigeren Dämmwert haben mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle. Aber sie sind brandschutztechnisch zu bevorzugen. Die Platten gibt es in beschichteter und unbeschichteter Form. Beschichtete Platten brauchen nach dem Einbau nicht weiter verputzt oder verkleidet zu werden, müssen wegen des Gewichts oft aber gedübelt werden. Unbeschichtetes Material ist leichter und kann geklebt werden, aber optisch nicht optimal. Dafür ist es flexibel und passt sich leichter Unebenheiten an der Kellerdecke an.

Eine ökologisch hochwertige Alternative sind Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwolle, Kokosfasern oder Schafwolle. Der Dämmwert erreicht die anderen Stoffe nicht ganz, dafür hat man lediglich natürliche Materialien verbaut. Ob diese Platten verputzt werden können, hängt von der Konsistenz ab, notwendig ist es zumeist nicht.

Viele ältere Häuser allerdings haben gewölbte Kellerdecken aus Bachsteinen oder sogar aus Bruchstein. Dabei kann die Wölbung durch den ganzen Raum reichen, oder es gibt flach tonnenartig gewölbte Flächen zwischen parallel verlaufenden Stahlträgern. Dann kann man entweder biegsame Dämmplatten nehmen. Die Vorgehensweise unterscheidet sich dann nicht mehr von der bei gerade Decken, allerdings muss sehr viel Sorgfalt auf die Herstellung der Anschlüsse verwendet werden. Oder man baut eine Unterkonstruktion aus Latten, schließt diese nach unten durch Holz- oder Gipskartonplatten ab und bläst den Hohlraum mit Zellulosedämmung aus.

Zellulosedämmung – eine raffinierte Lösung

Die Zellulosedämmung hat den Vorteil, dass man sich keine Gedanken um Unebenheiten und Löcher machen muss, auch alle an der Decke verlaufenden Rohre und Leitungen machen keine Probleme. Allerdings ist der Bau der Lattenunterkonstruktion ein gewisser Aufwand. Berücksichtigen muss man auch, dass das Einblasen der Zellulosedämmung nur von einer Fachfirma erledigt werden kann, was bei den Kosten natürlich ins Gewicht fällt.

So baut man eine einfache Lattenunterkonstruktion:

  • stabile Dachlatten (24×34 mm) parallel im Abstand von 40 Zentimetern an die Kellerdecke schrauben. Sorgfältig und fest anschrauben, die Dämmung hat Gewicht. Unbedingt Dübel verwenden.
  • seitlich an diese Dachlatten im Abstand von 30 Zentimetern senkrecht Dachlatten schrauben. Diese sollten so lang sein, wie die Dämmschicht stark ist, in der Regel zwölf Zentimeter.
  • seitlich an diese senkrechten Latten wieder waagrecht Dachlatten schrauben, genau unter und parallel zu den Latten an der Decke.
  • waagrecht Platten an diese untersten Latten schrauben. Verwenden kann man etwa Rigips- oder USB-Platten, die verspachtelt und gestrichen, aber auch verputzt werden können. Empfehlenswert ist die Verwendung von Weichholzplatten, auch weil sie eine Dämmwirkung haben. Verbaut man eine vier Zentimeter starke Weichholzplatte, kann die Dämmschicht um vier Zentimeter geringer ausfallen. Dünnere Weichholzplatten sollte man aus Stabilitätsgründen nicht verwenden.
  • Die Löcher zum Einblasen der Zellulosedämmung bohrt der Fachbetrieb in die Platten.
Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Zellulose ist ein Dämmstoff, der auch für die Kellerdecke geeignet ist © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Eine Alternative zum Bau von Lattenkonstruktionen sind aufsprühbare Dämmstoffe. Auch hierbei braucht man sich über Hohlräume und Unebenheiten keine Sorgen zu machen. Aufsprühbare Dämmungen gibt es aus Zellulose, aus Polyurethanschaum oder aus einem flockenförmigen Steinwollegranulat. Wie bei den Einblasdämmstoffen kann aber auch hier ein Teil der Arbeiten nur von einem Fachbetrieb erledigt werden.

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Wärmebrücken erkennen und beseitigen

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Wärmebrücken müssen weg – sie kosten bares Geld, und nicht nur das

Manchen mag es wie Wortklauberei vorkommen, aber es ist schon wichtig zum Verständnis der Dinge: Kältebrücken gibt es nicht, von Wärmebrücken muss die Rede sein. Denn Kälte ist die Abwesenheit von Wärme, von Energie also. Es ist die Wärme, die Energie, die sich über Wärmebrücken bewegt – unerwünschterweise zumeist. Denn sie bewegt sich aus dem geheizten Haus an der Dämmung vorbei ins Freie. Damit geht sie dem Innenraum verloren, die Heizung muss nachliefern, und das kostet Geld. Deshalb sollten Wärmebrücken vermieden werden – egal, ob ein Haus nachträglich gedämmt oder gleich beim Neubau mit einer Dämmung versehen wird.

Balkon mit Wärmebrücken © Knauf Insulation GmbH
Balkon mit Wärmebrücken © Knauf Insulation GmbH

Es gibt aber noch mehr Gründe, Wärmebrücken zu vermeiden oder zu beseitigen. In ihrer Nähe wirkt ein Raum oft kühl, auch wenn die Heizung in Betrieb ist. Das verringert die Behaglichkeit erheblich. Man glaubt, einen Zug zu verspüren, auch wenn tatsächlich der Person im Raum mehr Strahlungswärme entzogen wird. Und zweitens kondensiert die Luftfeuchtigkeit gerne an diesen kühlen Stellen. Es drohen feuchte Flecken an der Wand und sogar Schimmel. Das kann sogar gesundheitsschädlich sein. Und: Werden einzelne Gebäudeteile durch Kondenswasser über längere Zeiträume feucht gehalten, kann dies zu erheblichen Bauschäden führen.

Geometrische und konstruktive Wärmebrücken

Grob unterscheiden muss man zwischen geometrischen und konstruktiven Wärmebrücken. Geometrische Wärmebrücken entstehen in Hausecken, wo die Fläche der Außenwand größer ist als die der Innenwand. Dort fließt wegen der größeren Außenfläche vergleichsweise viel Wärme ab. Auch Gauben und Erker sind in dieser Hinsicht problematisch. Dieser Effekt lässt sich nicht vermeiden, durch eine vernünftige Fassadendämmung aber erheblich reduzieren. Im Folgenden soll daher ausschließlich von konstruktiven Wärmebrücken die Rede sein.

Energetische Sanierung © Gina Sanders, fotolia.com
Wärmebrücken führen zu erhöhten Heizkosten © Gina Sanders, fotolia.com

Bei konstruktiven Wärmebrücken leiten gut wärmeleitende Bauteile die Wärme nach draußen. Die Klassiker sind die Betonplatte für den Balkon, der Rollladenkasten oder die Fensterbank. Es gibt auch Wärmebrücken an Stellen, an denen der Laie sie nicht vermutet, etwa über Fenster und Türen. Das liegt an den Stürzen aus Beton, die dort verbaut sind und die die Wärme besser leiten als das umgebende Mauerwerk. Problematisch ist auch, wenn es Wandabschnitte mit geringeren Mauerstärken gibt, etwa Heizkörpernischen.

Balkon © Christoph Hähnel, fotolia.com
Ein Balkon erhöht den Wohnwert eines Hauses erheblich – kann aber energetisch ein Problem sein © Christoph Hähnel, fotolia.com

Denkbar sind auch materialspezifische Wärmebrücken, beispielsweise durch mangelhaften Dämmstoff. Nicht fachgerecht ausgeführte Fassadendämmungen können ebenfalls zu Wärmebrücken führen, besondere Problembereiche sind die Anschlüsse an Fenster und Türen.

Konstruktive Wärmebrücken gibt es besonders häufig in Wohngebäuden mit Innendämmung. Die Geschossdecken sind dabei nicht das einzige Beispiel. Innenwände, die an innen gedämmte Außenwände stoßen, leiten die Wärme ebenfalls an der Dämmung vorbei in die Außenwand und somit nach draußen.

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Die Thermografie bringt es an den Tag

Wie spürt man Wärmebrücken auf? Manche Dinge sind leicht zu erkennen, vor allem gut wärmeleitende Teile, die nach außen führen. Manche Wärmebrücken spürt man im Innenraum, weil es dort unbehaglich ist. Wer systematisch alle Wärmebrücken erfassen will, der setzt eine Wärmebildkamera ein. Kaufen muss man sich ein solches Gerät nicht; es gibt Fachfirmen, die solche Untersuchungen durchführen. Dabei wird vor Billiganbietern gewarnt; manche Experten sagen, für 100 Euro bekomme man kein verwertbares Material. 500 bis 600 Euro sollte man schon ausgeben. Wer es gut machen will, der lässt sein Haus alle paar Jahre auf Wärmebrücken untersuchen. Denn durch Schäden an der Bausubstanz könne sich die Dinge ändern. Auf der Hand liegt, dass man solche Untersuchungen während der Heizperiode vornehmen muss.

Mit der Thermografie spürt man Wärmebrücken sicher auf © Ulrich Müller, stock.adobe.com

Was kann man tun?

Was kann man nun tun, um Wärmebrücken zu beseitigen? Manchmal geht das gar nicht. Die Stahlbetonplatte für den Balkon ist nur dann keine Wärmebrücken mehr, wenn sie beseitigt ist. Es werden zwar Dämmsysteme angeboten, deren Wirkung aber nicht übermäßig hoch ist. Andere Wärmebrücken kann man schon wegbekommen. Ganz allgemein gesagt kommt es sehr auf die jeweilige Situation an. Wer möchte, kann sich von einem Energieberater unterstützen lassen. Es gibt aber auch eine Reihe von Maßnahmen, die unterschiedlich aufwändig sind, die man aber, je nach handwerklichem Geschick, selbst realisieren. Bei allen Arbeiten ist aber auf höchste Präzision zu achten, bei der Dämmung wird jeder Fehler zumindest mit höheren Heizkosten, wenn nicht mit Bauschäden zu einem späteren Zeitpunkt bestraft.

Bei Fensterbänken ist darauf zu achten, dass nicht gut wärmeleitendes Material durchgehend von innen nach außen eingebaut ist. Entweder ersetzt man solche Fensterbänke durch besser isolierendes Material wie Holz, oder man trennt den inneren vom äußeren Teil und baut eine dämmendes Material dazwischen ein.

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Auch Fensterrahmen können Wärmebrücken sein. Sind sie nicht winddicht mit den Laibungen verbunden, kann man die Fenster ausbauen und mit sogenanntem Kompriband winddichte Anschlüsse schaffen. Bestehen sie allerdings aus gut wärmeleitendem Material, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder werden die Fenster komplett ausgetauscht, oder es werden sogenannte Kastenfenster eingebaut, also eine zweite Fensterscheibe etwa in der Flucht der Innenwand. Dies wird in Fachwerkhäusern gerne eingesetzt.

Durchaus etwas unternehmen kann man gegen Rollladenkästen, die als Wärmebrücken wirken. Im Fachhandel gibt es Material, mit dem man die Kästen selbst nachträglich dämmen kann. Das bekommt man für einen zweistelligen Euro-Betrag pro Kasten. Immerhin kann man damit den Energieverlust um bis zu 60 Prozent verringern.

Rolladenkasten unsaniert © Beck+Heun GmbH
Von außen sind sie nicht zu erkennen. Aber energetisch können Rollladenkästen ein großes Problem sein © Beck+Heun GmbH

Gelegentlich wirkt auch die Kellerdecke als Wärmebrücke. In solchen Fällen empfiehlt es sich, wenigstens den Sockel des Hauses zu dämmen. Eine Dämmung der kompletten Fassade ist dem allerdings vorzuziehen – oder man erledigt dies in einem zweiten Schritt. Die beiden Maßnahmen kann man durchaus trennen, weil es für die Fassaden Dämmmaterial gibt, das in Bodennähe nicht eingesetzt werden sollte.

Rolladenkasten unsaniert © Beck+Heun GmbH
Rolladenkasten saniert: Vorteile © Beck+Heun GmbH

In gewisser Weise geometrische Wärmebrücken sind Fensterlaibungen bei gedämmten Außenwänden. Denn dort gibt es in den Leibungen ungedämmte Außenflächen. Diese lassen sich auch nachträglich noch mit verschiedenen Materialien dämmen. Den Dämmstandard der Fassade erreicht man dabei zumeist nicht, weil nicht genügend Platz für eine ausreichend dicke Dämmschicht ist. Man verkleinert dabei ja auch den Lichteinfall in das Gebäude, was zumeist nicht erwünscht ist. Aber auch mit einer etwas dünneren Dämmschicht lassen sich Energieverluste verkleinern. Optimal, aber aufwändig ist es, die Fenster in die Ebene der Fassadendämmung zu versetzen, damit ist das Problem der ungedämmten Laibungen gelöst. Zweibeste Lösung ist, die Fenster bündig mit der Vorderseite des ungedämmten Mauerwerks einzubauen.

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Der Fachmann muss her

Das Thema Dämmung insgesamt, aber gerade auch das Detail Wärmebrücken, ist nichts für den Anfänger unter den Selbermachern. Fehler rächen sich bei diesem Gebiet, leicht verschlimmert man die Sache noch, statt sie zu verbessern. Bevor man Hand anlegt, sollte man sich ausführlich von einem Energieberater Informationen einholen. Dabei merkt man dann schnell, ob man die Arbeiten tatsächlich selbst ausführen möchte, oder ob man besser einen Fachhandwerker beauftragt.

Nicht gänzlich kapitulieren muss man übrigens auch bei von innen gedämmten Fassaden. Die Zwischenwände, die als Wärmebrücke wirken könnten, sollten ein möglichst großes Stück mit gedämmt werden. Dabei ist klar, dass dies den Aufwand erheblich erhöht und dass es auch eine gewisse Herausforderung ist, optisch zu befriedigenden Lösungen zu kommen.

Leichter als die nachträgliche Beseitigung von Wärmebrücken ist es, diese beim Neubau zu vermeiden. Dafür gibt es verbindliche Vorschriften in Form der DIN 4108-2 und DIN 4108-10. Darauf sollte man Bauträger oder Architekten unbedingt ansprechen.

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Dachbodendämmung – Fehler vermeiden

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Dachbodendämmung – diese Fehler müssen nicht sein

Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Die Rede ist hier von einer Dämmung auf der obersten Geschossdecke. Das bedeutet, dass der Dachbodenraum nicht gedämmt ist. Wer das möchte, muss das Dach selbst dämmen, also die Dachschrägen mit allen Einzelheiten wie Gauben und Dachfenstern. Die beiden Dinge schließen sich sinnvollerweise aus: Ist das Dach gedämmt, braucht man keine Dämmung der obersten Geschossdecke mehr.

Holzbalkendecke © hydebrink, stock.adobe.com
Eine Holzbalkendecke kann ein wichtiges Gestaltungselement sein. Schon deshalb werden oberste Geschossdecken von oben gedämmt © hydebrink, stock.adobe.com

Ansonsten ist das Dämmen der obersten Geschossecke seit dem Jahr 2016 sogar Pflicht. Ausnahmen sind obere Geschossdecken in vom Eigentümer bewohnten Häusern und Decken unter gedämmten Dächern. Zwei positive Aspekte lassen diese Pflicht weniger lästig erscheinen: Es lässt sich erstens mit relativ wenig Aufwand eine relativ große Dämmwirkung erreichen. Und zweitens ist die Dachbodendämmung technisch weniger anspruchsvoll als die Dämmung von Dach und Fassade – man kann sie daher ganz gut selbst erledigen. Aber einige Fehler sollte man nicht machen – wir haben sie hier zusammengestellt.

1. Legen Sie nicht los ohne fachkundige Beratung.

Es gibt schon einiges zu beachten bei der Auswahl der Dämmstoffe und bei den Bauarbeiten selbst. Und es gibt Fehler, die sich rächen – im besseren Fall lässt die Dämmwirkung nach, im schlechteren Fall gibt es Schäden an der Bausubstanz. Also lässt man sich beraten, alleine auf YouTube-Filmchen sollte man sich nicht verlassen. Viele Architekten sind gute Ansprechpartner, noch besser ist es, wenn man einen Energieberater einschaltet. Denn einen solchen braucht man, möchte man von Zuschüssen oder günstigen Krediten der KFW profitieren. Die Einschaltung eines Energieberaters wird ebenfalls finanziell gefördert. Möchte man Zuschüsse oder preiswerte Kredite in Anspruch nehmen, sollte man dies gleich zu Anfang mit dem Energieberater besprechen.

Energieberatung © Doc Rabe Media, fotolia.com
Energieberatung: Legen Sie nicht los ohne fachkundige Beratung © Doc Rabe Media, fotolia.com

2. Dämmen Sie nicht zu wenig

Es reicht nicht aus, den Dämmstoff nach Gefühl und dem Motto „Das ist mehr als genug“ zu dimensionieren. Denn die Pflicht zur Dämmung der obersten Geschossdecke beinhaltet auch die Festlegung, welche Dämmwerte erreicht werden müssen, also wie viel Energie überhaupt noch durch die Decke kommen darf. Werden diese Werte nicht erreicht, gilt die Decke als nicht gedämmt. Und womöglich haben Sie viel Arbeit hineingesteckt, erzielen aber nicht die erhoffte Einsparung. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist bei allen Dämmstoffen der Beschriftung auf der Verpackung zu entnehmen.

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3. Augen auf bei der Wahl des Handwerkers

Bei Dämmarbeiten kann man Pfusch wirklich nicht gebrauchen. Die Arbeiten nicht selbst zu erledigen, sondern an einen Handwerker zu vergeben, schützt in dieser Hinsicht nicht hundertprozentig. Es gibt auch Handwerker, die Fehler machen. Daher schaut man, ob der Handwerker einer Innung angehört, ob er Erfahrungen, Fortbildungen und Qualifikationen für solche Projekte nachweisen kann und ob er qualitätsvolles und aufeinander abgestimmtes Material verbaut. All dies sollte sich aus einem vernünftigen Angebot ergeben. Vor Vergabe der Arbeiten geht man das Angebot mit dem Energieberater durch, nach Beendigung der Arbeiten sollte dieser eine Qualitätskontrolle vornehmen.

4. Keine Hohlräume in Holzbalkendecken

Holzbalkendecken sind die klassischen Deckenkonstruktionen im Altbau. Dabei werden die Gefache zwischen den Balken durch eine Schüttung ausgefüllt. Gerade in obersten Geschossdecken fehlt diese Schüttung gelegentlich. Auf jeden Fall sollten diese Hohlräume beseitigt werden, entweder indem die Schüttung bündig mit der Oberkante der Decken ergänzt wird, oder indem man durch eine Einblasdämmung ohnehin alle Hohlräume ausfüllt.

Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Einblasdämmung: Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

5. Keine großen Fugen

Einblasdämmungen haben auch den Vorteil, dass keine breite Fugen und Ritzen entstehen. Diese stellen den Erfolg der Dämmung nämlich erheblich in Frage. Wer daher Rollfilz oder irgendwelche Platten verarbeiten möchte, muss genau darauf achten, dass die fugenlose aneinandergelegt werden. Das gilt natürlich auch für die Ränder der Fläche und für Anschlüsse, etwa an den Schornstein.

Dämmung © janni, stock.adobe.com
Dämmung im Dachboden: Keine Fugen zulassen © janni, stock.adobe.com

6. Lückenlos dämmen

Jede Dämmung ist nur so gut wie ihr schwächster Teil. Gerne werden bei der Dämmung von obersten Geschossdecken die Bodentreppen vergessen. Zumeist führt kein Weg daran vorbei, sie durch eine gedämmte Variante zu ersetzen. Wer keine Leiter hat, die in den Dachbodenraum geschoben wird, sondern beispielsweise eine Raumspartreppe, kann auf die Luke zum Dachboden ein wärmegedämmtes Fenster waagrecht einbauen.

Ein Problem sind Anschlüsse an andere Bauteile, etwa den Kamin. Indem dieser durch die Dachbodendämmung verläuft, bildet er eine Wärmebrücke, die den Erfolg der Dämmung verringert. Es bietet sich an, noch einen Teil des Kamins in die Höhe zu dämmen, um diesen Effekt zu verringern. Inwieweit dies auch an andere Bauteilen möglich ist, die die Dämmung durchstoßen, hängt von den örtlichen Verhältnissen ab.

Dämmung der obersten Geschossdecke © Isover, Schwaebisch Hall
Dämmung der obersten Geschossdecke: Lückenloses Dämmen ist eines der obersten Gebote © Isover, Schwaebisch Hall

7. Dampfbremse nicht vergessen

Früher wurden beim Bau von Dämmungen zumeist keine Dampfbremsen eingebaut. Das kann zu Problemen führen, wenn von der warmen Seite Luftfeuchtigkeit in die Dämmung dringt und kondensiert. Die Dampfbremsfolie muss zwischen Dämmung und Geschossdecke eingebaut und an allen Rändern absolut dicht verklebt werden. Achten muss man darauf, dass es eine Ober- und eine Unterseite gibt, die nicht vertauscht werden dürfen. Es spricht nichts dagegen, gerade das Thema Dampfbremse mit dem Energieberater zu besprechen.

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Alternativen zum Wärmeverbundsystem

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Fassadendämmung: Alternativen zum Wärmeverbundsystem

Die herkömmliche Gebäudedämmung durch ein Wärmeverbundsystem ist ziemlich in Verruf geraten. Die Platten aus Polystyrol, umgangssprachlich auch Styropor genannt, gelten als gefährlich im Brandfall, sind ein Erdölprodukt – der Rohstoff ist dafür zu kostbar – und gilt als problematisch bei der Entsorgung. Dass dieses Material überhaupt noch so häufig eingebaut wird, hat vor allem damit zu tun, dass es die billigste Variante ist.

Dämmen mit Styropor © Gerd, stock.adobe.com
Styropor ist etwas in Verruf geraten – beim Dämmstoff gibt es zahlreiche Alternativen © Gerd, stock.adobe.com

Trotzdem sind Alternativen bedenkenswert. Bei der Auswahl muss man immer im Hinterkopf haben, dass jedes Material und jede Technik Vor- und Nachteile hat. Falsch eingebaut kann auch das vermeintlich beste Produkt gravierende Schäden verursachen. Eine Grundsatzentscheidung kann aber der sanierungswillige Hausbesitzer selbst treffen – wir geben hier einen Überblick.

Dabei geht es um Alternativen zum herkömmlichen Wärmeverbundsystem aus Styropor. Unterscheiden muss man dabei zwischen unterschiedlichen bautechnischen Lösungen und unterschiedlichen Materialien. Manches kann man miteinander kombinieren, manches nicht.

WDVS Dämmung © IVPU
Dämmung mit Wärmeverbundsystem © IVPU

Elegant beim Neubau: Wärmedämmziegel

Die größte Auswahl bezüglich der geeigneten Dämmung hat man natürlich beim Neubau, es funktionieren letztlich alle etablierten Systeme. Die eleganteste Lösung ist dabei sich, mit Ziegeln zu bauen, die im Innern mit Dämmstoff gefüllt sind. Das bedeutet größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung der Wände, da es keine Vorgaben durch den Dämmstoff gibt. Natürlich spart es Platz, wenn der Dämmstoff in das Mauerwerk integriert ist. und es bedeutet, dass nach dem Mauern kein zusätzlicher Arbeitsgang durch das Dämmen anfällt. Außerdem braucht man Maurer, die mit diesem Material fachgerecht umgehen können. Bei einer entsprechenden Mauerdicke kann man sogar den Passivhausstandard erreichen. Angeboten werden mit Perlite und mit Mineralwolle gefüllte Ziegel.

Tradition aus Norddeutschland: Zweischaliges Mauerwerk

Ein zweischaliges Mauerwerk ist nichts anderes als zwei gemauerte, genau parallel nebeneinanderstehende Wände. Der Zwischenraum wird mit Dämmstoff ausgefüllt. In Norddeutschland wurde früher schon zweischaliges Mauerwerk gebaut, in solchen Häusern muss man nur noch den Zwischenraum ausfüllen. Das zweischalige Mauerwerk ist aber auch eine Variante für die Dämmung anderer Häuser, indem man vor die bestehende Wand eine zweite mauert und den Zwischenraum mit Dämmstoff ausfüllt. Dabei kann man durchaus die zuvor erwähnten mit Dämmstoff gefüllten Steine verwenden, aber auch herkömmliche Ziegelsteine, wenn man eine Backsteinoptik erzeugen möchte.

Zweischaliges Mauerwerk © Kara, stock.adobe.com
Zweischaliges Mauerwerk kann auch nachträglich gebaut werden © Kara, stock.adobe.com

Ist ein zweischaliges Mauerwerk bereits vorhanden, dann ist eine nachträgliche Kerndämmung eine vergleichsweise einfache Angelegenheit, für die man noch nicht einmal ein Gerüst braucht, und die die Optik des Hauses unverändert lässt. Dies ist auch recht preiswert. Setzt man eine zweite Mauerschale nachträglich vor die bestehende Wand, ist das schon mehr Aufwand, eröffnet aber Gestaltungsspielräume. Der Abstand zwischen den beiden Mauern darf höchstens 15 Zentimeter betragen, mit bestimmten Dübeln sind auch 20 Zentimeter erlaubt. Sinnvoll ist es, das Projekt mit einem Statiker oder Architekten zu besprechen, vor allem wenn die zweite Mauerschale über mehr als ein Stockwerk reichen soll.

zweischaliges Mauerwerk mit Dämmung © Kara, fotolia.com
Zweischaliges Mauerwerk mit Dämmung © Kara, fotolia.com

Es kann auch sinnvoll sein, eine zweite Mauerschale als Innendämmung zu bauen, und zwar wenn die Außenfassade aus Sichtfachwerk besteht, das nicht verändert werden soll. Für die zweite Mauerschale im Innern bieten sich Lehmsteine an, die schon einen recht hohen Dämmwert haben und nicht so schwer sind wie die meisten anderen Mauersteine. Außerdem ist dies das für den Laien am einfachsten zu handhabende Material. Zum Ausfüllen des Zwischenraumes stehen unterschiedlichste Materialien zur Verfügung. Blähglas und Korkschrot können verwendet werden, Perlite, Flocken aus Mineralwolle oder Cellulose, aber auch verschiedene Granulate.

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Technisch anspruchsvoll – die hinterlüftete Fassade

Die hinterlüftete Fassade bietet sehr viel Flexibilität – es können die unterschiedlichsten Dämmstoffe in fast beliebiger Dicke verbaut werden, und es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Gestaltung der Fassade. Dabei wird das Dämmmaterial – Platten oder Matten aus Mineralwolle, Holzweichfasen, Kokosfasern zum Beispiel – zwischen Kanthölzer geklemmt, die auf der Fassade befestigt sind. Darauf kommt eine Unterspannbahn, und darauf wird mit Latten ein Hohlraum erzeugt. Durch diesen zirkuliert die Luft und hält die Konstruktion trocken. Auf den Latten kann man zum Beispiel Platten befestigen, die verputzt werden, oder auch eine Holzverkleidung montieren.

Wichtig ist dabei, auf die Statik zu achten – die Konstruktion muss gut in der Hauswand verdübelt werden. Denkbar ist, zwei Dämmebenen übereinander einzubauen, dann muss eine Lage Kanthölzer waagerecht, die zwei Senkrecht verbaut werden. Wichtig ist, dass die Dachlatten senkrecht eingebaut werden, damit eventuell eindringendes Wasser hindernisfrei ablaufen kann. Die Verkleidung kann auch mit Holzschindeln, Klinkern, Metall oder etwa auch mit Photovoltaikplatten gemacht werden. Vor allem eine Holzverkleidung bietet die Möglichkeit, als Laie selbst Hand anzulegen. Möchte man allerdings kein mit der Zeit ergrautes Holz am Haus haben, muss es im Abstand einiger Jahre gestrichen werden.

Nur etwas für den Fachmann: Vakuum-Isolierpaneele

Das ist eine Variante für die Feinschmecker unter den Dämm-Experten. Isolierpaneele sind Platten, die aus einem luftleeren Kern bestehen, der besonders gut isoliert. Darum ist eine Hülle, die für die nötige Stabilität sorgt. Der Vorteil dieses Systems ist die hohe Dämmwirkung, außerdem kann es eigesetzt werden, wenn aus irgendwelchen Gründen eine dicke Dämmschicht nicht möglich ist. Allerdings ist es vergleichsweise teuer, kann eigentlich nur vom Fachmann installiert werden und verzeiht auch keine Beschädigungen.

Material – bloß kein Styropor

Wer kein herkömmliches Wärmeverbundsystem möchte, der möchte in der Regel auch kein Styropor. Das muss auch nicht sein, es gibt zahlreiche Alternativen. Lange wurde, vor allem im Innenbereich, mit Glaswolle gearbeitet. Anfänglich war dieses Material gesundheitsschädlich, heute verbaut man stattdessen auch Steinwolle. Beides wird mit dem Begriff Mineralwolle zusammengefasst. Dafür entscheidet man sich, wenn man kein erdölbasiertes Produkt möchte oder besonders hohe Anforderungen an den Brandschutz stellt. Es gibt mineralische Platten, die wie ein Wärmeverbundsystem verwendet werden, und es gibt Material, das sich gut für hinterlüftete Fassaden eignet. Es ist vergleichsweise preiswert und licht zu verarbeiten.

Fassadendaemmung mit Mineralwolle ©  smspsy, stock.adobe.com
Fassadendaemmung mit Mineralwolle © smspsy, stock.adobe.com

Perlite – nichts als Gestein

Perlite sind vulkanisches Gestein, das sich unter großer Hitze aufbläht und somit durch seine Hohlraumstruktur gut isoliert. Es wird ausschließlich als Schüttung angeboten und ist damit in der Fassadendämmung nur im zweischaligen Mauerwerk oder neuerdings in dämmstoffgefüllten Ziegeln einsetzbar.

Holzfaserplatten – brauchbar für innen und außen

Gerade bei der Innendämmung etwa im Fachwerkhaus haben sich Holzweichfaserplatten inzwischen bewährt, sie eignen sich aber auch als Material in der hinterlüfteten Fassade. Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sind sie etwas preisgünstiger, außerdem für den Laien gut zu verarbeiten. Dazu kommt eine relativ breite Angebotspalette, die es erlaubt, für die unterschiedlichsten Anforderungen das richtige Material zu finden. Es gibt auch lose Holzfasern als Einblasdämmung.

Nur zum Einblasen – Zellulosedämmung

Einblasdämmungen verlangen generell den Bau von Hohlraumkammern, an der Fassade beispielsweise hinter der hinterlüfteten Fasse, wenn es nicht schon Hohlräume gibt, etwa im zweischaligen Mauerwerk. Unter den Einblasdämmungen ist die Zellulose sicher die preiswerteste Variante. Die Verarbeitung sollte jedenfalls durch einen Fachbetrieb erfolgen, denn es kommt darauf an, dass keine Hohlräume entstehen. Außerdem wollte man ausreichend Vorkehrungen dagegen treffen, von der recht große Straubentwicklung in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Zellulose ist reines Recyclingmaterial und inzwischen ein bewährter Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Weitere nachwachsende Dämmstoffe

Über Holz und Zellulose hinaus gibt es eine Reihe weiterer Dämmstoffe aus nachwachsendem Material. Zu nennen sind Kokosfasern, Kork, Schafwolle, Flachs, Hanf und Stroh. Es kommen auch immer wieder neue Stoffe auf den Markt, zu den exotischeren Neuerungen gehört zum Beispiel das Seegras. Jeder Stoff hat seine besonderen Eigenarten, so wird Hanf von Schädlingen gemieden – man bekommt Dämmstoff aus einer Pflanze, die nie mit Pestiziden behandelt wurde. Schafwolle wiederum ist in der Lage, Schadstoffe aus der Raumluft abzubauen; außerdem kann sie viel Wasser speichern, ohne ihre Dämmwirkung zu verlieren.

Es gilt sich, über die Einbaumöglichkeiten, aber auch um die Zulassung als Baustoff jeweils genau zu informieren. Angeboten werden Platten, Matten und Einblasmaterial. Gelegentlich ist die Dämmwirkung dabei niedriger als bei anderen Stoffen, was aber bei einer Lebenszyklusbetrachtung durch energiesparende Herstellung und Entsorgung ausgeglichen wird. Andererseits haben beispielsweise Baumwolle und Flachs eine bessere Dämmwirkung als Mineralwolle. Betrachtet man das Thema von der wirtschaftlichen Seite, kann man generell von höheren, mithin aber auch von sehr unterschiedlich hohen Kosten ausgehen. Eine Amortisation durch niedrigere Heizkosten ist zumeist möglich, selten aber in wenigen Jahren. Wer einen nachwachsenden Rohstoff einbauen möchte, aber Experimente scheut und gut eingeführte Systeme bevorzugt, dem ist zu Zellulose und Holzweichfaserplatten zu raten.

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Fehler beim Dämmen vermeiden

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Fehler beim Dämmen – und wie man sie vermeidet

Häuser gehören gedämmt – das ist gut für den Klimaschutz, und lohnt sich langfristig auch finanziell. Aber ein Haus zu dämmen, das ist eine anspruchsvolle Sache mit vielen Aspekten, von der Finanzierung über die Planung bis zur Durchführung. Und es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Wenn es schlecht läuft, entfaltet die Dämmung nur einen Teil ihrer Wirkung. Wenn es ganz schlecht läuft, gibt es Bauschäden. Die können teuer werden. Hier steht, welche Fehler man nicht machen sollte.

Fassadendaemmung mit Mineralwolle © smspsy, stock.adobe.com
Fassadendaemmung mit Mineralwolle: Fehler vermeiden © smspsy, stock.adobe.com

1. Fehler: Zu wenig oder gar nicht

Es geht damit los, dass Dämmen Pflicht ist. Wer mehr als zehn Prozent eines Bauteiles erneuert, muss dämmen. Wie viel, das steht in der Energieeinsparverordnung, und zwar verbindlich. Wer zu geringe Dämmstärken einbaut, der verstößt gegen diese Verordnung. Wer sein Dach neu deckt, ohne es zu dämmen, der verstößt auch gegen diese Verordnung. Es können Bußgelder von bis zu 50000 Euro verhängt werden. Auch wenn es weniger wird: Dieses Geld ist für die Dämmung des Hauses besser investiert.

2. Fehler: Falsch geplant

Das Dämmen eines Hauses ist eine komplizierte Angelegenheit. Wer das noch nicht gemacht hat, denkt nicht an alle Details, kennt nicht alle Techniken und Materialien, weiß nicht um all die Fallstricke, die es gibt. Fachwissen und Erfahrung hat eigentlich nur der Profi. Deshalb führt der erste Weg entweder zum Energieberater oder zum Architekten. Die beiden wissen, welcher Dämmstoff der richtige ist, und wie man eine Firma findet, die ihn richtig verarbeiten kann.

Architekt bei der Baubesprechung © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Architekt bei der Baubesprechung: Gute Planung ist auch bei der Dämmung notwendig © Robert Kneschke, stock.adobe.com

Es geht auch darum, ein gutes Verhältnis von Investitionen und Energieeinsparung zu finden. Jedes Haus ist anders, jede energetische Sanierung auch – man muss sich auskennen, um die passgenaue Lösung zu finden. Energieberater und Architekt wissen auch, wie man eine Fachfirma findet, die eine Dämmung realisieren kann.

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3. Fehler: Förderung vergessen

Im Kampf gegen den Klimawandel genießt die Energieeinsparung und damit auch die Dämmung von Wohngebäuden eine hohe politische Priorität. Deshalb gibt es Förderprogramme, die entweder mit direkten Zuschüssen oder mit günstigen Krediten arbeiten. Diese sollte man unbedingt in Anspruch nehmen, es geht um erhebliche Ersparnisse. In Deutschland ist dafür die Kreditanstalt für Wiederaufbau zuständig (KFW).

Die Hausbank des Bauherrn ist dafür zuständig, diese Mittel durchzuleiten – manche Institute machen das nicht gerne, aber alle sind dazu verpflichtet. Zur Beantragung braucht man einen Energieberater, der auch weitere Förderprogramme kennt, wenn es solche geben sollte. Und der kommt auch klar mit der recht ausufernden Bürokratie, die mit dieser Förderung leider verbunden ist. Das Honorar des Energieberaters übrigens wird ebenfalls zum Teil von der KFW übernommen.

Fördermittel © tech-studio, fotolia.com
Beim Bauen und beim Dämmen immer wichtig: Nach Fördermitteln schauen © tech-studio, fotolia.com

4. Nicht abgestimmt

Eine energetische Sanierung kann verschiedene Bestandteile haben – die Dämmung der Fassade, der Einbau einer neuen Heizung, der Austausch der Fenster, die Dämmung von Dach oder Kellerdecke. Man muss nicht alles machen, man kann manches nacheinander machen, aber die Reihenfolge muss stimmen.

Wer zuerst die Heizung erneuert und dann die Fassade dämmt, hat möglicherweise eine überdimensionierte Therme installiert. Wer vor der Fassadendämmung die Fenster tauscht, der riskiert womöglich Schimmelbildung in den Räumen. Wie man es richtig macht, auch das weiß der Energieberater.

5. Alte Fenster

Gerade wurde es schon angesprochen – vor allem im Altbau sind die Fenster dafür verantwortlich, dass ganz viel Heizenergie verschwendet wird. Es kann sich um Einfachverglasungen handeln, um Undichtigkeiten zwischen Rahmen und Fensterflügel, um einen nicht winddichten Einbau in die Laibungen. Insofern ist zu prüfen, ob es gleich auch neue Fenster geben kann. Ist das zu teuer, weiß der Energieberater, in welcher Reihenfolge man vorgehen sollte. Hat man beispielsweise im Altbau schöne, aber energetisch unzureichende Fenster, können auf der Innenseite eingebaute Kastenfenster die Lösung sein.

Fenster Einau durch Fachhandwerker © Kadmy, fotolia.com
Fenster Einau durch Fachhandwerker © Kadmy, fotolia.com

Tauscht man doch die Fenster aus, ist zwingend auf dichte Anschlüsse zu achten, ein Einbau mit Bauschaum reicht keinesfalls aus. Heute verwendet man sogenanntes Kompriband, das sind spezielle Schaumstoffbänder, die sich nach dem Einbau ausdehnen und luftdicht an Fenster und Mauerwerk legen. Außerdem werden zwingend spezielle Folien auf die Fensterrahmen geklebt und dann an der Wand mit eingeputzt.

6. System-Durcheinander

Es gibt inzwischen natürlich eine Vielzahl von Herstellern, die Produkte zur Dämmung und zur energetischen Sanierung anbieten. Die einzelnen Komponenten sind unterschiedlich teuer. Verzichten sie trotzdem darauf, Ihre Dämmung zu einem Patchwork aus Teilen verschiedener Hersteller zu machen. Die Hersteller von Dampfbremsfolien zum Beispiel bieten immer auch den Klebstoff an, mit dem die Folien befestigt werden.

Wenn Sie Handwerker mit der Durchführung der Arbeiten beauftragen, sollten Sie darauf bestehen, dass diese „im System bleiben“. Schon deshalb sollte man sich von diesen einen Kostenvoranschlag geben lassen, in dem auch das gesamte Material aufgeführt ist. Nur wenn man im System bleibt, gelten auch die Herstellergarantien. Wärmeverbundsysteme beispielsweise bekommen ihre Zulassung auch nur als Komplettsystem, nicht in einzelnen Komponenten.

7. Details vernachlässigt

Wenn die Dämmung fertig ist und man mit einer Thermografie-Aufnahme kontrolliert, wo noch Wärme aus dem Haus entweicht, dann zeigt sich, wo bei der Planung nicht zu Ende gedacht wurde. Eine Dämmung muss lückenlos sein, sie ist so schwach wie ihr schwächstes Glied. Das verlangt Aufmerksamkeit für zahlreiche Details. Eine zu schwach oder nicht gedämmte Fensterlaibung verursacht womöglich Schimmel, kostet aber auf jeden Fall Energie. Fensterbänke dürfen nicht zu Wärmebrücken werden.

Fenster Energieeffizienz © Ingo Bartussek, fotolia.com
Wärmebrücken vermeiden: Fenster müssen richtig eingebaut sein © Ingo Bartussek, fotolia.com

Und überhaupt muss sehr intensiv darauf geachtet werden, Wärmebrücken zu vermeiden. Der Sockelanschluss muss ebenfalls stimmen. Der Dachüberstand muss auch nach der Dämmung groß genug sein, eventuell also erweitert werden. Auch kommt es darauf an, zum Beispiel ein Wärmeverbundsystem richtig zu befestigen, das heißt auch, passend zum Untergrund. All das ist zu prüfen, zu bedenken und zu planen. Sorgfalt ist bei der Wärmedämmung allererstes Gebot.

Ein beliebter Planungsfehler ist auch, nicht an den Brandschutz zu denken. Wer mit Polystyrol dämmt, muss in bestimmten Abständen Brandriegel aus Mineralwolle einbauen. Diese verhindern, dass sie ein Feuer im Brandfall rasend schnell über die ganze Fassade ausbreiten kann. Wehe dem Bauherrn, der dies vergisst und dann einen Brand am Haus hat.

8. Pfusch am Bau

Man kann eine Dämmung perfekt geplant und auch an jedes Detail gedacht haben – werden die Arbeiten mangelhaft ausgeführt, nutzt die gute Vorbereitung nur wenig. Der preiswerteste Handwerker muss nicht der beste sein. Achten sollte man auf die Zugehörigkeit zu einer Innung, auch Qualifikationen und Weiterbildungen, auf Referenzen und auf Berichte anderer Kunden. Bei der Auswahl der Handwerker kann der Energieberater Hinweise geben. Es kann sich lohnen, einen unabhängigen Sachverständigen zur Qualitätskontrolle während der Arbeiten einzuschalten.

Pfusch am Bau: Kontrolle der Handwerker ist sinnvoll © Tom Bayer, stock.adobe.com

Angesichts der hohen Baupreise und der knappen Zahl an Handwerkern ist die Versuchung groß, bei der Wärmedämmung selbst Hand anzulegen. Viele raten dazu, die Arbeiten komplett an eine Firma zu vergeben. Dies kann aber auch differenzierter gesehen werden. An die Dämmung einer obersten Geschossdecke oder einer Kellerdecke kann sich ein versierter Heimwerker schon trauen, zumal es Informationsmöglichkeiten in großer Zahl gibt. Am schwierigsten ist sicherlich eine Fassadendämmung. Ein wirklich guter Handwerksbetrieb lässt sich aber darauf ein, dass der Bauherr einen Teil der Arbeiten selbst erledigt, zum Beispiel den Anstrich der gedämmten Fassade oder bei einer Einblasdämmung die Bau der Kammern, in die das Material eingeblasen wird. Dabei muss man aber auf eine sehr genaue Absprache achten, auch was Dauer und Zeitpunkt der Arbeiten betrifft.

Die Möglichkeiten schwerwiegende Fehler zu machen, sind so zahlreich, dass sie hier gar nicht alle aufgezählt werden können. Mangelhafte Anschlüsse von Fensterbänken und Fensterlaibungen gehören zu den Klassikern. Wo immer Lücken im Dämmstoff entstehen, entweicht kostbare Heizenergie. Das erhöht die Heizkosten, und kalte Stellen im Haus sorgen für Schimmelgefahr. Fatal ist es, wenn Dampfbremsfolien mangelhaft befestigt werden – es gelangt Feuchtigkeit in die Dämmung, und diese verliert einen Teil ihrer Wirkung.

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Dämmung mit Styropor – Vorteile, Nachteile, Alternativen

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Dämmung mit Styropor – Vorteile, Nachteile, Alternativen

Dämmen mit Styropor © Gerd, stock.adobe.com
Dämmen mit Styropor © Gerd, stock.adobe.com

Bei der Dämmung von Wohnhäusern wird zumeist Polystyrol verwendet, das unter dem Namen Styropor verkauft wird. Das heißt aber nicht, dass dies unbedingt die beste Lösung ist. Es gibt Alternativen, und für welche man sich entscheidet, hängt von den speziellen Gegebenheiten, fast noch mehr aber von den Prioritäten des Bauherrn ab. Hier erfährt man alles über die Vor- und Nachteile von Styropor – und welche Alternativen es gibt.

Pro und Contra richtig abwägen
Dämmung mit Styropor: Pro und Contra
  • Vorteil 1: Styropor ist preiswert

    Styropor ist der mit Abstand preiswerteste Dämmstoff. Je nach Hersteller kommt man mit Materialkosten von weniger als 20 Euro pro Quadratmeter aus, das hängt natürlich auch von der Materialdicke ab. Und das ist schon ein Argument, das ins Gewicht fällt, wenn schon ein Einfamilienhaus eine dreistellige Zahl von Quadratmetern Außenwandfläche hat.

  • Vorteil 2: Styropor ist wirksam

    Styropor hat nicht nur sehr gute Dämmwerte. Mit einer Dämmschicht von 14 Zentimetern kann man die Forderung der Energiesparverordnung erfüllen, die für Außenwände einen Wärmedurchgangskoeffizient von 0,24 Watt pro Meter und Kelvin verlangt. Styropor, und das ist ein Unterschied zu anderen Materialien, verliert auch im feuchten Zustand seine Dämmwirkung nicht. Zwar soll das Material nicht feucht werden – aber wer kann das für eine Anwendungsdauer über viele Jahre schon ausschließen?

  • Vorteil 3: Styropor ist leicht zu verarbeiten

    Polystyrol ist leicht zu verarbeiten, die Platten kann man mit einem Heißdraht schneiden, ohne dass es Rückstände gibt. Allerdings heißt das für den Selbermacher, dass er sich ein entsprechendes Gerät besorgen muss. Natürlich kann man auch mit der Säge arbeiten, produziert dann aber jede Menge Abfall in Form der kleinen Styroporkügelchen. Auf jeden Fall ist es aber ein Vorteil, dass man mühelos und auch ohne große körperliche Anstrengung genau passende Plattenstücke zuschneiden kann.

  • Dämmung mit Styropor  © bilanol, stock.adobe.com
    Styropor ist leicht zu verarbeiten – das kommt den Selbermachern entgegen © bilanol, stock.adobe.com
  • Vorteil 4: Styropor wiegt nicht viel

    Das geringe Gewicht hat zwei Vorteile. Erstens sind die Anforderungen an die Befestigung an der Fassade geringer als bei einem schwereren Dämmstoff. Zweitens erleichtert das geringe Gewicht auch den Transport und die Verarbeitung des Materials – ein nicht zu vernachlässigender Vorteil gerade für den Selbermacher.

  • Vorteil 5: Styropor ist haltbar

    Ohne physische Einwirkungen verändert sich Polystyrol nicht. Es ist unverrottbar, was für die Haltbarkeit einer Dämmung natürlich wichtig ist.

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  • Nachteil 1: Styropor brennt gut

    Polystyrol erfüllt die gesetzlichen Anforderungen des Brandschutzes – sonst dürfte es gar nicht verbaut werden. Aber man kann es leicht selbst ausprobieren und im Hof mal ein kleines Stückchen Styropor anzünden – es gerät schnell in Brand, und die Flammen breiten sich schnell aus. An der Fassade schmilzt das Material, läuft herab und so geraten schnell große Flächen in Brand. Die Hersteller behandeln die Platten daher mit Brandschutzmitteln – dabei handelt es sich aber um gefährliche Umweltgifte. Vorgeschrieben ist bei größeren Gebäuden, in gewissen Abständen unbrennbare Brandriegel etwa aus Mineralwolle in die Fassadendämmung einzuziehen. Das hemmt die Ausbreitung des Feuers zwar, löst das Problem aber nicht gänzlich. Außerdem werden dadurch die Kosten in die Höhe getrieben. Und wenn Styropor erst einmal brennt, werden giftige Gase freigesetzt.

  • Nachteil 2: Styropor wird man kaum wieder los

    Styropor ist nicht recyclingfähig. Vor allem ist es oft durch Kleben fest mit der Hausfassade verbunden, eine Trennung beim Abbruch ist kaum möglich. Vielmehr wird das ganze Material zu Sondermüll, und dessen Entsorgung ist teuer. Auch aus ökologischer Sicht ist es natürlich fragwürdig, solche Mengen an Müll zu produzieren. Sollten die Hersteller es schaffen, eine wirtschaftlich vertretbare Methode zur Wiederverwertung des Materials zu entwickeln, würde dieser Aspekt in der Beurteilung wieder eine andere Rolle spielen.

  • Nachteil 3: In Styropor steckt viel graue Energie

    Die Herstellung von Styropor ist mit hohem Energieverbrauch verbunden. Dabei wird viel schädliches Kohlendioxid frei, das hauptverantwortlich für das Problem des Klimawandels ist.

  • Nachteil 4: Kein Schallschutz mit Styropor

    Der Schallschutz spielt bei der Dämmung von Außenwänden in der Regel keine Rolle – der problematische Außenlärm gelangt allemal stärker durch die Fenster in das Haus als durch die Wand. Aber ungeeignet ist Polystyrol, da es keine schalldämmenden Eigenschaften hat, für die Dämmung von Trennwänden zwischen Häusern oder Räumen.

  • Nachteil 5: Styropor ist nicht unverwüstlich

    Polystyrol verrottet zwar nicht, ist aber nicht unverwüstlich. Direkte, starke und lang anhaltende Sonneneinstrahlung kann das Material spröde machen. Außerdem kann Styropor im Laufe der Zeit schrumpfen. Das kann dazu führen, dass Fugen zwischen den Dämmplatten entstehen und dies die Dämmwirkung erheblich reduziert. Im schlimmsten Fall dringt Feuchtigkeit ein und bis an und in die Hauswand vor.

  • Nachteil 6: Styropor ist nicht diffusionsoffen

    Polystyrol nimmt keinen Wasserdampf auf und ist auch in diesem Punkt wirklich dicht. Es hat damit keine feuchtigkeitsregulierende Wirkung, was vor allem bei der Innendämmung ein eindeutiges Defizit gegenüber Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ist. Aus diesem Grund kommt an Fachwerkgebäuden eine Dämmung mit Polystyrol nicht in Frage – die Luftfeuchtigkeit muss bei diesen Wänden auf beiden Seiten ungehindert ein- und austreten können. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden Schäden auch an der Bausubstanz kommen.

  • Nachteil 7: Styropor wird aus Öl gemacht

    Polystyrol ist ein Dämmstoff, der aus Erdöl gewonnen wird. Wer auf die Schonung von Rohstoffen achten möchte, verzichtet auf Polystyrol, denn die Erdölvorräte sind nicht unendlich. Und es gibt einige Bereiche, bei denen Erdöl kaum zu ersetzen ist – die Gebäudedämmung gehört definitiv nicht dazu.

Vielfältige Alternativen

Es gibt zahlreiche Dämmstoffe, die man an Stelle des Polystyrols verwenden kann. Für welchen man sich entscheidet, hängt von den Anforderungen des Bauherrn ab, nicht zuletzt auch von dessen Geldbeutel. Nicht verkehrt ist es, vor der Entscheidung die Hilfe eines Energieberaters in Anspruch zu nehmen. Eine erste Orientierung bietet unser stichwortartiger Überblick.

  • Unter Mineralwolle versteht man Glaswolle oder Steinwolle, ein faseriges Material, das für viele Zwecke ein gesetzt werden kann. Es hat ähnlich gute Dämmwerte wie Styropor, ist aber ein wenig teurer nicht ganz so einfach zu verarbeiten. Mineralwolle hält einem Brand lange stand. Und ist langlebig. Graue Energie steckt vergleichsweise viel drin, und es handelt sich auch nicht um einen nachwachsenden Rohstoff.
  • Fassadendaemmung mit Mineralwolle © smspsy, stock.adobe.com
    Fassadendaemmung mit Mineralwolle © smspsy, stock.adobe.com
  • Holzfaserplatten sind nicht ganz so einfach zu verarbeiten wie Platten aus Styropor. Sie werden inzwischen in großer Vielfalt für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete angeboten und gehören zu den etablierten Dämmstoffen. Holzfaserdämmungen sind besonders langlebig und bestehen aus Recyclingmaterial. Holzfaserdämmstoffe sind offenporig und wirken sich positiv auf den Lärmschutz aus. Sie sind aber deutlich teurer als Styropor.
  • Vakuum-Isolierpaneele sind Platten ,die aus einem luftleeren Kern bestehen, der besonders gut isoliert. Das System ist vergleichsweise teuer, kann nur vom Fachmann verarbeitet werden und verzeiht auch keine Beschädigungen.
  • Zellulose wiederum ist reines Recyclingmaterial ohne jedes Entsorgungsproblem. Es wird aber lediglich als Einblasdämmung angeboten, was einen erheblichen Aufwand durch den notwendigen Bau der Hohlräume bedeutet. Deshalb ist es auch vergleichsweise teuer, vor allem wenn man diese Hohlräume durch Handwerker bauen lässt. Als großer Vorteil kann sich herausstellen, dass beispielweise bei einer Innendämmung im Dach auch die verwinkelsten Ecken oder besonderen Aufwand gedämmt werden können – die Zelluloseflocken kommen überall hin.
  • Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
    Zu den bewährten Alternativen zum Styropor gehört die Zellulose © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
  • Lose oder in Form von Matten und Platten werden weitere nachwachsende Dämmstoffe angeboten – Hanf, Kork und Schilf, aber auch Schafswolle. All diese Stoffe bestechen durch ihre ökologischen Vorteile – geringe graue Energie ist zur Herstellung notwendig, es werden keine knapp werdenden Rohstoffe verbraucht, und es gibt keine Entsorgungsprobleme. Zumeist gehören diese Stoffe aber zu den teureren Varianten einer Dämmung, und man muss sich genau über die Spezialitäten bei der Verarbeitung informieren.
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Zimmerdecke Dämmung

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Energiesparen ist das Gebot der Stunde, schon aus Gründen des Klimaschutzes. Eine Möglichkeit ist das Dämmen von Wohngebäuden, um den Verbrauch von Heizenergie zu verringern. Dazu kann die Dämmung von Zimmerdecken gehören


Eine Vorbemerkung:
Eine Zimmerdecke dämmt man natürlich nur, wenn darüber ein ungedämmter Raum ist. Ein Dachboden zum Beispiel, oder ein anderer Raum, der nicht geheizt wird. Oder wenn überhaupt kein Raum mehr darüber ist, weil es sich um ein Flachdach handelt. Eine Dämmung zum gedämmten Raum hin ist völlig sinnlos, man verschwendet Zeit, Geld und Material. Dabei ist hier die Rede von Wärmedämmung – eine Schalldämmung kann sinnvoll sein. Aber darum geht es hier nicht.

Decke dämmen und abhängen © beugdesign, fotolia.com
So kann die Dämmung einer Zimmerdecke von unten aussehen © beugdesign, fotolia.com

Noch eine Vorbemerkung: Eine oberste Geschossdecke zum Dachboden hin dämmt man in der Regel besser von oben. Dämmt man nämlich mehrere Zimmerdecken von unten, bleiben dazwischen die Zwischenwände, die als Wärmebrücken wirken. Dämmt man von oben, deckt man die komplette Fläche ab – das ist die effektivere Lösung. Zimmerdecken dämmt man also nur, wenn eine Dämmung von oben nicht geht. Beispielsweise wenn sich darüber ein Flachdach befindet.

Achtung – die Zimmerhöhe verringert sich

Und eine Vorüberlegung: Jede Deckendämmung verringert die Raumhöhe. Das kann, bei sehr hohen Räumen, erwünscht sein. Man kann auch eine abgehängte Decke mit einer Dämmung kombinieren. Bei niedrigeren Räumen kann das zum Problem werden – das Raumgefühl ändert sich. Wer auf Nummer sicher gehen will, der spannt probeweise Bettlaken in der geplanten neuen Höhe. Gesetzlich vorgeschrieben ist übrigens eine Mindesthöhe von 2,40 Metern. Das muss man bedenken, wenn man die Wohnung vermieten möchte. In der eigenen Wohnung kann man sich natürlich mit einer niedrigeren Höhe abfinden.

Wenn man das alles bedacht hat, kann man die Dämmung planen. Das Prinzip ist, dass man zwischen Holzlatten flexible Dämmstoffe klemmt. Zur Wahl stehen Matten aus Mineralwolle, Holzfasern, Hanf und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Mineralwolle ist am günstigsten, aber wer eine naturnahe Dämmung möchte, entscheidet sich anders. Die Unterschiede in der Dämmwirkung sind zu vernachlässigen.

Zunächst muss also eine Lattenkonstruktion her, zwischen die man die Dämmplatten klemmen kann. Am einfachsten ist es, wenn man eine Holzbalkendecke mit sichtbaren Balken und freien Zwischenräumen hat. Dann klemmt man die Dämmstoffmatten einfach zwischen diese Balken. Freilich gibt es das fast nur in Fachwerk-Altbauten, in den meisten Fällen wird man eine Lattenkonstruktion selbst bauen müssen.

Holzbalkendecke © hydebrink, stock.adobe.com
Einfach nachträglich von unten zu dämmen sind Holzbalkendecken © hydebrink, stock.adobe.com
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Die Lattenkonstruktion – unbedingt genau arbeiten

In der Regel reichen Dachlatten in den Maßen 24 mal 48 mm aus. Man befestigt je eine Latte an zwei gegenüberliegenden Wänden. Der Abstand der Unterkante der Latte von der Decke soll genau die Dicke der Dämmplatten haben, allenfalls bis zu 5 Millimeter kleiner sein. Dann befestigt man parallel zu den beiden Randleisten weitere Leisten an der Decke. Die passende Höhe ermittelt man mit zwei zwischen den Randleisten gespannten Schnüren oder mit einer ausreichend langen Wasserwaage. Es ist sehr wichtig, sorgfältig zu arbeiten – eine ungerade Decke fällt sofort auf. Der Abstand zwischen den Leisten wird so gewählt, dass genau eine Dämmplatte dazwischen geklemmt werden kann. Diese Dämmmatten sind flexibel, man sollte den Abstand um einen Zentimeter reduzieren, dann halten sie beim Einklemmen von selbst.

Da die meisten Dämmplatten dicker sind als die 24 mm starken Dachlatten, muss man mit Holzklötzchen den richtigen Abstand herstellen. Um den letzten Millimeter genau zu erreichen, nimmt man die in unterschiedlichen Stärken erhältlichen Unterleghölzchen. Mit diesen kann man auch Unebenheiten der Decke ausgleichen. Alternativ kann man Abstandhalter für Trockenbaudecken aus Gipskarton verwenden oder auch gleich die ganze Unterkonstruktion aus einem solchen System herstellen.

Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass die Dachlatten stabil mit der Decke verbunden werden. Bei Betondecken braucht man eine gute Bohrmaschine, um die Löcher zu bohren. Es gibt aber auch Decken mit Hohlräumen, Schilf-Lehm-Konstruktionen, verputzten Sauerkrautplatten und anderem. Am besten stellt man durch einige Probebohrungen fest, wie die Decke aufgebaut ist, und erkundigt sich im Baumarkt nach den richtigen Befestigungsdübeln.

Ist die Lattenkonstruktion fertig, werden die Dämmplatten einfach zwischen die Latten geklemmt. Hat man die Latten so dicht aneinander gebaut, dass die Matten beim Ausdehnen den Zwischenraum zwischen Latten und Decke ausfüllen, braucht man sich mit Dämmstoffen nicht weiter zu beschäftigen. Andernfalls kann man diese Zwischenräume mit Mineralwolle oder zum Beispiel Hanffasern ausstopfen. Sonst ist die Dämmung nicht durchgehend.

Dampfbremse ist Pflicht

Dampfbremse © thingamajiggs, fotolia.com
Dampfbremse © thingamajiggs, fotolia.com

Nach dem Einbau der Dämmstoffe muss eine Dampfbremse befestigt werden. Diese Folie verhindert, dass Luftfeuchtigkeit in den Dämmstoff eindringt und dort, weil die Temperatur unter der des Raumes liegt, kondensiert. Feuchter Dämmstoff ist nämlich weniger wirksam, außerdem kann sich Schimmel bilden. Die Bahnen der Dampfbremse müssen mit deutlicher Überlappung eingebaut werden, das Maß ist auf der Verpackung angegeben. Dort findet sich auch ein Hinweis darauf, welche Seite der Folie zum Raum hin eingebaut wird und welche zum Dämmstoff. Dies darf nicht verwechselt werden.

An den Dachlatten wird die Dampfbremse durch Tackern befestigt. Die Bahnen müssen durch ein Dichtband miteinander verbinden werden. Für die Befestigung an den Wänden rundum gibt es einen speziellen Kartuschenkleber. Es kann kein Fehler sein, die Folie zuerst mit Kartuschenkleber an der Wand zu befestigen und dann noch die Kante mit Dichtband zu verschließen.

Schließlich wird an den Dachlatten eine Verkleidung angebracht, zumeist werden Gipskartonplatten verwendet. Aus Gründen der Stabilität werden diese Platten quer zur Richtung der Latten angeschraubt. Wichtig ist, dass die Platten fest an die Latten geschraubt werden. Denn die Schrauben durchdringen die Dampfbremse, und das ist nur dann kein Problem, wenn es keine Möglichkeit gibt, dass dort Luft durch die Folie dringt. Abschließend werden die Gipskartonkarton verspachtelt, alles glatt geschliffen und angestrichen oder tapeziert.

Sanierte Altbaudecke © beugdesign, fotolia.com
Sanierte und gedämmte Altbaudecke © beugdesign, fotolia.com

Man kann statt der gewöhnlichen Gipskartonpatten übrigens auch spezielle Brandschutz- oder Schallschutzplatten verwenden. Diese sind aber nicht nur deutlich teurer, sondern auch schwerer. Darauf muss man bei der Befestigung Rücksicht nehmen, auch bei der Befestigung der Latten an der Decke.

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Dämmung unter Estrich

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Dämmung unter Estrich: Das müssen Sie wissen

Eine Dämmung unter dem Estrich, das ist nichts, wenn man die Idee hat, als Heimwerker am bestehenden Haus ein wenig für die Wärmedämmung zu tun. Denn das würde verlangen, vorhandenen Estrich auszubauen. Das geht, wenn man den Bohrhammer nimmt, aber es ist aufwändig und schweißtreibend. Einen solchen Aufwand treibt man nur, wenn es sich lohnt. Zumeist ist es einfacher, die Decke des darunterliegenden Raumes zu dämmen, etwa die eines ungeheizten Kellers. Dies sollte als Alternative immer erwogen werden. Wer das Projekt einer Dämmung unter dem Estrich trotzdem angehen möchte, der bekommt hier einige wichtige Hinweise. Und die sind auch interessant für jede, der beim Eigeheimbau die Fußbodendämmung selbst erledigen möchte – oder wenigstens mitreden will, wenn die Handwerker das Projekt angehen.

Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
Dämmstoffe: Auch unter dem Estrich sollte gut gedämmt werden © Ingo Bartussek, fotolia.com

Nicht von vornherein auszuschließen ist die Idee, eine Dämmschicht auf einen vorhandenen Estrich aufzubringen und dies mit einer weiteren Estrichschicht zu bedecken. Aber dabei geht nicht nur Raumhöhe verloren, dies wäre bei hohen Decken womöglich zu verschmerzen. Aber nach dem Einbau sind die Türen deutlich zu lang, die Fenster womöglich zu tief. Von solchen Überlegungen ist also abzuraten, außer in speziellen Ausnahmefälle.

Ansonsten ist die Dämmung unter Estrich schon eine empfehlenswerte Maßnahme, ob Neu- oder Altbau, wenn es nicht möglich ist, die Decke des darunterliegenden Raumes zu dämmen – oder wenn es einen solchen gar nicht gibt. Über einem geheizte Raum einen Boden zu dämmen, ist natürlich sinnlos. Zwar erreicht man mit der Wärmedämmung auch einen besseren Schallschutz, aber der lässt sich auf andere Weise, zwischen Estrich und Fußbodenbelag nämlich, viel leichter herstellen.

Verschiedene Materialien möglich

Zu Dämmung unter Estrich werden weithin künstliche Materialien empfohlen – Polystyrolprodukte etwa, die als Styropor oder Styrodur angeboten werden. Als Alternative bietet sich Mineralstoffplatten an, die aber mit Aluminiumfolie kaschiert sein sollte, weil sie sich dann leichter verarbeiten lassen. Außerdem handelt es sich um einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit – davon später mehr. Eine naturnähere Dämmung ist der Einbau einer Schüttung, etwa aus Perliten.

Nicht geeignet sind alle Stoffe, die nicht druckstabil sind, da auf ihnen ein dünner Estrich nicht fest aufliegen kann. Damit fallen nachwachsende Rohstoffe wie Holzfasern oder Hanf weitgehend aus. Festere Holzweichfaserplatten sind als Dämmstoff denkbar, sollten aber wiederum folienkaschiert sein. Die Druckfestigkeit ist besonders bei gewerblichen Bauten ein Thema, wo in der Nutzung mit höheren Lasten gerechnet werden muss, aber auch im Wohnungsbau sollte dies nicht außer Acht gelassen werden. Praktisch sind beim Neubau Systeme aus Polystyrol, bei denen Elemente so zusammengesteckt werden, dass gleich eine Schalung für den aufliegenden Estrich entsteht.

Baustelle Kellerdecke im Neubau © WoGi, stock.adobe.com
Praktisch im Neubau – ein Dämmsystem als Schalung für den Estrich © WoGi, stock.adobe.com
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Zu Anfang gründlich reinigen

Das Verlegen einer Dämmung unter Estrich beginnt mit einer gründlichen Reinigung des Untergrundes. Denn die Dämmplatten müssen absolut eben und vollflächig aufliegen. Da sie sehr druckstabil sein sollen, drückt sich auch kein verbliebenes Steinchen einfach so in die Platte, sondern diese liegt nicht überall glatt auf und bildet einen Hohlraum. Das aber ist der Stabilität nicht zuträglich.

Danach wird an den Wänden ein sogenannter Randstreifen angebracht. Der besteht aus selbstklebendem Filz und reicht genau bis zur späteren Oberkante des Estrichs. Dieser soll nämlich keine direkte Verbindung zur Wand haben. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Trittschall in benachbarte Räume überträgt.

Dann werden die Dämmplatten verlegt. Durchaus möglich ist es, mehrere Schichten überlappend zu verlegen. Wie immer bei der Dämmung gilt, dass je dicker die Dämmwirkung ist, umso besser ist die Dämmwirkung. Aber es gilt auch: Je dicker die Dämmschicht schon ist, umso weniger bewirkt ein zusätzlicher Zentimeter. Im Neubau gibt es Vorschriften zum Umfang der Dämmung, die Details und die Anforderungen bei der Umsetzung kann man beim Energieberater erfahren, jeweils zugeschnitten auf das konkrete Projekt. Ein Energieberater muss auch eingeschaltet werden, möchte man diese Maßnahme über einen vergünstigten Kredit finanzieren oder öffentliche Zuschüsse in Anspruch nehmen.

Eine Herausforderung können am Boden verlegte Heizungsrohre oder Elektroleitungen sein. Für Rohre, Leitungen und andere hervorstehende Teilen müssen aus den Dämmplatten entsprechende Ausschnitte herausgeschnitten werden. Da es schwierig ist, genau die richtige Größe zu treffen, kann man größere Ausschnitte machen und die Hohlräume mit einer dämmenden Perlite-Schüttung füllen. Styropor sollte man dafür nicht verwenden, weil diese Kügelchen leicht unter die anderen Dämmplatten rutschen können. Da sich jede Schüttung später noch zusammendrückt, sollte man die durch die Platten rundum vorgegebene Füllhöhe um zehn Prozent überschreiten. Eine mehrschichtige Dämmung kann, je nach Lage der Leitungen und Rohre, eine gute Lösung für dieses Problem sein. Dann gibt es in unteren Lagen Ausschnitte, die Hohlräume werden mit Schüttung gefüllt, und spätestens die oberste Lage geht ununterbrochen durch.

Folie nicht vergessen

Bevor der Estrich aufgebracht wird, kommt auf die Dämmung noch eine Folie aus Polyäthylen. Diese besteht aus mehreren Bahnen, die überlappend verlegt und unbedingt gut miteinander und mit der Wand verklebt werden müssen. Denn der Estrich soll keine Feuchtigkeit in oder auf den Dämmstoff bringen, da dies die Dämmwirkung verringert. Und wenn einmal zwischen zwei Dämmplatten ein kleiner Spalt entstanden ist, dann dämmt die Luft dazwischen immer noch besser als hineingelaufener Estrich, der dann als Wärmebrücke wirkt.

Fussboden Dämmplatten vor Estrich © Photo 5000 stock.adobe.com
Die Dämmplatten sind verlegt – jetzt fehlt noch die Folie © Photo 5000 stock.adobe.com

Übrigens kann auch auf die Dämmung vor der Einbringung des Estrichs auch noch eine moderne Fußbodenheizung eingebaut werden. Diese ist durch die Dämmung doch effektiver, weil kann keine Wärme mehr in den Untergrund abgegeben wird. Gelegentlich wird alukaschierten Dämmstoffen zusätzlich noch der Vorteil zugeschrieben, das Material würde Wärme nach oben reflektieren. Ob dies allerdings in einem messbaren Umfang stattfindet, wäre einmal zu untersuchen.

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Dämmpflicht

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Dämmung von Gebäuden – was muss der Hausherr und was nicht?

Die Politik möchte, dass Gebäude aus Gründen des Klimaschutzes und der Energieeinsparung gedämmt werden. Und damit diese Dämmung auch eine möglichst gute Wirkung erzielt, gibt es Vorschriften, welche Standards mindestens erfüllt sein müssen. All dies ist in der Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt. Derzeit gültig ist die 2014 in Kraft getretene Version mit bestimmten Änderungen, die seit 2016 geltendes Recht sind. Hier kommt ein Überblick über alle Regeln.

ENEV © marco2811, fotolia.com
Die Energieeinsparverordnung gibt Vorgaben zur Dämmung von Gebäuden vor © marco2811, fotolia.com

Dabei geht es an dieser Stelle es ausschließlich um Wohngebäude. Dabei ist nicht Wohngebäude gleich Wohngebäude, sondern es gibt unterschiedliche Kategorien. Auch wird unterschieden zwischen dem Neubau und der Sanierung von Bestandsgebäuden.

Unberücksichtigt bleiben sollen hier alle Gewerbebauten, auch wenn es zu diesen ebenfalls Bestimmungen in der EnEV gibt. Außerdem soll es hier eine Beschränkung das Thema Dämmung geben. Die Energieeinsparverordnung berücksichtigt auch die verwendete Energieart, betrachtet die Heizungs- und Lüftungstechnik, hat Festlegungen zur Luftdichtigkeit und anderes mehr. All das würde an dieser Stelle aber zu weit führen. Hier geht es um die Dämmung.

Sonderfall Denkmalschutz

Die EnEV gilt übrigens nicht für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Anforderungen gibt es aber, wenn man die energetische Sanierung mit Hilfe von Darlehen der Kreditanstalt für Wiedeaufbau finanzieren möchte. Zum Beispiel darf der Wärmeverlust durch die gedämmte Wand die Vorgabe für das sogenannte KFW-Effizienzhaus um 75 Prozent übersteigen. Wird dies nicht eingehalten, kann es trotzdem eine Förderung geben. Dann muss der Energieberater nachweisen, dass alle technisch möglichen Maßnahmen zur energetischen Sanierung umgesetzt werden, ohne die Auflagen des Denkmalschutzes zum Erhalt der Bausubstanz zu verletzen.

Fachwerkhaus unter Denkmalschutz © Bauherren-Schutzbund e.V.
Die EnEV gilt nicht für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen © Bauherren-Schutzbund e.V.

Dämmung im Neubau

Während bei der Altbausanierung festgelegte Wärmedurchgangswerte für die einzelnen Bauteile maßgeblich sind, ist bei Neubauten der Primärenergiebedarf die entscheidende Größe. Dabei wurden die geltenden Werte im Jahre 2016 um 25 Prozent verschärft. Es handelt sich dabei um einen in Prozent angegebenen Faktor, der sich auf den Energieverbrauch eines Referenzhauses bezieht. Die Dämmung ist dabei aber nur ein Faktor, eine Rolle spielen auch die Anlagentechnik für Heizung, Lüftung, Kühlung und Warmwasserbereitung.

Baustelle Kellerdecke im Neubau © WoGi, stock.adobe.com
Bei Neubautten werden Vorgaben zum Primärenergiebedarf in der EnEV gemacht © WoGi, stock.adobe.com

Wie die einzelnen Komponenten zusammenwirken, welche Werte gelten und wie sie erreicht werden können, soll hier nicht näher betrachtet werden – ein Neubau wird vom Architekten geplant, der über die notwendigen Instrumente verfügt. Der Bauherr sollte aber sehr wohl mit dem Architekt über die auszuwählenden Varianten sprechen und auch darüber, ob die EnEV-Vorgaben womöglich übererfüllt werden sollen. Beim Passivhaus zum Beispiel wird der Bedarf an zuzuführender Primärenergie auf null reduziert – es braucht keine herkömmliche Heizungsanlage mehr.

Dämmung wird angebracht © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Beim Neubau geht an einer Dämmung kein Weg vorbei da bestimmte Werte beim Primärenergiebedarf nicht überschritten werden dürfen © Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Tipp: Gut überlegen sollte man sich, ob man in Neubau und Sanierung nur die Mindeststandards der EnEV einhält oder diese überschreitet. Ändern sich die Vorgaben, kann das Haus binnen kurzer Zeit bautechnisch überholt sein. Zu berücksichtigen ist auch, dass mehr Fördermittel zu haben sind, wenn die EnEV-Vorgaben übertroffen werden. Natürlich wird diese Entscheidung auch davon mitbestimmt, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Altbau – Vorgaben unabhängig von einer Sanierung

Zunächst einmal gibt es Austausch- und Nachrüstungsverpflichtungen für Mehrfamilienhäuser, die auch erfüllt werden müssen, wenn nicht saniert wird. Ausgenommen sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, wenn der Eigentümer selbst seit 2002 oder länger darin wohnt. Bei einem Verkauf sind die Anforderungen allerdings binnen zwei Jahren zu erfüllen.

Gedämmte Heizungsrohre im Heizkeller © André Reichardt , stock.adobe.com
Heizungs- und Warmwasserrohre müssen gedämmt werden – auch nachträglich © André Reichardt , stock.adobe.com

Demnach müssen Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen gedämmt werden. Gedämmt werden müssen auch oberste Geschossdecken zu unbeheizten Räumen. Diese Vorgabe gilt unabhängig von der Nutzung der unbeheizten Räume und unabhängig davon, ob die Geschossdecken begehbar sind oder nicht. Alternativ kann natürlich das darüber liegende Dach gedämmt werden.

In welchem Umfang gedämmt werden muss, ergibt sich aus der Aufzählung im nachfolgenden Abschnitt. Nicht gedämmt werden muss, wenn ein sogenannter Mindestwärmeschutz schon vorhanden ist, was ungefähr eine vier Zentimeter starke Dämmschicht bedeutet. Aber: Durch die Dämmung der obersten Geschossdecke in einem Einfamilienhaus kann man rund 1000 Euro jährlich an Heizkosten sparen.

Kellerdecke dämmen © IVPU
Eine gesetzliche Pflicht zur nachträglichen Dämmung ungedämmter Kellerdecken und Außenwände gibt es nicht © IVPU

Eine gesetzliche Pflicht zur nachträglichen Dämmung ungedämmter Kellerdecken und Außenwände gibt es nicht. Aus der Brisanz des Themas Klimawandel kann zwar eine Verpflichtung zur Gebäudedämmung abgeleitet werden – rechtlich besteht diese aber nicht.

Altbau – Anforderungen bei Sanierung

Werden Teile eines Gebäudes ohnehin modernisiert oder erneuert, gelten gewisse Mindeststandards. Bei umfassenden Modernisierungen wird eine energetische Gesamtbilanz durchgeführt, dabei darf der Energiebedarf eines sanierten Hauses bis zu 87 Prozent über dem eines Neubaus bleiben. Bei Einzelmaßnahmen, etwa einer Dämmung der Außenwände, gibt die EnEV bestimmte Wärmedurchgangskoeffizienten vor, die eingehalten werden müssen. Das sind die sogenannten U-Werte. Dabei gilt: Je niedriger der Wert, umso besser ist die Dämmung. Das sind die aktuell gültigen Vorgaben und wie man sie erreicht:

Das sagt der U-Wert aus
Das sagt der U-Wert aus

Die Dämmung der Außenwand muss einen U-Wert von 0,24 [W/(m²K)] erreichen. Notwendig ist dabei je nach Material eine Dämmschicht von 12 bis 16 Zentimetern.

Gerüst für Fassadendaemmung © fotolia.com
Fassadendaemmung:Auch hier gibt es Vorgaben © fotolia.com

Dachschrägen und Steildächer dürfen gedämmt noch einen U-Wert von ebenfalls 0,24 [W/(m²K)] haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine Auf-, Zwischen- oder Untersparrendämmung baut. Bei Sanierungen werden häufig Zwischen- und Untersparrendämmung kombiniert. Da es mit den Dachsparren zumeist viel Material gibt, das den U-Wert verschlechtert, werden Dämmschichten von 14 bis 18 Zentimetern notwendig.

Wer die oberste Geschossdecke dämmt, muss einen U-Wert von 0,24 [W/(m²K)] erreichen. Die Verbraucherberatung gibt die Stärke dafür nötigen Dämmschicht mit 14 bis 18 Zentimetern an.

Dämmung der obersten Geschossdecke © Isover, Schwaebisch Hall
Dämmung der obersten Geschossdecke © Isover, Schwaebisch Hall

Für Flachdächer sind U-Werte von 0,20 [W/(m²K)] vorgeschrieben. Das verlangt eine 16 bis 20 Zentimeter starke Dämmung.

Bei Fußböden zum ungeheizten Keller hin kommt es auf die Art der Sanierung an. Wird der Fußboden von oben aufgebaut oder erneuert, reicht ein U-Werte von 0,50 [W/(m²K)], was man mit vier bis 5 Zentimetern Dämmung erreichen kann. Das gilt auch für einen Fußboden auf der Bodenplatte, die man ja nachträglich von unten nicht dämmen kann. Wird von unten gedämmt, kann man mit 10 bis 14 Zentimetern Dämmung den vorgeschriebenen U-Wert von 0,30 [W/(m²K)] realisieren. Der gilt auch für Wände zu unbeheizten Räumen.

Ein Fall, der nicht häufig vorkommt, ist eine Decke, die nach unten an Außenluft grenzt. Den U-Wert von 0,24 [W/(m²K)] erreicht man mit einer Dämmschicht von 14 bis 18 Zentimetern.

Etwas unbefriedigend ist dabei sicher, dass die Dämmstärken nicht exakt angegeben werden, sondern mit Spannbreiten. Dies hat erstens damit zu tun, dass die U-Werte verschiedener Dämmstoffe unterschiedlich sind. Zweitens wird bei einer genauen Berechnung auch der zu dämmende Gebäudeteil einbezogen, und da gibt es erhebliche Unterschiede. Wer nicht mehr machen möchte als vorgeschrieben, braucht die genaue Berechnung durch den Energieberater. Der kann auch gegebenenfalls noch eingebaute Gipskartonplatten, Putz und andere Bauteile berücksichtigen. Wer mit Polystyrol, Mineralwolle, Holzfaserplatten oder Zellulose dämmt und den größeren Wert nimmt, ist auf der sicheren Seite.

Bußgelder drohen

Ganz zum Schluss: Verstöße gegen die Vorgaben der EnEV sind Ordnungswidrigkeiten. Sie können mit Bußgeldern belegt werden. Der Verband privater Bauherren beziffert diese auf bis zu 50000 Euro. Der private Bauherr lässt sich die Einhaltung der vorgegebenen Werte daher in Form einer sogenannten Unternehmerbescheinigung bestätigen. In welchem Umfang tatsächlich kontrolliert wird, kann von Baubehörde zu Baubehörde sehr unterschiedlich sein.

An der Stelle ein Risiko einzugehen, ist nicht ratsam. Wer übrigens für eine energetische Sanierung, als auch das Dämmen, ein vergünstigtes Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) nutzt, die vorgegebenen Werte aber nicht einhält begeht keine Ordnungswidrigkeit, sonst macht sich des Betruges schuldig – das ist eine Straftat.

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Nachteile durch Dämmung?

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Dämmung – die Nachteile, was dahintersteckt und was man tun kann

Über die Vor- und die Nachteile einer Wärmedämmung für Wohngebäude braucht man nicht groß zu diskutieren – ganz allgemein gesprochen. Denn gemäß der Energieeinsparverordnung EnEV in der gültigen Fassung aus dem Jahre 2014 ist die Dämmung von Wohngebäuden Pflicht – man hat, von Ausnahmen abgesehen, also nicht die Wahl, ob man ein beim Neubau oder einer Sanierung das Haus dämmt oder nicht.

Baugeruest bei der Fassadendaemmung © Tom Bayer, fotolia.com
Dämmung muss sein – der Klimaschutz verlangt es. Die meisten Einwände sind nicht stichhaltig © Tom Bayer, fotolia.com

Aber es stehen noch viele ungedämmte Wohnhäuser im Land – und so mancher Hausbesitzer scheut das Projekt, weil vielfach unzutreffende oder durch die Entwicklung überholte Informationen und Einschätzungen im Umlauf sind. Davon sollte man sich nicht irritieren lassen – in den meisten Fällen ist eine Dämmung sinnvoll. So mancher Kritikpunkt trifft auf manche Dämmstoffe zu, auf andere nicht. Manche Probleme lassen sich in den Griff bekommen, manches muss man in Kauf nehmen. Hier kommt ein Überblick über die gängigen Kritikpunkte – und was aus Expertensicht dazu zu sagen ist. Da dies am meisten diskutiert wird, soll es weitgehend um die Fassadendämmung gehen.

1. Wärmedämmung lohnt sich finanziell nicht

Das ist für viele Hausbesitzer der zentrale Punkt. Dass Wärmedämmung Geld kostet, kann man nicht bestreiten, schon für ein kleineres Einfamilienhaus werden schnell 15000 bis 20000 Euro fällig. Das kann sich erst nach Jahren amortisieren, aber dass dies passiert, das wird ernsthaft eigentlich nicht mehr bestritten. Es gibt aber Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. So muss es die zum Haus passende Dämmung sein – für diese Entscheidung zieht man am besten einen Energieberater heran. Zweitens muss die Dämmung handwerklich richtig gemacht sein – Fehler zum Beispiel in Form von Wärmebrücken rächen sich. Wer es selbst nicht kann, engagiert eine Fachfirma.

Dämmstoffe Thermographie © Ingo Bartussek, fotolia.com
Dämmung spart Energie und somit Heizkosten © Ingo Bartussek, fotolia.com

Einkalkulieren muss man, dass eine Dämmung mehrere Jahrzehnte bestehen bleibt und langfristig Heizkosten spart. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis fällt besser aus, wenn ohnehin eine Fassadenerneuerung ansteht – zum Beispiel steht dann das Gerüst schon. Wird ein Haus neu verputzt, lohnt sich eine Fassadendämmung eigentlich immer. Für den Bewohner verringern sich die Heizkosten und verbessert sich der Wohnkomfort – Voraussetzung ist aber, dass dann auch tatsächlich weniger geheizt wird. Für den Hauseigentümer erhöht sich der Wert des Hauses und gegebenenfalls die Mieteinnahmen. Und in der Gesamtabwägung muss man auch davon ausgehen, dass die Kosten für Heizenergie künftig noch steigen werden.

Zuzugeben ist, dass es nicht ganz einfach ist, die Amortisation auszurechnen. Gerade wer plant, dies ganz oder teilweise durch einen Kredit zu finanzieren, sollte die Einsparung nicht zu hoch ansetzen. Mache Fachleute beziffern das Potenzial auf 30 bis 40 Prozent, andere sagen, mehr als 30 Prozent sei unrealistisch. Wer vorsichtig kalkuliert, bringt sich später nicht in Schwierigkeiten.

2. Wärmedämmung bringt dem Klimaschutz nichts

Dieses Argument zielt zumeist auf die sogenannte graue Energie ab – also all die Energie, die zur Herstellung des Dämmstoffes notwendig ist. Dass dies so viel ist, dass es den Klimaschutzeffekt der Dämmung weitgehend aufhebt, ist ein Gerücht, dass sich zwar hartnäckig hält, das aber schon lange widerlegt ist. Nach einer Untersuchung des Karlsruher Instituts für Technologie liegt die ökologische Amortisationszeit vieler Dämmstoffe bei unter zwei Jahren. (Siehe https://www.waermeschutztag.de/media/pdf/wtag2013/ltzkendorf__fiw_wst2013.pdf, Seite 25).

Das Argument wird auch nicht stichhaltig, wenn man auf den abnehmenden Nutzen zusätzlicher Dämmstoffschichten hinweist. Gemeint ist, dass beispielsweise der achte Zentimeter Dämmstoff weniger Dämmwirkung bringt als der dritte oder vierte, aber mehr als der neunte oder zwölfte. Selbst bei dickeren Dämmstoffschichten von 15 oder noch mehr Zentimetern fällt die graue Energie gegenüber der Heizenergieeinsparung noch nicht so stark ins Gewicht, dass unter Klimaschutzgesichtspunkten von einer solchen Dämmung abzuraten ist.

3. Wärmedämmung ist nicht haltbar

Nichts an einem Haus hält ewig. Alles muss regelmäßig auf Schäden überprüft und instandgehalten werden. Das gilt für die Heizung, für das Dach, für die Fensterläden – und das gilt auch für die Dämmung an der Fassade. Diese ist Wind und Wetter ausgesetzt, also Niederschlägen und großen Temperaturschwankungen. Schäden können, je nach Dämmstoff, auch durch rankende Pflanzen entstehen oder durch Tiere, die sich an dem Material zu schaffen machen. Beispielsweise kann es vorkommen, dass Spechte Insekten aus irgendwelchen Zwischenräumen picken.

Gerüst für Fassadendaemmung © fotolia.com
Fassadendämmung wird angebracht © fotolia.com

Aber das alles spricht nicht dagegen, eine Dämmung zu installieren. Diese muss fachmännisch ausgeführt werden, dann gibt es zum Beispiel die für Insekten interessanten Zwischenräume gar nicht. Ein stabiler Putz ist beste Versicherung gegen solche Probleme. Immer wieder einmal muss die Dämmung überprüft und gegebenenfalls auch repariert werden. Dann kann sie auch eine Lebensdauer von 40 oder 50 Jahren erreichen.

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4. Fassade und Dämmung werden feucht

Feuchtigkeit in der Wand und in der Dämmung kann man nicht gebrauchen – im Mauerwerk schadet sie der Bausubstanz, und die Dämmung verliert dadurch an Wirkung. Es kommt aber – da kann man sich nur wiederholen – darauf an, dass die Dämmung fachgerecht ausgeführt wird. Dass der Dämmstoff in der Bauphase nicht nass werden und nass eingebaut werden darf, versteht sich ohnehin von selbst.

Wichtig ist, dass einmal in der Wand befindliche Feuchtigkeit heraus kann. Dies erreicht man am besten durch diffusionsoffene Baustoffe. Auf den ersten Blick spricht das gegen Polystyrol, aber es gibt auch diffusionsoffene Varianten. Natürlich gehört dazu, dass auch der Putz oder andere Wandverkleidungen diffusionsoffen sind, einschließlich der Farbe.

Wärmedämmung und Verputzen © mitifoto, fotolia.com
Wärmedämmung und Verputzen der Fassade © mitifoto, fotolia.com

5. Wände müssen atmen können

Dies Argument ist glatte Unfug, Wände atmen nicht, sie lassen keine Luft hindurch. Das ist auch gut so, denn ein Luftaustausch durch die Wand treibt die Heizkosten in die Höhe. Wer je in einem unverputzten Fachwerkhaus mit Spalten neben den Balken gewohnt hat, weiß davon ein Lied zu singen. Gelüftet wird ein Haus heute sinnvollerweise ausschließlich durch geöffnete Fenster oder eine Lüftungsanlage.

Gemeint ist mit der Behauptung, dass Wände atmen sollten, zumeist das Thema Luftfeuchtigkeit. Natürlich ist es schlecht, wenn diese irgendwo in der Wand oder in der Dämmung zu Wasser kondensiert. Aber deswegen sollten Dämmungen diffusionsoffen gebaut werden, davon war bereits die Rede. Je nach Konstruktion ist eine Dampfbremsfolie sinnvoll, die die Feuchtigkeit aus der Wand herauslässt, aber nicht wieder hinein. Ob es sinnvoll ist und wie man es macht, darüber weiß der Energieberater bestens Bescheid.

6. Die Entsorgung von Dämmstoff ist schwierig

Dieses Argument stimmt nur zum Teil, nämlich für Polystyrol. Das Problem besteht vor allem darin, dass diese Platten oft fest mit dem Mauerwerk verklebt und später auch noch verputzt werden. Beim Abbruch des Hauses oder beim Abbau der Dämmung entsteht daher ein Stoffgemisch, dass nicht zu trennen ist und für das es auch keine Wiederverwendungsmöglichkeiten gibt.

Dieses Argument galt lange auch für Mineralstoffdämmungen. Allerdings gibt es inzwischen Hersteller, die die Rücknahme von Verschnitt beim Bau ebenso anbieten wie von ausgebautem Altmaterial. Dieses wird dann für die Herstellung neuer Dämmstoffe wiederverwendet.

Mineralwolle richtig entsorgen
Mineralwolle richtig entsorgen

Man kann davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit auch für Polystyrolprodukte eine Lösung gefunden wird. Die Hersteller arbeiten daran bereits, andere bieten an, alte Wärmeverbundsysteme zu sanieren. Da die meisten Dämmungen erst wenige Jahre alt sind, stellt sich die Frage kurzfristig nicht, wird aber absehbar zum Thema. Der Gesetzgeber hat darauf übrigens reagiert und festgelegt, dass ab 2020 beim Polystyrol 70 Prozent recycelt werden müssen.

Wer alle Unwägbarkeiten vermeiden und ökologisch auf der sicheren Seite sein will, der verwendet Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien wie Holzfasern, Hanf, Schilf, Zellulose, Kork, Wolle, Flachs und anderem mehr. All diese Stoffe kann man nach dem Ausbau wiederverwenden oder ohne große Probleme für die Umwelt „thermisch verwerten“ – verbrennen, heißt das mit anderen Worten.

7. Gedämmte Fassaden brennen leicht

Fast jeder andere Stoff brennt leichter als verputztes Mauerwerk – insofern muss dieses Argument ernst genommen werden. Eine Fassade, die schnell entflammt und einen Brand in andere Geschosse trägt, ist ein Sicherheitsrisiko. Polystyrol ist kaum zu löschen, wenn es einmal brennt. Dies kann aber nicht dazu führen, dass auf Dämmung verzichtet wird.

Die einfachste Lösung ist, mit Mineralwolle zu dämmen – die brennt nämlich nicht. Deshalb müssen bei einer Dämmung mit Polystyrol sogenannte Brandriegel aus Mineralwolle eingebaut werden. Das sind waagrecht verlaufende Bänder aus Mineralwolle, die so breit sind, dass ein Feuer sie nicht überspringen kann. Zwischen je zwei solcher Brandriegel dürfen bis zu zwei Geschossen liegen. Das bedeutet auch, dass diese Brandriegel erst vorgeschrieben sind, wenn ein Haus mehr als zwei Vollgeschosse hat.

Nachwachsende Rohstoffe sind in der Regel brennbar, werden jedoch mit Flammschutzmitteln so behandelt, dass sie als schwer entflammbar eingestuft werden. Dies verringert das Brandrisiko auf ein vertretbares Maß. Wer mehr für die Sicherheit tun will, achtet darauf, dass keine Mülltonnen und andere brennbaren Gegenstände direkt an den Hausfassaden stehen. Zu diesem Thema sind gesetzliche Vorschriften in Vorbereitung.

Dämmung mit Styropor © bilanol, stock.adobe.com
Das Brandrisiko ist bei Polystyrol zweifellos am größten – aber man kann Vorsorge treffen © bilanol, stock.adobe.com

8. Gedämmte Fassade enthalten Giftstoffe

Diese Kritik wurde vor allem laut, weil viele Dämmstoffe früher mit dem Flammschutzmittel HBCD behandelt wurden. Dieses wurde in der europäischen Chemikalienverordnung als „besonders besorgniserregender Stoff“ eingestuft. Das inzwischen geltende Herstellungs- und Anwendungsverbot erstreckt sich seit dem Jahr 2015 auch auf Dämmstoffe.

Problematisch können auch Biozide sein, die manchen Herstellern Putzen und Farben beimischen, um die Entstehung von Algen und Schimmel zu verhindern. Hier wurde der Weg eingeschlagen, diese so zu behandeln, dass sie nicht mehr vom Regen ausgewaschen werden können. Ein ökologisch verantwortungsbewusster Hausherr kann aber Materialien verwenden, in denen es diese Stoffe nicht gibt. Das Umweltbundesamt rät, zumindest darauf zu achten, dass der blaue Umweltengel auf der Verpackung des Dämmstoffes abgedruckt ist.

9. Dämmung führt zu Schimmelbildung

Das ist ein ebenso hartnäckiger wie falscher Mythos. Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum eine ordnungsgemäß ausgeführte Außendämmung zur Schimmelbildung führen soll. Im Gegenteil. Schimmel bildet sich, wo es feucht ist. Feuchtigkeit bildet sich an kühlen Stellen, weil dort die Luftfeuchtigkeit kondensiert und sich Flüssigkeit bildet. Das können kalte Stellen an den Wänden sein, bevorzugt solche, die schlecht belüftet sind, Wandbereiche hinter Möbeln beispielsweise. Eine gut gedämmte Wand in einem geheizten Raum aber ist nicht kühl, sondern warm. Eine richtig ausgeführte Dämmung ist daher ein Mittel, um Schimmelbildung zu vermeiden.

10. Dämmung führt zu Algen am Haus

Eine gedämmte Wand trocknet langsamer als eine ungedämmte – das liegt in der Natur der Sache, denn die gedämmte Wand ist außen kälter. Zunächst einmal ist dazu zu sagen, dass dies ein rein optisches Problem ist – die Algen zerstören das Material nicht, beeinträchtigen die Dämmwirkung nicht und sind auch nicht gefährlich für Mensch und Umwelt. Sie sehen aber nicht gut aus. Manche Hersteller mischen daher Biozide in den Putz, was man aus ökologischen Gründen aber eigentlich vermeiden sollte.

Verringern kann man die Algengefahr, indem man dafür sorgt, dass die Wand schneller trocknet, etwa indem schattenwerfende Bäume beseitigt werden. Besser ist es zu versuchen, sie gar nicht erst zu feucht werden zu lassen. Große Dachüberstände und Tropfkanten an den Fensterbänken sind sinnvolle Maßnahmen. Es gibt auch Putze, die die Algenbildung weniger begünstigen als andere. Streicht man die Wand eher dunkel an, nimmt sie die Außenwärme besser auf und trocknet dadurch schneller. Alles in allem ist dieses Problem noch nicht ganz im Griff – aber es ist auch lediglich ästhetischer Natur.

Fassade Algen © Dieter Pregizer, fotolia.com
Algen aus der Hauswand möchte keiner. Aber zumeist ist es nicht mehr als ein optisches Problem. © Dieter Pregizer, fotolia.com

Problematisch wird es, wenn mit den Algen auch Schimmel an der Außenwand entsteht. Die Sporen können gesundheitsschädlich sein und beim Lüften eventuell ins Haus gelangen. Hier hilft nur, die Wand genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

11. Mieterhöhungen

Natürlich liegt es für einen Hausbesitzer nahe, die Mieten zu erhöhen, wenn ein Haus gedämmt wurde. Nur auf diese Weise kann er einen Teil der wirtschaftlichen Amortisation tatsächlich realisieren, denn die Ersparnis bei den Heizkosten erzielt eher der Mieter. Es käme aber darauf an, den Nutzen der Dämmung fair zu verteilen. Der Mieter sollte nicht dadurch zusätzlich belastet werden, dass er zwar Heizkosten spart, die Mieterhöhung dies aber mehr als ausgleicht. Es kommt aber auch darauf an, dass er sein Nutzerverhalten der neuen Situation anpasst: Wer nach der Dämmung ständig die Fenster auch im Winter offen stehen lässt, der wird durch die Dämmung keine Verringerung der Heizkosten erzielen.

Der Vermieter auf der anderen Seite sollte bei der Mieterhöhung Augenmaß walten lassen und bedenken, dass ein wirtschaftlicher Gewinn durch die Dämmung erst nach längerer Zeit entsteht. Es wäre verfehlt zu erwarten, durch die Dämmung eines Hauses kurzfristig reich zu werden, Fühlt sich ein Mieter ungerecht behandelt, kann er wegen der Rechtmäßigkeit der Mieterhöhung bei einem Mieterverein oder der Verbraucherberatung vorsprechen. Eine faire Lösung könnte sein, das Mieter und Vermieter nach der Dämmung die Veränderung der Heizkosten gemeinsam beobachten und dann darüber sprechen, wie die Ersparnis aufgeteilt werden kann.

12. Gedämmte Häuser sind optisch unvertretbar

Auch das ist, wie bei den Algen, zunächst ein rein ästhetisches Problem. Die Frage ist schon, ob der ökologische und wirtschaftliche Nutzen nicht gewisse Abstriche rechtfertigt. Ohnehin kommt es auf den Einzelfall an. Es gibt Häuser, an denen kann man optisch eigentlich nicht mehr verschlechtern. In anderen Fällen kann man versuchen, durch Farbe und Zierelemente eine neue Fassadengliederung zu erreichen. Wünschenswert wäre sicher, dass da auf dem Markt mehr angeboten wird.

Bei speziellen Fassaden, an reich gegliederten Gründerzeitvillen etwa oder an denkmalgeschützten Fachwerkbauten, kommt eine Außendämmung tatsächlich nicht in Frage. Das bedeutet aber nicht, dass man energetisch nichts tun kann an solchen Häusern. Es wurden vielmehr schon Fachwerkhäuser auf Niedrigenergiehausstandard gebracht. In manchen Fällen empfiehlt es sich, bei anderen Maßnahmen wie einer neuen Heizungsanlage, der Erneuerung der Fenster, der Dämmung von kellerdecke und Dach, etwas mehr zu machen. Oft ist auch eine Innendämmung oder eine Kombination verschiedener Maßnahmen ein gangbarer Weg.

Fachwerkhaus unter Denkmalschutz © Bauherren-Schutzbund e.V.
Solche Fachwerkhäuser kann man tatsächlich nicht von außen dämmen. Bei vielen Häuser aber geht optisch nichts verloren. © Bauherren-Schutzbund e.V.
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Nachwachsende Dämmstoffe in der Übersicht

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Nachwachsende Dämmstoffe – die Vielfalt nimmt immer mehr zu

Styropor, Glaswolle, Steinwolle – das alles wird oft zur Dämmung verwendet. Aber eigentlich handelt es sich um Technologien von gestern. Angesagt sind Materialien, die nicht nur im Winter gut dämmen und im Sommer die Hitze aus dem Hause halten. Die für ein angenehmes Wohnklima sorgen und bautechnisch längst etabliert sind. Sondern die auf fossile und mineralische Ausgangsstoffe verzichten und diese Ressourcen schonen. Die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und somit das Kriterium der Nachhaltigkeit erfüllen können. Deren CO2-Bilanz ausgeglichen ist und die damit auch unter Klimaschutz-Gesichtspunkten vorzuziehen sind. Die ohne Probleme entweder wiederverwendet oder kompostiert oder im Rahmen einer sogenannten thermischen Verwertung zur Energiegewinnung genutzt werden können. Die zwar etwas teurer sind als Polystyrol, die aber so viele Vorteile bieten, dass diese ausschlaggebend sein können.

Zellulose als Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dämmstoffe wie Zellulose gewinnen an Bedeutung © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Dabei gibt es eine große Vielfalt von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Markt ändert sich ständig, es gibt immer wieder Neu- und Weiterentwicklungen. Hier kommt daher ein aktueller Überblick. Wobei besonderer Wert auf die Merkmale gelegt wird, die den jeweiligen Dämmstoff von anderen aus nachwachsenden Rohstoffen unterscheiden. Am besten liest man den kompletten Überblick, denn immer wieder werden Aspekte angesprochen, die bei mehreren Dämmstoffen eine Bedeutung haben.

Flachs

Flachs © Gerhard Seybert, fotolia.com
Flachs © Gerhard Seybert, fotolia.com
Flachs überzeugt zunächst einmal durch seinen auch im Vergleich mit anderen Dämmstoff aus nachwachsendem Material durch einen guten Wärmedurchgangskoeffizienten; der sogenannte U-Wert liegt bei 0,04 W/m2K. Ein Pluspunkt im Vergleich sind auch die in dem Material enthaltenen Bitterstoffe, die es besonders gut vor Schädlingsbefall durch Nagetiere oder Insekten schützen. Auffällig ist auch, dass es wegen seines niedrigen Dampf-Diffusions-Widerstand große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen kann und so zu einem positiven Raumklima beiträgt. Bautechnisch überzeugt Flachs durch die Formstabilität – er schrumpft also nicht. Und Hohlräume möchte man in der Dämmung ja nicht haben. Flachs hat auch eine gute schalldämmende Wirkung.

Flachs als Dämmstoff wird in unterschiedlichen Formen angeboten, als Platten und Matten, als Vlies und als Stopfwolle. Dadurch wird es für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendbar – so lange keine große statische Belastung entsteht. Flachs verursacht keine Reizungen von Haut und Organen, lässt sich leicht und angenehm auch für den Hobby-Handwerker verarbeiten. Matten oder Platten werden durch das mechanische Verfilzen kurzer Flachsfasern hergestellt, die Verbindung wird durch Kartoffelstärke oder biologische Kunststoffe verstärkt.

Wird eine Dämmung mit Flachs abgebaut, können unbeschädigte Teile des Materials wiederverwendet werden, manche Hersteller bieten die kostenlose Rücknahme an. Wegen der biologischen Kunststoffe verbietet sich eine Kompostierung, Altmaterial wird in der Regel verbrannt.

Hanf

Daemmstoff Hanf © Thermohanf
Daemmstoff Hanf © Thermohanf
Für Hanf gelten viele Vorteile, die auch schon für den Flachs ins Feld geführt wurden: Er ist leicht zu verarbeiten, hautverträglich, für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendbar und schädlingsresistent. Hanf kann viel Feuchtigkeit aufnehmen – und wieder abgeben und somit für ein ausgeglichenes Raumklima sorgen. Hanf hat mit einem U-Wert von 0,04 bis 0,05 nicht ganz so gute Dämmeigenschaften wie Flachs, ist dafür aber auch günstiger. Vor einer Entscheidung über den Dämmstoff, auch wenn Flachs und Hanf die Alternativen sind, sollte man einen aktuellen Preisvergleich vornehmen – der Markt ist immer wieder in Bewegung.

Auf dem Markt ist Hanf als Dämmstoff erst, seit ein Anbau mit geringen Wirkstoffkonzentrationen in den 1990er Jahren wieder zugelassen wurde. Die Dämmstoffherstellung ist ebenfalls ähnlich der der Flachsdämmstoffe, es gibt Platten, Matten und Stopfwolle. Dazu kommt die Möglichkeit, Hanf als Einblasdämmstoff zu verwenden, wozu aber eine spezielle Maschine gebraucht wird, wie bei allen Einblasstoffen. Für den Fußbodenaufbau gibt es Hanfdämmstoffe, die mit Bitumen oder Lehm ummantelt sind.

Für den Hanf sprechen die kurzen Transportwege, denn es ist ein heimischer Rohstoff, bei dessen Anbau auch keine Pestizide und Herbizide gebraucht werden. Stellt auch keine großen Ansprüche an den Boden. Allerdings werden bei der Verarbeitung zu Platten und Matten Stützfasern eingesetzt; von Ausnahmen abgesehen handelt es sich dabei um Kunststoff. Neuerdings sind Stützfasern aus Maisstärke im Einsatz, was ökologisch gesehen natürlich ein Fortschritt ist. Auch dieses Details macht es notwendig, sich beim Kauf jeweils genau über das Produkt zu informieren.

Holzprodukte

Dämmstoff Holzfaser © VHD
Dämmstoff Holzfaser © VHD
Holz ist von allen nachwachsenden Dämmstoffen am besten etabliert. Es gibt Späne und Fasern, Platten und Matten, Material zum Stopfen und Einblasen. Handelt es sich um heimische Produkte, entfallen lange Transportwege bereits vor der Herstellung und bei der Vermarktung. Dann kann man auch von einem klimaneutralen Dämmstoff sprechen.

Holz- oder Hobelspäne fallen als Nebenprodukt in der holzverarbeitenden Industrie an. Sie können von Hand eingebaut oder eingeblasen werden. Zum Schutz vor Schimmel und vor Schädlingen werden als Zusatzstoffe Molke, Lehm, Borsalze und Soda eingesetzt, so entsprechen sie auch den Anforderungen des Brandschutzes. Dabei handelt es sich um natürliche Ausgangsprodukte, keine Chemikalien. Die U-Werte liegen zwischen 0,04 und 0,08.

Eingebaut werden Holzspäne als Dämmung vor allem in Decken und Wänden in Gebäuden in Holzbauweise. Dies bietet den Vorteil sehr monolithischer Konstruktionen – alles ist aus einem Material. Im Gegensatz zu manch anderen Dämmstoffen sind Hobelspäne lastabtragend, was die Palette der Einsatzmöglichkeiten erweitert. Nicht verwendet werden dürfen Holzspäne als Dämmstoff in Flachdächern, in erdberührenden oder spritzwasserbetroffenen Bauteilen oder als Kerndämmung in zweischaligem Mauerwerk. Holzspäne können ohne Einschränkung wiederverwendet, kompostiert oder verbrannt werden.

Holzfasern werden ebenfalls in unterschiedlicher Form zur Dämmung verwendet, auch als Einblasdämmstoff oder in Gestalt flexibler Matten. Am weitesten verbreitet sind aber feste Holzfaserdämmplatten Die Wärmeleitfähigkeit liegt im Bereich von 0,04 bis 0,05. Der Einblasdämmung wird Ammoniumphosphat und Borate zugesetzt, als Brandschutzmittel und zur Insektenabwehr. Diese Dämmung darf nun von lizenzierten Fachbetrieben eingebaut werden – für den Selbermacher scheiden die Einblasdämmstoffe schon deshalb aus, weil die Verwendung einen aufwändigen Maschineneinsatz verlangt. Holzfasermatten sind dagegen sehr einfach mit einem Brotmesser oder einem Dämmstoffmesser in Form zu bringen; auch die weitere Bearbeitung ist für den Laien kein Problem.

Für die festen Holzfaserdämmplatten gilt das ohnehin. Es gibt nur wenige Spezialaufgaben bei der Dämmung, für die Holzfaserplatten nicht geeignet sind. Zu nennen wären sicher eine Dämmung unter Estrich sowie eine Zwischenschalendämmung im zweischaligen Mauerbau. Ansonsten gibt es von mehreren Herstellern Platten in den unterschiedlichsten Stärken und Ausführungen für fast alle denkbaren Anwendungen. Einsetzen lassen sich diese Platten auch zur Trittschalldämmung, und wegen der hohen Wärmespeicherkapazität bieten sie im Sommer auch einen guten Hitzeschutz. Gerne werden aus den stabilen Platten auch Hohlräume gebaut, die dann mit einer Einblasdämmung gefüllt werden. Angeboten werden auch Wärmeverbundsysteme mit Holzfaserplatten. Dabei ist freilich zu bedenken, dass Wärmeverbundsysteme immer den Nachteil einer schwierigen Entsorgung haben, da Dämmstoff, Kleber und Putz kaum wieder zu trennen sind. Allerdings ist eine Wiederverwendung oder auch Kompostierung bei allen Holzfaserplatten nur bedingt möglich; kein Problem dagegen ist die thermische Verwertung.

Da es sich um feste Platten handelt, ist dieser Dämmstoff auch von Heimwerkern besonders gut zu verarbeiten. Sie lassen sich auch schrauben oder nageln, beim Einbau an gemauerte Wände sollte man am besten aber einen Spezialkleber verwenden, der dem des Fliesenklebers ähnlich ist. Das Material erreicht W-Werte von 0,05 bis unter 0,04. Für Holzfaserplatten spricht auch, dass sie zwar etwas teurer sind als Dämmstoffe auf der Basis von Polystyrol oder Mineralwolle, aber doch günstiger als die meisten anderen nachwachsenden Materialien zum Dämmen.

Dämmstoff Holzwolle © Knauf Insulation
Dämmstoff Holzwolle © Knauf Insulation
Erheblich weniger verbreitet, aber eben auch eine Alternative sind Holzwolleleichtbauplatten, gemeinhin auch als Sauerkrautplatten bezeichnet. Sie gibt es seit 1938 und bestehen aus Holzwolle, die mit Ceresit oder Zement in Form gepresst wird. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,09 ist sie vielen anderen Dämmstoffen deutlich unterlegen, aber die Platten können zum Einsatz kommen, beispielsweise wenn eine besonders gute Formstabilität gefragt ist.

Sie sind geeignet zum Bau von Hohlräumen, die dann Einblasdämmstoffe aufnehmen. Eine Chance haben sie auch, wenn eine besonders schalldämmende Wirkung gefragt ist. Gelegentlich werden sie auch als verlorene Schalung eingesetzt, bleibt also nach dem Ausgießen mit zum Beispiel mit Beton im Gebäude und bietet einen gewissen Kälteschutz. Verwendung findet sie auch als Putzträger. Die Sauerkrautplatten sind resistent gegen Fäulnis, Pilze und tierische Schädlinge, und dies ohne weitere Zusatzstoffe. Produktion, Einbau und Entsorgung gelten als unproblematisch. Allerdings sollte man beim Einbau stärker als bei anderen naturnahen Dämmstoffen auf Schutz vor Staubentwicklung achten.

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Kork

Dämmstoff Kork ©  innotec systeme
Dämmstoff Kork © innotec systeme
Kork ist ebenfalls ein von Bäumen stammender Dämmstoff, aber eben kein Holz. Eingebaut wird Kork in Form von Platten oder als Granulat. Bei der Herstellung der Platten wird vergleichsweise viel Energie eingesetzt, außerdem ist Kork als Rohstoff tendenziell eher knapp. Potenzial zum Massendämmstoff hat Kork daher nicht, ist aber als Nischenprodukt durchaus brauchbar. Sinnvoll ist sicher die Verwendung von Granulat, das aus gebrauchten Flaschenkorken hergestellt wird. Der U-Wert von Kork beträgt 0,04, liegt also im Bereich anderer Dämmstoffe aus nachwachsendem Material. Für Kork spricht, dass irgendwelche Zuschläge aus Gründen des Insektenschutzes nicht notwendig sind. Kork nimmt keinerlei Flüssigkeit auf. Das kann bei der Innendämmung im Altbau ein Vorteil sein. Diese Eigenschaft führt aber auch dazu, dass Kork in Südeuropa schon als Außendämmstoff eingesetzt wurde, und zwar ohne Aufbringen etwa einer Putzschicht. Kork ist auch sehr formstabil, was dazu führt, dass es für die Zwischensparrendämmung nicht geeignet ist. Dafür kann es für die Dämmung von Bodenplatten unter Estrich oder Beton verwendet werden. Gut schneidet Kork beim Brandschutz ab – was man schon daran erkennen kann, dass Korkeichen so manchen Waldbrand überleben, eben weil die Rinde das Innere des Stammes schützt.

Schafwolle

Dämmstoff Schaffwolle © daemwool
Dämmstoff Schaffwolle © daemwool
Schafwolle ist das einzige tierische Produkt unter den Dämmstoffen aus nachwachsendem Material. Diese Wolle wird auch nicht als Dämmstoff speziell erzeugt, sondern es handelt sich um ein Abfallprodukt aus der Fleischproduktion, das in großen Mengen zur Verfügung steht. Es wird als Stopfwolle oder als Vlies angeboten, eignet sich demnach vor allem zum Füllen von Hohlräumen und zum Ausstopfen kleinerer Spalten und Lücken nach dem Einbau anderer Dämmstoffe in Plattenform. Schafwolle passt gut in Holzkonstruktionen, da sie sich dem typischen Ausdehnungs- und Schrumpfverhalten von Holz anpasst. Statische Belastungen verträgt Schafwolle aber gar nicht.

Aus ökologischer Sicht nachteilig ist, dass zur Versteifung eine Kunstfaser eingebracht werden muss, die auf Maisstärke basieren kann, tatsächlich oft aber aus Rohöl hergestellt wird. Kritisch ist auch, dass es eine Beimischung von Mottenschutzmitteln geben muss, was die Kosten in die Höhe treibt. Dagegen werden keine Zusätze für den Brandschutz gebraucht, da Schafwolle sogar als flammenhemmend eingestuft ist. Allerdings werden zu diesem Punkt sehr unterschiedliche Angaben gemacht; im Zweifel muss man sich Auskunft holen beim jeweiligen Hersteller. Positiv ist hervorzuheben, dass Schafwolle in hohem Maße die Fähigkeit hat, Staub und auch gefährliche Schadstoffe dauerhaft zu binden. Dies kann den Stoff für Allergiker interessant machen. Bei der Herstellung wird sehr wenig Primärenergie verbraucht. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schafwolle auch dann nichts von ihrer Dämmwirkung einbüßt, wenn sie feucht wird. Das Material erreicht U-Werte von 0,035.

Stroh

Stroh © rdnzl, stock.adobe.com
Stroh © rdnzl, stock.adobe.com
Stroh wird als Bau- und Dämmstoff seit Jahrhunderten genutzt, beispielsweise in Kombination mit Lehm in der Fachwerkarchitektur. Heute wird es in Form gepresster Ballen oder Platten angeboten, wobei Platten kaum nachgefragt werden. Gerne wird es nach wie vor bei der Sanierung von Fachwerkbauten verwendet, da es sich auch als Träger für Lehmputze anbietet. Typische Einsatzgebiete im Neubau sind ebenfalls Holz- und Holzständerkonstruktionen. Der U-Wert liegt allerdings bei mindestens 0,051, die meisten anderen Dämmstoffe aus nachwachsendem Material stehen also besser da. Dafür punktet es überdurchschnittlich beim Lärm- und beim sommerlichen Hitzeschutz. Umgekehrt gilt Stroh als sehr günstig, sogar im Vergleich zum billigen Polystyrol. Ganz weit vorne liegt Stroh bei den Kriterien Wiederverwendbarkeit und Entsorgung.

Es gibt aber noch andere Nachteile, über den eher mäßigen U-Wert hinaus. So muss eine individuelle bauaufsichtliche Zulassung eingeholt werden, soll mit Stroh eine tragende Wand gedämmt werden. Resistent gegen Feuchtigkeit ist Stroh nur begrenzt, deshalb sollte es nur in einem wirklich trockenen Umfeld eingesetzt werden. Und es sind spezielle Maßnahmen gegen Schädlinge notwendig – zum Beispiel empfiehlt sich ein schnelles Verputzen nach der Montage, was für manchen Heimwerker nicht ohne weiteres zu leisten ist.

In den USA sind übrigens schon Häuser komplett aus Baustrohballen gebaut worden, diese haben damit sogar lastabtragende Funktionen übernommen. In Deutschland ist das nicht erlaubt, und es ist auch nicht absehbar, ob sich daran etwas ändert. Interessant wäre das schon – Strohballen sind preiswert und in der Herstellung nahezu klimaneutral.

Schilf

Daemmstoff Schilf © Annett Seidler, fotolia.com
Daemmstoff Schilf © Annett Seidler, fotolia.com
Schilf ist als Bau- und Dämmstoff ebenfalls weder neu noch exotisch; in Norddeutschland heißt es Reet und wird seit langem zur Dacheindeckung verwendet. Weiter im Süden sind Schilfrohrmatten lange als Putzträger beliebt. Heute werden als Dämmstoff viellagige Schilfrohrmatten hergestellt. Die Dämmwirkung entsteht durch die Luft in den Hohlräumen des Schilfrohrs. Das Material fällt in großen Mengen an; auf manchen Seen wird, damit sie wegen eines übermäßigen Stickstoffgehaltes nicht umkippen, das Schilf einmal jährlich flächendeckend gemäht. Bei der Herstellung der Schilfrohrmatten werden keine weiteren Stoffe etwa zum Brand- oder Insektenschutz verwendet, was die Entsorgung erheblich vereinfacht. Auch wird bei der Produktion nur sehr wenig Energie verbraucht. Aus ökologischer Sicht sind die Schilfrohrmatten sicher vielen andren Dämmstoffen überlegen.

Allerdings ist der Einsatzbereich begrenzt, verwendet wird Schilf vor allem als dämmender Putzträger an Innenwänden und Dachschrägen, bevorzugt in Verbindung mit Lehm und Lehmputz. Schilfrohr ist bruchsicher, schwindet und quillt nicht. Schilf hat einen hohen Silikatgehalt und ist daher resistent gegen Pilze, Schädlinge und Fäulnis. Nicht erlaubt ist der Einsatz in zweischaligem Mauerwerk und bei erhöhten Brandschutzvorgaben.

Wiesengras und Seegras

Seegras © Francesco Scatena, stock.adobe.com
Seegras © Francesco Scatena, stock.adobe.com
Wiesengras als Dämmstoff wird vor allem als Einblasmaterial in Flockenform verwendet. Dies schränkt den Einsatzbereich ein; besonders bieten sich alle Einblasstoffe an in der Altbausanierung, wo es um eine zuverlässige Verfüllung schwer zugänglicher Bereiche geht. Das geringe spezifische Gewicht von Seegras führt zu sehr guten Dämmeigenschaften bei geringem Materialverbrauch. Allerdings muss es aus Brandschutzgründen mit Boraten behandelt werden. Probleme mit Nagern oder Insekten braucht man nicht zu befürchten, denn nach der Umwandlung in die Dämmflocken sind Eiweiße und Zucker nicht mehr vorhanden. Wiesengras punktet auch durch einen guten sommerlichen Hitzeschutz, durch ein angenehmes Raumklima und die leichte Verwertbarkeit nach dem Ausbau.

Ausschließlich in Form von loser Wolle geliefert wird derzeit noch Dämmstoff aus Seegras. Dieses Material wird aus Seegraskugeln gewonnen, die auch am Mittelmeer häufig angespült werden und die aus Teilen bestimmter abgestorbener Wasserpflanzen bestehen. Da weiter keine aufwändige Verarbeitung notwendig ist, fällt die Ökobilanz von Seegras sehr positiv aus. Der Dämmstoff kann eingeblasen oder lose als Wolle eingebaut werden. Da er aus dem Meer kommt, kann er mit Feuchtigkeit sehr gut umgehen. Fremd- oder Schadstoffe sind nicht enthalten. Seegras ist schwer entflammbar und bietet nicht das geringste Problem bei der Entsorgung.

Zellulose

Zellulose © X-Floc
Zellulose © X-Floc
Ist Zellulose ein nachwachsender Dämmstoff? Diese Frage kann man schon mit Ja beantworten, allerdings mit Einschränkungen. Denn Zellulose wird aus Altpapier gemacht, das seinerseits aus Holz und wiederum Altpapier hergestellt wird. In der Regel geht es um Zeitungspapier. Die Basis ist demnach tatsächlich Holz als nachwachsender Rohstoff, aber der Umweg über das Papier erhöht rechnerisch den Primärenergiebedarf. Nur kann man davon ausgehen, dass das Altpapier ohnehin angefallen wäre, so dass der Energiebedarf bis zu diesem Stadium bei einem Vergleich eigentlich nicht einbezogen werden darf. Dann hat Zellulose den geringsten Primärenergiebedarf unter allen Dämmstoffen. Und noch ein spannendes Detail: Untersuchungen haben ergeben, dass zellulosegedämmte Gebäude bei gleichem rechnerischen Wärmebedarf eine bessere Dämmwirkung haben als Häuser etwa mit Mineralfaserdämmung. Latente Wärmeströme und Wärmespeichereffekte spielen da eine Rolle. Der U-Wert wird zumeist mit 0,039 angegeben.

Zellulose kann in unterschiedlicher Form zur Dämmung verwendet werden. Am weitesten verbreitet sind Einblasdämmungen, wobei diese Arbeit einem Fachbetrieb überlassen werden sollte. Das gilt auch für das Feuchtesprühverfahren, bei dem Zellulose mit einem Bundemittel feucht an die Wand gesprüht wird und beim Austrocknen eine stabile Masse bildet. Außerdem sind Dämmplatten auf dem Markt. Zellulose ist im Vergleich mit anderen nachwachsenden Dämmstoffen eine recht preiswerte Variante. Zellulosedämmung kommt ohne Zusatzstoffe zum Brand- und Insektenschutz nicht aus, die verwendeten Mengen gelten aber als gesundheitlich unbedenklich.

Jute

Ein echter Exot unter den Dämmstoffen ist zweifellos die Jute. Dabei werden Jutefasern aus alten Kaffee- oder Kakaosäcken zu Dämmstoff verarbeitet. Bislang wurden diese, in Europa angekommen, verbrannt oder deponiert; die Weiterverarbeitung zu Dämmstoff ist also ein echter Fortschritt. Jute erreicht den guten U-Wert von 0,038, wird aber auch in Kombination mit anderen Materialien verarbeitet, vor allem Hanf. Ohne Stützfasern aus Kunststoff oder Bio-Kunststoff kommt Jutedämmung allerdings nicht aus. Es handelt sich um einen schnell nachwachsenden Naturbaustoff, der gegen Schimmel resistent und für Nage rund Insekten uninteressant ist. Jute ist günstiger als beispielswiese Hanf. Angeboten werden vor allem flexible Matten für die Zwischensparrendämmung.

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Geschäumte Dämmstoffe

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Welches Material zur Dämmung eines Wohnhauses verwendet werden soll, darüber kann viel diskutiert werden. Um diese Debatte geht es hier nicht. Fest steht, dass die Dämmung mit geschäumten Kunststoffen nach wie vor weit verbreitet ist. Die Rede ist oft von Styropor – aber das ist streng genommen nur ein Handelsname und außerdem gibt es noch andere Stoffe.

Dämmen mit Styropor © Gerd, stock.adobe.com
Dämmen mit Styropor © Gerd, stock.adobe.com

Vier Materialien sind zu nennen: Da ist zunächst expandiertes Polystyrol (EPS), das ist das erwähnte Styropor. Styrodur ist einer von mehreren Handelsbezeichnungen für extrudiertes Polystyrol (XPS). Die Abkürzung PUR steht für Dämmstoffe aus Polyurethan, PIR ist eine Weiterentwicklung davon. PUR und PIR werden auch als PU-Materialien zusammengefasst. Allen Stoffen gemeinsam ist, dass sie im Wesentlichen auf Rohöl als Ausgangsstoff basieren. Hier kommt ein Überblick – wobei es um die Chemie nicht gehen soll. Es geht eher um das, was den Anwender für die Praxis interessiert.

Auch Kostenangaben wird hier verzichtet. Die Investition hängt sehr davon ab, in welcher Stärke der Dämmstoff eingebaut wird, wo man ihn in welcher Menge kauft, die Preise schwanken deutlich. Am günstigsten ist jedenfalls EPS, gefolgt von XPS, PUR und PIR.

Expandiertes Polystyrol (EPS) – Styropor

EPS wird hergestellt, indem ein Kunststoffgranulat im Wasserdampf aufgeschäumt wird. Die aufgeschäumten Granulatkugeln sind gut einzeln erkennbar und oft auch einzeln abtrennbar.

Styropor dämmt gut, da es zu 98 Prozent aus Luft besteht. Die Wärmeleitfähigkeit wird mit bis zu 0,035 W/mK angegeben. Beim Vergleich ist zu bedenken, dass ein Material umso besser dämmt, je geringer die Wärmeleitfähigkeit ist. Seit einer Weile gibt es EPS auch in grau, dieses erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/mK.

Dämmung mit Styropor © bilanol, stock.adobe.com
Dämmung mit Styropor © bilanol, stock.adobe.com

Zu den Vorteilen von EPS gehört der niedrige Preis. Außerdem ist EPS leicht, lässt sich also an die Fassade kleben, was erheblich einfacher ist als irgendwelche Lösungen mit Schrauben und Dübeln. Die Dichte liegt bei weniger als 15 bis 30 Kilogramm pro Kubikmeter.

Vorsicht geboten ist, wenn EPS mit anderen am Bau verwendeten Chemikalien in Berührung kommt. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, lässt ein wenig Klebstoff der Marke „Pattex“ auf eine Styropor-Platte laufen – und bekommt nach einer Weile dort ein großes Loch. EPS ist auch lichtempfindlich und muss effektiv vor Tageslicht geschützt werden.

Ein Nachteil von EPS sind die Brandeigenschaften. Es schmilzt schnell und fängt ebenso schnell Feuer. Dieses breitet sich schnell aus, weshalb sogenannte Brandriegel eingebaut werden müssen. Der Rauch enthält gesundheitsschädliche Stoffe.

EPS wird auch unter den Handelsbezeichnungen Sagex, Steinopor, Austrotherm und Airpop angeboten.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Expandiertes Polystyrol (EPS) – Styropor

Fassadendämmung © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com
Fassadendämmung © Jürgen Fälchle, stock.adobe.com
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Extrudiertes Polystyrol (XPS) – Styrodur

Beim extrudierten Polystyrol sind die aufgeschäumten Granulatteile bedeutend kleiner und auch nicht einzeln abtrennbar. XPS hat gegenüber EPS den Vorteil, dass es sehr druckstabil ist. Es kann also auch zur Dämmung unter der Bodenplatte verwendet werden, wenn es dort eine Dämmung geben soll. Es nimmt außerdem kein Wasser auf, ist also für jede Art der Perimeterdämmung, also zum Erdreich hin, geeignet.

Bodenplatte Dämmung mit extrudiertem Polystyrol (XPS) © Kara, stock.adobe.com
Bodenplatte Dämmung mit extrudiertem Polystyrol (XPS) © Kara, stock.adobe.com

XPS ist ein wenig teurer und ein wenig schwerer als EPS, aber immer noch weder teuer noch schwer. Die Dichte liegt zwischen 25 und 50 Kilogramm pro Kubikmeter. Der Wärmedurchgangswert liegt im besten Fall bei 0,028 W/mK.

Auf der Verpackung kann statt Styrodur auch Styrofoam, Roofmate, Jackodur, Floormate oder Austrotherm stehen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Extrudiertes Polystyrol (XPS) – Styrodur

Polyurethan-Hartschaum (PUR)

PUR und PIR werden ebenfalls zu sehr formstabilen und nicht wasseraufnehmenden Dämmplatten verarbeitet. Beide Stoffe dämmen noch einmal erheblich besser als EPS und XPS. Für PUR spricht auch, dass es gegenüber den meisten am Bau verwendeten Chemikalien resistent ist. PUR kann in sehr vielen Bereichen als Dämmstoff verwendet werden, bietet sich beim Wohnhaus eigentlich für alle Anwendungen an.

PUR-Platten haben eine Wärmeleitfähigkeit von bis zu 0,023 W/mK und eine Dichte von 30 bis 33 Kilogramm pro Kubikmeter. PUR-Platten werden oft mit Aluminiumfolie kaschiert, die das Material schützt, aber auch als Sichtoberfläche fungiert.

PUR hat gegenüber EPS und XPS deutlich bessere Brandschutzeigenschaften, schmilzt nicht, sondern karbonisiert an der Oberfläche. Damit sind die Brandriegel nicht erforderlich, die bei den anderen Stoffen ab einer bestimmten Gebäudehöhe eingezogen werden müssen.

Charakteristisch für PUR-Platten sind auch Kanten mit Nut und Feder. Auf diese Weise kommt eine besonders stabile Verbindung zustande, und es besteht nicht die Gefahr, dass sich nebeneinander liegende Platten in der Höhe gegeneinander verschieben. Außerdem werden so Fugen und damit Wärmebrücken besser verhindert.

Wärmedämmverbundsystem WDVS © puren
Wärmedämmverbundsystem WDVS mit PUR © puren

Hier finden Sie weitere Informationen zu Polyurethan-Hartschaum (PUR)

Polyisocyanurat-Schaum (PIR)

Wer besonders hohe Anforderungen an den Brandschutz stellt, verarbeitet PIR. Es ist auch noch einmal deutlich formstabiler als PUR. Es ist damit sicher die dauerhafteste Variante unter allen Dämmungen mit aufgeschäumten Kunststoffen. Auch die Wärmeleitfähigkeit von 0,023 W/mK oder besser ist ein starkes Argument für PIR. Der sogenannte K-Wert ist damit einer der niedrigsten unter allen klassischen Dämmstoffen überhaupt. PIR wird damit besonders interessant, wenn zum Beispiel im Gebäudeinnern die Dicke der Dämmschicht nicht zu groß sein soll.

Die Dichte beträgt 30 Kilogramm je Kubikmeter, kann je nach Anforderung aber auch höher liegen. Bei K-Wert und Dichte ist PIR also tendenziell einen Tick besser als PUR. PIR ist frei von Formaldehyd und irgendwelchen gesundheitsschädlichen Fasern und daher für die Steildachdämmung im Innern gut geeignet.

Eingesetzt werden PIR-Platen auch gerne bei Flachdächern, vor allem auch, wenn es noch eine Druckbelastung von oben gibt – etwa durch eine Parkplatzfläche. PIR-Platten werden während der Produktion zumeist mit Aluminiumfolie oder Mineralflies kaschiert.

Eine weitere geläufige Bezeichnung für PIR ist Polyiso-Hartschaum.

Weitere

Pro und Contra – die Ökobilanz

Pro und Contra richtig abwägen
Pro und Contra richtig abwägen

Befürworter der geschäumten Dämmstoffe argumentieren mit einer guten Ökobilanz – im Laufe ihres Lebens spare das Material 70 mal so viel Energie ein, wie zu seiner Herstellung gebraucht wurde. Andere wenden ein, in dieser Rechnung sei die zum Recycling notwendige Energie noch nicht enthalten und raten dazu, nachwachsende Rohstoffe zur Dämmung zu verwenden. Freilich ist dies nicht bei allen Anwendungen unproblematisch möglich, etwa bei der Perimeterdämmung.

Die Befürworter sprechen auch davon, dass Entsorgung und Recycling von Hartschaumplatten problemlos möglich sei – saubere und unbeschädigte Platten könnten erneut für Dämmzwecke eingesetzt werden. Dazu ist allerdings zu sagen, dass im Wärmeverbundsystem die Platten angeklebt und beim Abbruch nicht wieder von Putz und anderem Bauschutt getrennt werden können. Allerdings arbeiten Hersteller und Recyclingbranche an einer Lösung für dieses Problem. Die weithin praktizierte Verbrennung ist wegen der Entstehung klimaschädlicher Emissionen auch keine befriedigende Lösung.

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Schäden durch falsche Dämmung

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Können Schäden am Haus durch falsche Dämmung entstehen?

Eine Dämmung ist eine effektive Maßnahme, um den Energieverbrauch einer Immobilie nachhaltig zu senken. Wer beim Einbaubetrieb nur aufs Geld schaut, bei den Materialien spart oder sich selbst bei der Ausführung in Eigenleistung überschätzt, erweist seinem Haus allerdings mitunter einen Bärendienst. Dabei lassen sich drei Folgen durch eine mangelhafte Dämmung unterscheiden:

  • Herabgesetzte Funktion: Ist die Dämmung nicht optimal ausgeführt, kann sie ihre Aufgabe nicht voll erfüllen. Es geht mehr Energie nach außen verloren, als nötig wäre, was erhöhte Heizkosten zur Folge hat. Und auch der sommerliche Wärmeschutz und der Schallschutz, den eine Wärmedämmung als zusätzliche Vorteile mit sich bringt, sind herabgesetzt.
  • Schwerwiegende Bauschäden: Die größte Gefahr bei einer falsch ausgeführten Dämmung, ist Feuchtigkeit, die sich entweder in der Dämmebene ansammelt oder an kalten Stellen der Innenwand niederschlägt. Eine feuchte Dämmung verliert ihre Funktion. Die Feuchtigkeit kann dann allerdings auch über die Dämmung auf die dahinterliegenden Bauteile einwirken. Vor allem im Dach besteht hier eine große Gefahr, da der Dachstuhl aus Holz ist und bei Feuchtigkeit vermodern kann.
  • Gesundheitliche Risiken: Schlägt sich an Wärmebrücken an der Innenseite der Außenwand Feuchtigkeit nieder, kann im schlimmsten Fall Schimmel entstehen. Dieser kann sich dann negativ auf die Gesundheit der Bewohner auswirken.
Fassadendämmung © Jürgen Flächle, stock.adobe.com
Fassadendämmung © Jürgen Flächle, stock.adobe.com
Tipp: Wer sein Gebäude selber dämmen will, sollte wirklich wissen was er tut. In diesem Bereich ist kein Platz für Heldentaten vermeintlich versierter Heimwerker. Es gilt, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen und im Zweifel eine Fachfirma zu beauftragen. Denn eine qualitativ hochwertig ausgeführte Dämmung braucht das richtige Fachwissen.

Entstehung von Wärmebrücken

Eines der größten Probleme ist, dass durch eine falsch ausgeführte Dämmung Wärmebrücken entstehen. Wärmebrücken sind all die Bereiche der Fassade, über die mehr Wärme von innen nach außen verloren geht, als über den Rest. In der Folge kühlt sich die Innenwand an der Stelle der Wärmebrücke stark ab, sodass die Temperatur unter den Taupunkt fällt. Das bedeutet: An dieser Stelle kann die Feuchtigkeit aus der Raumluft kondensieren. Und wo Feuchtigkeit ist, kann sich Schimmel bilden.

Hier können Wärmebrücken auftreten
Hier können Wärmebrücken auftreten

So können Wärmebrücken bei einer falsch ausgeführten Dämmung entstehen:

  • Fassade: Die angebrachten Dämmplatten stoßen nicht dicht an dicht aneinander, sondern es befinden sich größere Fugen oder Spalten dazwischen. Eine besonders sorgfältige Ausführung ist bei der Dämmung daher das A und O.
  • Fassadendämmung: Dämmung ohne Wärmebrücken notwendig
    Fassadendämmung: Dämmung ohne Wärmebrücken notwendig
    Wärmebrücken an Fenster und Türen vermeiden
    Wärmebrücken an Fenster und Türen vermeiden
  • Fensterlaibung: Die Fensterlaibung wird an den inneren Wandseiten nicht gedämmt. Durch die gedämmte Wand kühlt sich der Fensteranschluss vom Rahmen an die Wand verstärkt ab. Diese Fuge sollte bei einer Dämmung immer mit Dämmstoff überdeckt werden, was beim Einbau der Dämmung allerdings einen höheren Aufwand bedeutet und daher häufig vernachlässigt wird.
  • Wärmebrücken: Risiko sollte nicht unterschätzt werden
    Wärmebrücken: Risiko sollte nicht unterschätzt werden
  • Durchdringungen: Das alte Metallgeländer an der Hauswand, die auskragende Betonüberdachung der Haustür – wenn Dinge wie diese nicht vor der Dämmung entfernt, sondern nur durch den Dämmstoff umrandet werden, sind sie ein Leck im Wärmeschutz und leiten die Wärme von innen nach außen. So schön die alten gestalterischen Spielereien auch sein mögen – wer einen lückenlosen Wärmeschutz haben möchte, muss sie thermisch von der Hauswand entkoppeln.
  • Wärmebrücke auskragende Betonplatte
    Wärmebrücke auskragende Betonplatte
Tipp: Auch der Einbau neuer Fenster kann zum Problem werden. Ist die Hauswand nicht gedämmt, verlagert sich der kälteste Punkt in der Fassade. Er liegt dann nicht mehr im Bereich der Fenster, sondern im Bereich der Wand. Oder anders gesagt: Die Fenster beschlagen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr von innen, sondern die Wand wird nass.
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Problematik Innendämmung

Bei enger Bebauung, denkmalgeschützten Gebäuden oder Fassaden, die nicht verändert werden dürfen, bietet die Innendämmung von Räumen eine Alternative zur Außendämmung. Bauphysikalisch stellt sie eine große Herausforderung dar. Nicht wegen des Anbringens des Dämmstoffs, sondern wegen des Feuchteschutzes. Die Innendämmung sorgt dafür, dass die Hauswärme im Raum bleibt. Dadurch bleibt die eigentliche Hauswand kalt, da sie nicht wie bei einer Außendämmung von innen aufgeheizt wird. So ergeben sich folgende Notwendigkeiten:

  • Die Inndämmung muss mit einer effektiven Dampfbremse versehen werden, damit sich hinter dem Dämmstoff keine Feuchtigkeit aus der Raumluft sammeln kann.
  • Keller Innendämmung: Die Dampfsperre muss dicht sein
    Keller Innendämmung: Die Dampfsperre muss dicht sein
  • Hinter dem Dämmstoff dürfen sich keine Hohlräume befinden.
  • Die Dampfbremse darf nicht durchdrungen werden – beispielsweise, indem Löcher hineingebohrt werden, um Regale oder ähnliches auszuhängen.

Eine Alternative zur Dampfbremse bieten diffusionsoffene Dämmstoffe wie Platten aus Kalziumsilikat. Sie können Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben.

Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Bei Innendämmung kommt es zu einer Verschiebung des Taupunkts

Luftdichtheit fürs Dach

Das Thema Dampfbremse und Dampfsperre ist auch bei der Dämmung des Daches besonders wichtig. Ziel ist eine luftdichte Ausführung des Daches. Ein optimal gedämmtes Dach kombiniert nach heutigem Baustandard Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung in sich. Die Aufsparrendämmung lässt sich allerdings nur bei einer Neueindeckung des Daches einbauen und die Untersparrendämmung geht zu Lasten der lichten Raumhöhe. In der Realität sind die meisten Dächer von Bestandsgebäuden daher nur mit einer Zwischensparrendämmung gedämmt. Sie besteht in der Regel aus Faserdämmstoffen wie Mineralwolle, die zwischen die Sparren gepresst werden. Unterhalb der Zwischensparrendämmung muss die Konstruktion dann mit einer Dampfbremse oder Dampfsperre versehen werden. Würde diese Abdichtungsebene verletzt könnte folgendes passieren:

  • Feuchtigkeit aus der Raumluft kann in die Zwischensparrendämmung endringen und wird dort von der Mineralwolle aufgenommen. Nasse Mineralwolle verliert ihren Dämmwert, sodass sie ihre Funktion als Dämmstoff nicht mehr erfüllen kann.
  • Die nasse Mineralwolle liegt direkt an den Holzsparren des Dachstuhls an, die auf lange Sicht anfangen können zu verrotten.

Wie bei allen anderen Dämmmaßnahmen gilt daher auch beim Dach: Sorgfalt ist die oberste Pflicht.

Steildach Dämmung: Gefahr von Wärmebrücken
Steildach Dämmung: Gefahr von Wärmebrücken
Tipp: Nicht nur Mineralwolle, auch alle anderen Dämmstoffe müssen trocken sein, damit sie ihren Dämmwert behalten. Der trockene Einbau der Materialien ist daher wichtig.

Starke Partner: Lüftung und Dämmung

Auch bei einer optimalen Dämmung mit erstklassig ausgeführter Fassadendämmung, Wärmebrückendämmung und hoch wärmedämmenden Fenstern und Türen, kann es in einem Haus zu Feuchteschäden kommen. Dies hat dann allerdings nicht mit der Güte der Handwerksleistung, sondern mit der mangelhaften Belüftung des Gebäudes zu tun. Gerade durch neue Fenster verringert sich der Luftaustausch. Im Sinne des Wärmeschutzes ist es allerdings sogar gewollt, dass Gebäude so luftdicht wie möglich sind.

Jedoch entsteht in jedem Haus Feuchtigkeit, beispielsweise durch:

  • Atmen
  • Kochen
  • Duschen
  • Wäsche Waschen
  • Grünpflanzen

Diese muss regelmäßig abgeführt werden. Die Bewohner müssen daher regelmäßig lüften. Grundsätzlich ist dabei das Stoßlüften mit weitgeöffneten Fenstern deutlich energieeffizienter als das Lüften mit auf Kipp gestellten Fenstern. Allerdings ist es im Alltag kaum realisierbar, den notwendigen Luftwechsel händisch sicherzustellen.

Wärmeschutz sollte daher immer auch mit dem Einbau eines Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung einhergehen. Eine solche Anlage führt den Räumen durchgehend frische, sauerstoffreiche Luft zu und führt die verbrauchte, feuchte Luft ab. Die warme Raumluft wärmt dabei die kalte Außenluft vor und gewinnt so die Wärme zurück. Moderne Anlagen erzielen einen Wärmerückgewinnungsgrad von mehr als 90 Prozent.

Tipp: Gerade bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes gestaltet sich die Installation einer zentralen Lüftungsanlage schwierig. Häufig ist nicht genug Platz, um die Lüftungskanäle vernünftig im gesamten Haus zu verlegen. Die Lösung bieten dezentrale Lüftungsgeräte, die sich Raumweise von einem qualifizierten Fachbetrieb installieren lassen.

Die fünf Schritte zur sicheren Dämmung

  1. Schritt eins: Überlegen Sie, ob Sie die Dämmung selbst einbauen oder eine Fachfirma beauftragen möchten. Entscheiden Sie sich für Eigenleistung, sollten Sie sich ihrer handwerklichen Fähigkeiten sehr sicher sein und sich nicht überschätzen. Haben Sie Zweifel, ist der Gang zum Experten der sicherere.
  2. Schritt zwei: Holen Sie sich mehrere Angebote ein und vertrauen Sie nicht auf das günstigste. Beim Einbau eines Wärmedämmverbundsystems können die Preisunterschiede bis zu 50 Prozent betragen. Das vermeintlich günstige Angebot hat unter Umständen allerdings einen hohen Preis, wenn die Dämmung mangelhaft eingebaut wird.
  3. Schritt drei: Lassen Sie sich von den Unternehmen Referenzen zeigen. Wie viel Erfahrung hat das Unternehmen bei der Dämmung in dem Bereich, der bei Ihnen ausgeführt werden soll?
  4. Schritt vier: Sprechen Sie das Thema Wärmebrückendämmung an und bestehen Sie auf eine wärmebrückenfreie Ausführung.
  5. Schritt fünf: Dokumentieren Sie die Einbauarbeiten der Dämmung und den Baufortschritt fotografisch. So sind Sie im Fall des Falles auf der sicheren Seite, falls Mängel auftreten und es zu Regressforderungen kommen sollte.
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Nicht-brennbare Dämmstoffe

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Nicht-brennbare Dämmstoffe: Wärmeschutz trifft Brandschutz

Es waren schockierende Bilder: Der Brand des Grenfell-Towers in London im Jahr 2017 oder der Brand eines Wohnkomplexes in Essen Anfang 2022 gingen durch alle Medien. Dass sich das Feuer jeweils auf das gesamte Gebäude ausbreiten konnte, lag mit an den verbauten Dämmmaterialien, die Feuer fingen. Damit rückte eines ins Bewusstsein: Erdölbasierte Dämmstoffe wie EPS – umgangssprachlich Styropor – können brennen. Natürliche Materialien wie Zellulose, Stroh oder Schafwolle können es ohnehin. Es gibt mit mineralischen Dämmstoffen wie Glas- und Steinwolle allerdings auch nicht-brennbare Alternativen.

Für den mehrgeschossigen Wohnungsbau wurde vor allem aus der Grenfell-Tragödie gelernt. Strengere Vorgaben regeln, dass Brandriegel in die Fassade eingebaut werden müssen. Sie sollen die Ausbreitung einer Brandes über die Dämmung verhindern. Für kleinere Bauwerke gibt es diese Regeln nicht. Denn grundsätzlich ist es normal, dass bei Häusern auch brennbare Materialien zum Einsatz kommen: Denkt man beispielsweise an eine Vorhangfassade aus Holz, ist das ganz unabhängig vom Dämmstoff der Fall. Wer in puncto Brandschutz allerdings auf Nummer sicher gehen möchte, kann bei der Wahl des Dämmstoffs auf ein nicht-brennbares Material setzen.

Tipp: Ein Dämmstoff erhöht übrigens nicht die Brandgefahr – genauso, wie es auch kein anderes Baumaterial tut, das in einem Haus verbaut wird. Die Brandgefahr entsteht durch Fährlässigkeit, technische Defekte oder Brandstiftung. Wer in einem mit einem brennbaren Dämmstoff gedämmten Haus lebt oder aus ökologischen Gründen auf natürliche Dämmmaterialien zurückgreifen möchte, setzt sich somit keinem erhöhten Risiko aus.
Mineralwolle dient zur Dämmung von Dachwohnungen © brizmaker, stock.adobe.com
Mineralwolle ist ein klassischer Dämmstoff für die Zwischensparrendämmung von Dächern. Hier punktet das Material in Form von Vliesen durch seine Flexibilität © brizmaker, stock.adobe.com

Die Klassifizierung von Baustoffen

Ein Dämmstoff ist zunächst ein Baustoff. Die Eigenschaften von Baustoffen werden durch normative Vorgaben klassifiziert. Gültig ist die europäische Norm DIN EN 13501-1, die 2010 eingeführt wurde und die Vorgaben der EU-Staaten harmonisiert. Sie ersetzt auf nationaler Ebene in Deutschland zunehmend die deutsche Norm DIN 4102-1. Baustoffe, die neu auf den Markt kommen, müssen nach der EU-Norm klassifiziert werden.

Mit Blick auf das Brandverhalten unterscheidet die Norm Baustoffklassen von A bis F, von „nicht-entflammbar“ bis „leicht entflammbar“. Die Klasse A ist noch einmal in zwei Stufen unterteilt, je nachdem ob die Materialien kleine Mengen an „brennbaren Materialien“ enthalten. Baustoffe der Klassen A1 und A2 haben allerdings im Brandfall keinen Beitrag zum Brand. Nicht-brennbare Dämmstoffe sind demnach den Klassen A1 und A2 zuzuordnen.

Neben dem Brandverhalten macht die DIN EN 13501-1 zudem Angaben zur Rauchentwicklung und zum Abtropfen von brennendem Material:

  • Rauchentwicklung: Unterschieden werden 3 Klassen von „geringer“/“keiner Rauchentwicklung“ bis zu „hoher Rauchentwicklung“ (s1-s3)
  • Abtropfen: Unterschieden werden drei Klassen von „kein Abtropfen“ bis „starkes Abtropfen“: d0 bis d2)
Baustoffklassen nach europäischer Norm
Baustoffklassen nach europäischer Norm

Allgemeine Entflammbarkeit von Dämmstoffen

Die verschiedenen am Markt verfügbaren Dämmstoffe lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

  1. Organische, alternative, natürliche Dämmstoffe
  2. Synthetische Dämmstoffe
  3. Mineralische Dämmstoffe
Mineralische Baustoffe: Das sind die Vorteile
Mineralische Baustoffe: Das sind die Vorteile

Bei den organischen Dämmstoffen handelt es sich um natürliche Materialien wie Zellulose, Holz, Wolle und ähnlichem. All diese Materialien können brennen und werden in der Regel durch spezielle Flammschutzmittel von normal entflammbar auf schwer entflammbar modifiziert.

Dasselbe gilt für synthetische Dämmstoffe, die aus erdölbasierten Kunststoffen wie Polystyrol oder Polyurethan hergestellt werden. Auch sie werden durch Flammschutzmittel schwerentflammbar ausgeführt.

Die mineralischen Dämmstoffe sind die einzige Dämmstoffsparte, die in ihrem Brandverhalten die Klasse A1 und A2 erreichen und somit als nicht-brennbar klassifiziert werden können.

Tipp: In klassischen Wärmedämmverbundsystemen kommt häufig EPS, also expandiertes Polystyrol, als Dämmstoff zum Einsatz. Es ist allerdings im Verbund eingebaut. Das bedeutet, dass sich der Brandschutz aus dem Zusammenspiel aller Komponenten des Wärmedämmverbundsystems ergibt. Bauherren sollten daher darauf achten, dass nur aufeinander abgestimmte und für den gemeinsamen Einsatz zertifizierte Komponenten für das eigene Wärmedämmverbundsystem zum Einsatz kommen.
Dämmstoff: Beispiel eines Produktetiketts
Dämmstoff: Beispiel eines Produktetiketts

Die wichtigsten mineralischen Dämmstoffe

Mineralische Dämmstoffe gibt es für alle Einsatzgebiete in der Wärmedämmung eines Hauses. Dabei können sie verschiedene Formen und Festigkeiten haben – vom leicht zu verarbeitenden Vlies über einfach einzubringende Schüttungen bis hin zu festen Platten. Die wichtigsten Mineralischen Dämmstoffe sind:

  • Mineralwolle: Mineralwolle wird entweder aus Stein oder aus Glas hergestellt. Die Unterkategorien sind dementsprechend Steinwolle und Glaswolle. In dem Herstellungsverfahren werden die eigentlich festen Materialien zu Fasern umgewandelt, die eine Menge Luft einschließen und damit einen hohen Dämmwert erzielen. Sowohl Stein- als auch Glaswolle sind feuerfest und hitzebeständig. Bei einem Brand verhindern sie das weitere Ausdehnen des Feuers. Hinzu kommt, dass es sich wie bei allen mineralischen Dämmstoffen um sehr dauerhafte Materialien handelt. Ein klassisches Einsatzgebiet für Mineralwolle ist die Zwischensparrendämmung im Dach. Hier lässt sich das Material sehr gut und dicht zwischen die Sparren klemmen. Es gibt Mineralwolle allerdings auch in stärker komprimierter Form, sodass sie sich für die Fassadendämmung eignet.
  • Mineralwolle zur Fassadendämmung von Häusern © PhotoSG, stock.adobe.com
    In fester verarbeiteter Form eignet sich Mineralwolle auch zur Fassadendämmung von Häusern © PhotoSG, stock.adobe.com
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  • Perlite: Perlite ist ein Vulkangestein und hat eine poröse Struktur. Die eingeschlossene Luft sorgt für den hohen Dämmwert. Perlite wird als klassische Schüttung im Dämmbereich eingesetzt. Sind beispielsweise die Zwischenräume in einer Holzbalkendecke oder der Zwischenraum in einem zweischaligen Mauerwerk mit Perlite gefüllt, lässt sich ein hoher Wärmeschutz erzielen, der alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt.
  • Blähton: Bei Blähton handelt es sich um Ton, der mit einem Expansionsmittel aufgeschäumt und dann gebrannt wird. Blähton ist vielen als Hydrokultur aus dem Blumentopf bekannt. Neben der Eigenschaft, Wasser zu speichern und kontrolliert wieder abzugeben, erzielt das Material als Schüttung in Hohlräumen allerdings ebenfalls einen hohen Dämmwert.
  • Blähton als Schüttung kann als Dämmstoff dienen © Firn, stock.adobe.com
    Blähton ist vielen als Substrat aus Blumenkästen bekannt. Als Schüttung kann das Material allerdings auch als Dämmstoff dienen © Firn, stock.adobe.com
  • Kalzium-Silikat-Platten: Die festen Kalzium-Silikat-Platten werden aus Kalziumoxid und Siliziumoxid unter Zugabe von Wasser und chemischen Zusatzstoffen hergestellt. Sie sind nicht brennbar und haben eine feine Porenstruktur. Dadurch erreichen sie neben einem hohen Dämmwert die zusätzliche Eigenschaft, diffusionsoffen zu sein. Und das wiederum prädestiniert sie als Dämmstoff für die bauphysikalisch anspruchsvolle Innendämmung. Die Platten können daher sehr gut den Wärmeschutz von Gebäuden verbessern, deren Fassade nicht verändert werden darf.
  • Schaumglas: Schaumglas ist, wie der Name es schon verrät, Glas, das aufgeschmolzen und während des Herstellungsprozesses aufgeschäumt wird. Der feste Dämmstoff ist dadurch resistent gegenüber Feuchtigkeit und stellt eine Alternative zum synthetisch hergestellten XPS für die Perimeterdämmung dar. Wie XPS kann Schaumglas dauerhaft mit dem Erdreich in Kontakt stehen, ohne seine Dämmwirkung zu verlieren. Die Dämmung unter der lastabtragenden Gründungsplatte, unter dem Kellerboden und an der Außenseite der Kellerwände sind die Haupteinsatzgebiete.
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Einsatz ist eine Kostenfrage

Wenn die verschiedenen Dämmmaterialien gleich gute Dämmwerte erzielen, das eine allerdings brennbar ist und das andere nicht, stellt sich die Frage: Wieso nutzt man nicht ausschließlich das nicht-brennbare Material? Der Grund liegt vor allem im Preis: Die mineralischen Dämmstoffe sind teurer als die synthetischen, wodurch die ohnehin schon kostenintensive Dämmmaßnahme noch einmal einen finanziellen Mehraufwand verlangt.

Bei natürlichen Dämmmaterialien zieht dieses Argument nicht. Denn diese sind in der Regel noch einmal teurer als die mineralischen Dämmstoffe. Bei ihrem Einsatz spielen dann Aspekte des nachhaltigen und ökologischen Bauens mit in die Entscheidung hinein.

Letztlich handelt es sich bei allen drei Dämmstoffarten um zugelassene und normgerecht klassifizierte Baustoffe. Die Entscheidung hängt somit von den Vorlieben des jeweiligen Bauherrn ab. Wenn für ihn der Brandschutz bei der Auswahl im Vordergrund steht und er es sich finanziell leisten kann, führt für ihn an den mineralischen Dämmstoffen kein Weg vorbei.

Brandschutzklassen

Das Verhalten von Dämmstoffen im Brandfall Beim Bau von Häusern werden in allen Bereichen brennbare und nicht brennbare Materialien verbaut.… weiterlesen

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Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten 

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Kalziumsilikatplatten, auch als Silikatplatten, Wohnklimaplatten oder Klimaplatten angeboten, werden oft für die (nachträgliche) Innendämmung von Räumen oder Gebäuden verwendet. Lesen Sie hier, was das Material auszeichnet, wie es verarbeitet wird und was Sie bei der Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten beachten müssen.

Eigenschaften und Vorteile von Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten sind Trockenbauplatten, die aus Siliziumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas und Zellulose bestehen. Der Baustoff ist vergleichsweise jung: Die Original-Klimaplatte des Herstellers Calsitherm wird seit rund 20 Jahren zur feuchteregulierenden Innendämmung und zum Schimmelschutz eingesetzt, aber bis heute ausschließlich über den Großhandel für Fachbetriebe (z. B. Maler) und den Baustoff-Fachhandel vertrieben. Daneben haben mittlerweile auch andere Hersteller und Händler Kalziumsilikatplatten als Sanier-, Dämm-, Brandschutz- und Schimmelschutzplatten im Sortiment.

Die Herstellung der formstabilen Platten läuft ähnlich ab wie die von Mineralschaumdämmplatten oder Gas- bzw. Porenbeton: Die Inhaltsstoffe werden mit Wasserdampf verpresst, härten dann unter Druck aus und bilden anschließend ein stabiles, diffusionsoffenes Geflecht. Zu den wichtigsten Vorteilen von Kalziumsilikatplatten gehören:

Handwerker montiert Platten an Innenwand zur Dämmung © contrastwerkstatt, stock.adobe.com
Kalziumsilikatplatten eignen sich besonders gut zur Innendämmung von Gebäuden © contrastwerkstatt, stock.adobe.com

Feuchtigkeitsregulierung

Kalziumsilikatplatten sind porös und diffusionsoffen (dampfdurchlässig, „atmungsaktiv“). Damit haben sie die Fähigkeit, überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und diese bei Bedarf wieder abzugeben. Damit trägt der Baustoff dazu bei, ein angenehmes Raumklima zu schaffen und Schimmelbildung zu verhindern .

Schimmelschutz

Nicht nur ihre Diffusionsoffenheit, sondern auch die Alkalität bzw. der hohe pH-Wert macht Kalziumsilikatplatten zu guten Schimmelschutzplatten. Allerdings müssen die Platten dann auch in diesem Sinne weiterverarbeitet werden, etwa mit einem ebenfalls diffusionsoffenen Mineralputz und/oder schimmelabweisender Mineralfarbe. Zudem können sich günstige Materialeigenschaften nur dann voll entfalten und lange erhalten bleiben, wenn die Oberflächen sauber und alle Fugen und Anschlüsse fachgerecht ausgeführt sind.

Brandschutz

Kalziumsilikat ist nicht brennbar, was diesen Baustoff zu einer sicheren Wahl für den Brandschutz macht.

Einfache Verarbeitung

Kalziumsilikatplatten können mit oder ohne Unterkonstruktion angebracht und nach der Montage einfach überputzt, tapeziert oder gestrichen werden.

Umweltfreundlichkeit

Da sie aus natürlichen Materialien hergestellt werden, sind Kalziumsilikatplatten eine umweltfreundliche Wahl. Sie enthalten keine bedenklichen Stoffe, gasen nicht aus und sind recyclingfähig; daher gelten sie als ökologisch unbedenklich. Der ökologische Fußabdruck von Kalziumsilikatplatten ist wesentlich kleiner als z. B. der von Styroporplatten, deren Verwendung gerade aus ökologischen Gründen umstritten ist.

Wie gut ist die Wärmedämmung von Kalziumsilikatplatten?

Kalziumsilikatplatten bieten eine gute Wärmedämmung und tragen so zur besseren Energieeffizienz des Gebäudes und niedrigeren Heizkosten bei. Hier sind Beurteilungen wie „gut“ aber in aller Regel nicht aussagekräftig genug. Für eine objektive Bewertung braucht es Zahlen, und um Zahlen und Vergleiche zur Entscheidungsfindung zu nutzen – etwa bei der Auswahl des optimalen Dämmmaterials für die geplante Innendämmung – kann ein wenig Hintergrundwissen nicht schaden. Um die Wärmeisolierung eines Baustoffs zu beurteilen, sind vor allem zwei Werte wichtig: der R-Wert und der U-Wert.

Der R-Wert oder Wärmedurchgangswiderstand ist ein Maß für den Wärmewiderstand des Materials. Er gibt an, wie gut ein Material Wärmeenergie widerstehen kann, und wird in m²·K/W (Quadratmeter mal Kelvin durch Watt) angegeben. Je höher der R-Wert, desto besser kann ein Material Wärmeenergie widerstehen, und desto besser ist folglich seine Isolierung bzw. Dämmwirkung.

Der U-Wert gibt den Wärmedurchgang bei Bauteilen an
Der U-Wert gibt den Wärmedurchgang bei Bauteilen an

Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient ist das Gegenteil des R-Wertes. Er misst die Menge an Wärmeenergie, die durch ein Material oder eine Gesamtkonstruktion (z. B. eine Verbundplatte oder die komplette Wand) pro Sekunde, pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturunterschied hindurchgeht. Angegeben wird er in W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin). Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmeisolierung des Materials.

Der Lambda-Wert (λ-Wert oder Wärmeleitfähigkeit) gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Er wird in Watt pro Meter und Kelvin (W/mK) angegeben. Je kleiner der λ-Wert, desto besser sind die Dämmeigenschaften des Materials.

Der Lambda-Wert (λ) gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffs an
Der Lambda-Wert (λ) gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffs an

Mathematisch gesehen ist der R-Wert der Kehrwert des U-Werts oder – anders herum betrachtet – der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) das Gegenteil des Wärmedurchgangswiderstandes (R-Wert). Ein Baustoff mit hohem R-Wert hat daher einen niedrigen U- und λ-Wert und umgekehrt. In vielen Ländern, z. B. den USA und Kanada, wird der R-Wert häufiger verwendet, während in Europa eher der U-Wert verwendet wird. Die Formel zur Umrechnung von U-Werten in R-Werte lautet R = 1/U.

Die Dämmwerte von Kalziumsilikat sind nicht so gut wie die von EPS (Styropor), Mineralwolle oder Holzfaserplatten, darum hat die Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten Grenzen. So müsste die Dämmschicht auf der Innenwand z. B. mindestens 10 cm dick sein, um den U-Wert zu erreichen, den das Gebäudeenergiegesetz (GEG, früher EnEV) für die Wärmedämmung von Außenwänden bei Altbauten fordert. Doch gerade bei Altbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden stehen die reinen Dämmwerte oft gar nicht im Mittelpunkt, sondern Brand- und Schallschutz, Ökologie oder schlicht Machbarkeit sind viel wichtigere Kriterien.

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Verwendung von Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten werden häufig zur Innendämmung verwendet, wenn eine Außendämmung aus bautechnischen, ästhetischen oder denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht möglich oder nicht gewünscht ist. In denkmalgeschützten Gebäuden können damit einzelne Wohnungen, Räume oder bestimmte kritische Bereiche (z. B. Kamine, Fensterlaibungen, Türbereich) auch nachträglich gedämmt werden. In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, etwa Küchen und Badezimmern, werden die „Klimaplatten“ wegen des Pufferspeichereffekts geschätzt; auch zur Sanierung feuchter Mauern und als Verkleidungsplatten zur Realisierung des baulichen Brandschutzes können sie verwendet werden.

Altbaufassade in Berlin © finecki, stock.adobe.com
Für denkmalgeschützte Gebäude ist die Innendämmung etwa mit Kalziumsilikatplatten meist die einzige mögliche Option © finecki, stock.adobe.com

Die Größen und Stärken von Kalziumsilikatplatten variieren je nach Hersteller und Anwendungsfall. Üblicherweise sind die Platten in Stärken von etwa 20 mm bis 50 mm erhältlich. Sie können entweder mit speziellem Klebemörtel direkt auf mineralische Untergründe geklebt oder wie andere Trockenbauplatten auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert werden. Das Zusägen ist so einfach wie bei Porenbeton.

Sollen die Klimaplatten direkt angebracht werden, müssen Hohlräume und größere Unebenheiten vorher mit dem Klebemörtel ausgeglichen werden. Die Platte sollte vollflächig verklebt sein, um sicher zu sitzen; zum zusätzlichen Befestigen größerer Kalziumsilikatplatten eignen sich Tellerdübel.

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Nach der Plattenmontage und dem Versorgen der Fugen und Anschlüsse können Kalziumsilikatplatten verputzt, gestrichen und tapeziert werden.

Kaputte Putzfassade © Dieter Pregizer, stock.adobe.com
Einlagen aus Armierungsgewebe sorgen für eine stabile Oberfläche © Dieter Pregizer, stock.adobe.com

Für eine stabile, gleichmäßige Oberfläche empfiehlt sich bei kleinteiligen Platten das Einlegen von Armierungsgewebe in den Fugenfüller und ggf. auch in die Putzschicht. bei großformatigen Kalziumsilikatplatten ist es dagegen meist ausreichend, den Bereich der Plattenstöße bzw. verspachtelten Fugen bis zur gewünschten Glätte zu schleifen.

Hinweis: Verwenden Sie bei der Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten ausschließlich Werkstoffe (z. B. Klebemörtel oder Putz), die vom jeweiligen Plattenhersteller zugelassen sind oder von diesem selbst produziert/angeboten werden. So nutzen Sie nicht nur die Vorteile eines bewährten Systems, sondern verhindern auch ein Erlöschen der Garantie durch Verwendung sogenannter „systemfremder Werkstoffe“.
Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden

Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden für Innenwände Wenn die Außendämmung aufgrund von Denkmalschutzvorgaben, baulichen Bedingungen oder rechtlichen Schwierigkeiten nicht… weiterlesen

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Gipskartonplatten in der Übersicht

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Als Gipskartonplatten oder Gipskarton-Bauplatten (GKB) werden Gipsplatten bezeichnet, die beidseitig mit Karton bezogen bzw. mit einer umlaufenden Ummantelung aus Karton versehen sind. Durch den Kartonagenbezug wird die Gipskartonplatte so stabil, dass sie sich sogar biegen lässt – ohne die Ummantelung wäre die Biegesteife der Gipsplatte weit geringer.

Gipskartonplatten werden für Konstruktionen im Trocken- und Akustikbau verwendet, etwa zum Verkleiden von Dachschrägen, für Raumteiler, Schallschutzwände und Vorwandinstallationen. Es gibt zahlreiche Varianten, die sie in jedem Baumarkt kaufen können; die meisten stammen dabei von den drei bekanntesten Herstellern Rigips, Fermacell und Knauf. Der Baustoff ist optimal für die Errichtung von nichttragenden Innenwänden, für die eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall von beiden Seiten einfach oder doppelt beplankt (mit Gipskartonplatten verkleidet) wird.

Decke mit Gipskartonplatten © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Gipskartonplatten sind vielseitig einsetzbar und einfach zu verarbeiten © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Ebenso können Gipskartonplatten auch direkt auf die Massivwand geklebt oder zum Verkleiden von Leitungen, Sanitärinstallationen und anderer Technik verwendet werden. Auch Deckenverkleidungen, abgehängte Decken oder Brandschutzwände lassen sich mit Gipskartonplatten realisieren. Nach dem Beplanken und Verspachteln kann die Gipskartonwand gestrichen, tapeziert, verputzt oder mit Fliesen belegt werden. Ein weiterer Vorteil von Trockenbauwänden ist, dass sie sich in aller Regel auch einfach wieder zurückbauen lassen, etwa wenn der Raum später anders genutzt werden soll.

Gipskartonplatten sind nicht zu verwechseln mit Gipsfaserplatten, die nicht mit Karton ummantelt sind, oder mit den aus Stuckgips gefertigten Gipswandbauplatten.

Hinweis: Die bekannten Hersteller Rigips und Fermacell stellen jeweils Gipsfaser- als auch Gipskartonplatten her. Umgangssprachlich werden jedoch fast ausschließlich Gipskartonplatten als „Rigipsplatten“ bezeichnet, während „Fermacell“ meistens als Synonym für Gipsfaserplatten verwendet wird.

Trockenbauplatten, vor allem Gipskartonplatten, haben den Innenausbau revolutioniert. Durch die standardisierten Größen und Stärken finden Sie für jedes Projekt passende Varianten und passendes Zubehör, zum Beispiel Profile für die Unterkonstruktion, das sogenannte Ständerwerk. Weil alle Hersteller dieselben Größen fertigen, ist es ohne weiteres möglich, Produkte verschiedener Hersteller zu mischen. Zu den gängigsten Zusatzstoffen und Materialien für Arbeiten mit Gipskarton gehören etwa Schnellbauschrauben, Fugenspachtel zum Verspachteln der Oberfläche, Dichtbänder und Dichtstoffe für elastische Trockenbaufugen, Befestigungsklammern, Armierungsmaterialien und vieles mehr.

Standardgrößen von Gipskartonplatten

Im Baumarkt und Fachhandel werden Gipskartonplatten für verschiedene Anwendungsfälle angeboten, die sich in Größe und Dicke/Stärke unterscheiden. Während die Größe vor allem darüber entscheidet, wie viele Platten Sie zum Verkleiden einer Fläche benötigen werden, wird durch die Dicke der Platten die Tragfähigkeit der Wand bestimmt.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der gängigsten Größen von Gipskartonplatten:

Plattenart Dicke [mm] Breite [mm] Länge [mm]
Renovierboard 6,0 – 6,5 900 / 1200 1250 – 3000
Trockenputzplatte 9,5 600 / 1200 2000 – 3000
Ausbauplatte 12,5 – 18 600 / 900 / 1250 2000 – 3000
Massivbauplatte 20 / 25 625 2000 – 2600

Renovierboards und Trockenputzplatten sind aufgrund der geringen Materialstärke vor allem zum optischen Verkleiden von Wänden geeignet. Mit einer Lage Ausbauplatten und einer Dicke von mindestens 12,5 mm wird eine Belastbarkeit erzielt, die bei etwa 40 kg pro laufendem Wandmeter liegt. Bei doppelter Beplankung steigt auch die Belastbarkeit.

Um schwere Lasten, etwa ein Waschbecken oder ein an der Wand befestigtes WC sicher zu montieren, reichen Gipskartonplatten alleine nicht aus. Für eine ausreichend stabile Montage ist eine Unterkonstruktion aus Kanthölzern oder Metall-Trockenbauprofilen erforderlich, die durch die Gipskartonverkleidung fest mit dem schweren Objekt verbunden wird.

Ausführungen von Gipskartonplatten

Neben der weißen Standardversion gibt es Gipskartonplatten in verschiedene Varianten, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen:

Imprägnierte Gipskartonplatten (Feuchtraumplatte, GKBI)

Person mit Handschuhen nimmt eine Spanplatte vom Stapel © contrastwerkstatt, stock.adobe.com
Imprägnierte Gipskartonplatten sind leicht an ihrer grünen Farbe zu erkennen und können genauso wie Standardplatten verarbeitet werden © contrastwerkstatt, stock.adobe.com

Weder Gips noch Karton sind witterungsbeständig, daher werden Gipskartonplatten für trockene bzw. normal feuchte Innenbereiche empfohlen. Für besonders feuchtebelastete Räume wie Küche oder Bad gibt es imprägniert Gipskartonplatten (GKBI), die an ihrer grünen Farbe zu erkennen sind.

Die grünen Gipskartonplatten zählen neben den Standardplatten zu den am häufigsten verbauten Varianten, da sie aufgrund der Imprägnierung widerstandsfähiger gegenüber eindringender Feuchtigkeit und Schimmel sind. Bei Feuchtraumplatten werden sowohl der Gipskern als auch der Karton imprägniert, in der Regel mit speziellen Silikonverbindungen. Die Imprägnierung hat keinerlei Auswirkungen auf die Verarbeitbarkeit der Platten; sie können also ebenso wie weiße Standardplatten verbaut werden.

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Feuerschutzplatten

Gips ist ein nicht brennbarer Baustoff. Im Brandfall kann er die Wand sogar für eine gewisse Zeit kühlen, da unter Hitzeeinwirkung das im Gipskern eingelagerte Wasser verdampft und so die Oberfläche abkühlt. Vor allem die Temperatur auf der brandabgewandten Seite steigt dadurch nicht so schnell an, was die Ausbreitung von Bränden verzögert.

Feuerschutzplatten erhöhen den Brandwiderstand, da der Gipskern mit Glasfasern armiert ist, was die Feuerschutzplatte bei Hitzeeinwirkung zusätzlich stabilisiert. Zu erkennen sind Feuerschutzplatten am weiß-grauen Karton mit einer roten Beschriftung. Spezielle Feuerschutzplatten aus Gipskarton (GK-11) erreichen hohe Feuerwiderstandsklassen und schützen nicht nur sich selbst, sondern auch die darunterliegende Konstruktion. In der DIN-Norm 4.1.2002-4 sind auch die maximalen Befestigungsabstände für verschiedene Brandschutzanforderungen definiert. So dürfen die Schrauben etwa an der Wand maximal 25 cm und an der Decke maximal 17 cm auseinanderliegen. Ausführliche Informationen finden Sie in diesem Artikel über Brandschutz im Trockenbau.

Schallschutzplatten

Generell bieten Standard-Gipskartonplatten nur dann einen guten Schallschutz, wenn zwischen den Gipsplattenlagen im Ständerwerk eine federnde Dämmschicht (z. B. Dämmmatten aus Steinwolle, Stopfdichtung) möglichst fugenlos eingebracht wird. Für höhere Schallschutzanforderungen sind im Fachhandel auch sogenannte Schallschutzplatten erhältlich, die ein höheres Flächengewicht und einen etwas weicheren Gipskern haben. In Verbindung mit speziellen Unterkonstruktionen aus Metall und einer Doppelbeplankung der Unterkonstruktion lassen sich im günstigsten Fall bis zu 70 dB an Schallreduktion erreichen. Mehr Details finden Sie in diesem Artikel über Schallschutz im Trockenbau.

Hauswanddämmung. Bauarbeiter installiert Glaswolle in den Metallprofilrahmen im Innenbereich © ronstik, stock.adobe.com
Mit einer ausreichend dicken Dämmschicht wird auch der Schallschutz von Trockenbaukonstruktionen erheblich verbessert © ronstik, stock.adobe.com

Strahlenschutzplatten

Strahlenschutzplatten, wurden lange Zeit ausschließlich in Arztpraxen, Krankenhäusern, Laboren und ähnlichen Einrichtungen verbaut, um vor Röntgen- und ggf. anderer Strahlung zu schützen. Die Schutzwirkung wurde durch eine dünne Bleischicht erreicht, mit der die Gipskartonplattenoberfläche kaschiert wurde. Allerdings ist das Schwermetall Blei hochgiftig und als Baustoff problematisch; außerdem ist auch von privaten Verwendern eine steigende Nachfrage nach Strahlenschutzplatten zu verzeichnen. Darum haben die Hersteller mittlerweile auch beim Gipskarton bleifreie Alternativen entwickelt.

Moderne Strahlenschutzplatten enthalten Graphit, der Elektrosmog absorbieren bzw. elektromagnetische Wellen reflektieren soll. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit werden Gipskartonplatten mit Graphitkern auch zum Beplanken von Deckenheizungen eingesetzt, um die Wärmeabgabe in die Raumluft zu verbessern und so den Wirkungsgrad solcher Heizsysteme zu erhöhen.

Hohlraumdübel © wabeno, stock.adobe.com
Belastbarkeit von Gipskartonwänden

Die Belastbarkeit von Rigipswänden und Befestigungsmaterialien für Gipskarton An einer massiven Wand können Sie mithilfe von Dübeln und Schrauben fast… weiterlesen

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Rigips verputzen, tapezieren oder streichen?

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Gipskartonplatten (oft auch einfach „Rigips“ genannt) machen Trockenbau besonders einfach und schnell. Ob Sie einen großen Raum mit Trennwänden unterteilen, nacktes Mauerwerk verblenden oder hinter einer Trockenbauwand Kabel und Leitungen verstecken wollen – dank der standardisierten Maße und der einfachen Verarbeitung können selbst Laien mit Trockenbau schnelle Erfolge erzielen.

Trockenbau, Rigipsplatten verputzen © VRD, stock.adobe.com
Damit mit Trockenbau ein gemütlicher Raum entsteht, müssen die Rigipsplatten entweder verputzt, tapeziert oder gestrichen werden © VRD, stock.adobe.com

Sind alle Platten zugeschnitten und montiert, können Schraubenlöcher und Fugen mit Spachtelmasse aufgefüllt und geschliffen werden. Warum dieser Arbeitsschritt besonders wichtig ist, welche Werkzeuge dafür zur Verfügung stehen und wie Sie am besten vorgehen, haben wir in einem eigenen Artikel zum Thema Wand und Decke schleifen für Sie aufbereitet.

Ist die Vorbereitung von Wand und Decke abgeschlossen, geht es an die Gestaltung der Rigips-Konstruktion. Zur Auswahl stehen das Aufbringen von Putz, das Tapezieren sowie das Streichen der Wand. Auch Fliesen lassen sich aufkleben, etwa bei der Badezimmergestaltung in Trockenbauweise.

Rigips verputzen – Vorbereitung und Umsetzung

Besonders einfach ist das Verputzen von Rigipswänden mit Rollputz. Im Baumarkt sind eine Vielzahl von Rollputzen erhältlich, die Sie einfach zuhause mit Wasser anrühren und dann mit einer Farbrolle, einem Quast oder einer Kelle auf die Trockenbauwand aufbringen können. Wenn Sie die Wand farbig gestalten wollen, können Sie dem Putz Farbpigmente oder eine geeignete Abtönfarbe im gewünschten Farbton beimischen.

Farbrolle, Trockenbau, Wand malern © srisakorn, stock.adobe.com
Rollputz lässt sich besonders einfach auftragen und verteilen © srisakorn, stock.adobe.com

Mischen Sie den Putz entsprechend der Angaben des Herstellers auf der Packung an und bringen Sie ihn mit einem Lammflorroller (daher der Name „Rollputz“), den Sie zuvor mit etwas Wasser befeuchtet haben, auf. Rollen Sie den Putz gleichmäßig ab und arbeiten Sie dabei immer nur in einer Richtung (z. B. von unten nach oben), um einen gleichmäßigen Putzauftrag zu erreichen. Die Fellstruktur erzeugt ein ungleichmäßiges Rollmuster auf dem feuchten Putz, das Sie z. B. mit Strukturrolle, Pinsel oder Schwamm weiter gestalten können. Dabei sollten Sie jedoch schnell sein, denn sobald der Putz abbindet, lässt er sich nicht mehr formen – und das ist bei dünnem Auftrag meist bereits nach wenigen Minuten der Fall.

Natürlich können Sie auch einen Putz Ihrer Wahl mit der Kelle auftragen und nach Wunsch glätten oder strukturieren, um eine einheitliche Oberfläche zu erzielen oder klassische Muster im Putz zu erhalten.

Rigips verputzen – Fazit

Das Verputzen von Rigips bzw. Gipskartonplatten ist eine einfache, schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, um eine einheitliche und ansprechende Oberfläche zu schaffen, die Sie anschließend mit Farbe oder anderen kreativen Gestaltungsideen nach Ihren Vorstellungen gestalten können. Allerdings ist Verputzen körperlich anstrengender als Tapezieren oder Streichen und insbesondere für die Handgelenke sehr belastend – besonders für Laien.

Wenn Sie also vorhaben, mehrere Wände zu verputzen oder zu verspachteln, sollten Sie entweder genug Zeit zu Erholung einplanen oder sich gleich von einem Profi unterstützen lassen. Das geht in der Regel nicht nur deutlich schneller, sondern sorgt auch für ein gleichmäßiges Ergebnis – z. B. eine professionell verspachtelte Wand, die so glatt ist, dass Sie auch hauchdünne, transparente Tapeten aufkleben können.

Rigips tapezieren – Vorbereitung und Umsetzung

Um eine Trockenbauwand zu tapezieren, muss die Oberfläche zunächst ausreichend glatt werden. Je nachdem, welche Art von Tapete Sie an die Wand bringen wollen, sollte der Untergrund mindestens der Qualitätsstufe Q2 (für grob-/mittelstrukturierte Tapeten wie Raufaser) entsprechen. Bei feinstrukturierten, dünnen Tapeten reicht Q2 jedoch nicht aus; hier muss die Wand mindestens auf Q3, bei glänzenden Metall- und Vinyltapeten sogar auf Q4 geschliffen werden. Wenn Sie mehr über die Qualitätsstufen beim Verspachteln erfahren wollen, finden Sie in einem eigenen Artikel alle wichtigen Informationen zum Thema.

Trockenbau, Handwerker glättet Wand © malkovkosta, stock.adobe.com
Tapezieren erfordert gute Vorbereitung und konzentriertes Arbeiten, um ein optisch ansprechendes Ergebnis zu erreichen © malkovkosta, stock.adobe.com

Das Tapezieren von Rigips ist körperlich weniger anstrengend, erfordert jedoch dennoch Genauigkeit und Ausdauer, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Das gilt besonders, wenn Sie Decken und Dachschrägen tapezieren wollen, also über Kopf arbeiten müssen. Doch auch das Verkleiden von Wänden ist für ungeübte Laien nicht ganz einfach, daher sollten Sie auch hier abwägen, ob Sie die Arbeiten selber ausführen oder nicht lieber einen Fachbetrieb beauftragen wollen.

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Rigips mit Raufaser tapezieren – Schritt für Schritt erklärt

  • Damit die Raufasertapete überall auf der Trockenbauwand gleich gut haftet und nicht mit der Kartonoberfläche der Rigipsplatten verklebt, sollten Sie die zu tapezierenden Wände zunächst vollflächig mit einer Grundierung behandeln und dieser ausreichend Zeit zum Trocknen lassen.
  • Mischen Sie in einem Eimer Tapetenkleister mit Wasser entsprechen den Vorgaben des Herstellers und lassen Sie den Kleister ggf. einige Minuten quellen.
  • Legen Sie die Tapetenrolle mit der Rückseite nach unten auf den Tapeziertisch.
  • Messen und schneiden Sie Bahnen in der benötigten Länge ab.
  • Kleistern Sie die Rückseite der zugeschnittenen Tapetenbahnen mit einem Quast vollflächig ein und falten Sie das untere Ende der Tapetenbahn locker nach oben, so dass nur ein kleines Stück der eingekleisterten Rückseite zu sehen ist. Lassen Sie den Kleister 5-15 Minuten einwirken, so wird die Tapetenbahn geschmeidiger und lässt sich einfacher verarbeiten.
  • Setzen Sie die eingekleisterte Tapete am Übergang von Decke und Wand an und streichen Sie sie mit einer trockenen, weichen Bürste auf die Rigipswand.
  • Falten Sie nun den unteren Teil der Tapete vorsichtig auseinander und streichen Sie auch diesen Teil mit der Bürste glatt. Arbeiten Sie dabei von oben nach unten und streichen Sie Luftlöcher und Falten vorsichtig zur Seite raus, um die Tapete glatt und faltenfrei auf der Wand zu verkleben.
  • Sind alle Tapetenbahnen angebracht, muss der Kleister durchtrocknen. Schließen Sie dazu alle Fenster und drehen die Heizung nur so hoch, dass im Raum eine Temperatur von ca. 18-20 °C vorherrscht – so kann der Kleister über Nacht durchtrocknen und die Tapete haftet vollflächig auf der Trockenbauwand.
Hinweis: Wenn Sie Ihre Trockenbaukonstruktion nicht mit Raufaser- sondern mit Vliestapeten tapezieren wollen, brauchen Sie einen geeigneten Kleister und müssen nicht die Tapeten, sondern die Wände damit einkleistern.

Rigips tapezieren – Fazit

Da beim Tapezieren komplette Bahnen Tapete verarbeitet werden, können Sie so eine Trockenbauwand besonders gleichmäßig verkleiden und schnell einen harmonischen Gesamteindruck schaffen. Im Vergleich zur Arbeit mit Putz ist Tapezieren körperlich weniger fordernd und kann problemlos auch zu zweit durchgeführt werden, was die Arbeit beschleunigt.

Entscheidend für ein gutes Ergebnis ist eine gute Vorbereitung, angefangen beim Schleifen/Glätten der Wand bis zum korrekten Zuschnitt der Tapetenbahnen. Dazu müssen Sie bei jeder Bahn exakt arbeiten und diese möglichst parallel zur danebenliegenden ausrichten, um sich später nicht über Lücken oder Überlappungen zu ärgern. Das gilt besonders für Muster- bzw. Fototapeten, bei denen Sie zusätzlich den Rapport beachten müssen, damit das Muster auf der gesamten Wand bestmöglich zur Geltung kommt.

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Rigips streichen – Vorbereitung und Umsetzung

Wenn Sie neue Trockenbauwände weder verputzen noch tapezieren wollen, können Sie auch alternativ zu Roller, Pinsel und Farbe greifen, um die Wand zu gestalten. Ebenso können Sie bereits verputzte oder tapezierte Wände streichen, um den Raum farblich nach Ihren Vorstellungen zu gestalten.

Verwenden Sie zum Streichen von Rigips am besten eine neue Lammfellrolle und Pinsel sowie eine gute Wandfarbe, die Sie sich in jedem Wunschfarbton anmischen oder mit Abtönfarbe oder Farbpigmenten nach Wunsch selbst einfärben können. Für einen gleichmäßigen Farbauftrag sollten Sie die Trockenbauwände mit Tiefgrund vorbereiten, damit die Oberfläche überall gleichmäßig saugt – oder die Rigipsplatten vollflächig verspachteln und anschließend auf die gewünschte Qualitätsstufe schleifen. Bei nicht oder kaum saugfähigen Untergründen (z. B. sehr dichtem, glattem Spachtel/Innenputz) können Sie die nach dem Beschleifen einen Haftvermittler auftragen.

Trockenbau - Wand wird mit Maschine geschliffen © lettas, stock.adobe.com
Eine vollflächig verspachtelte Trockenbauwand muss vor dem Streichen geschliffen werden © lettas, stock.adobe.com

Tragen Sie auf die vorbereitete Wand die Farbe mit der Rolle großflächig auf. Streichen Sie die Wand zunächst von oben nach unten in parallelen Bahnen, anschließend streichen Sie die gesamte Wand nochmals von links nach rechts. Arbeiten Sie dabei immer nass in nass, um sichtbare Übergänge zu vermeiden und ein einheitliches Gesamtbild zu erreichen. In der Regel brauchen Sie zwei Durchgänge für ein optimales Ergebnis – lassen Sie dabei die erste Farbschicht gut durchtrocknen (mindestens 24 Stunden), bevor Sie erneut zur Farbrolle greifen.

Rigips streichen – Fazit

Mit Wandfarbe können Sie Trockenbauwände ganz individuell gestalten und jeden Farbton oder auch Muster und Bilder auf die Wand bringen. Das gelingt auch unerfahrenen Heimwerkern oft sehr gut, denn anders als bei Putz oder Tapete können Sie Fehlstellen einfach und schnell ausbessern. Zudem lässt sich mit Wandfarbe auch eine verputzte oder tapezierte Wand (um-)gestalten und optisch aufwerten.

Ohne Grundierung werden Sie jedoch in der Regel kein gutes Ergebnis erzielen, daher sollten Sie diese wichtige Vorbereitungsarbeit gründlich angehen. Außerdem brauchen Sie zum Streichen ebenfalls einiges an Zeit und Geduld, denn die Trocknungszeiten von Farbe, Tiefgrund oder Haftvermittler müssen eingehalten werden.

Wand in Trockenbauweise © archideaphoto, fotolia.com
Fermacell oder Rigips

Fermacell vs. Rigips: Informationen, Fakten und Alternativen Seit Jahrzenten sind die Bauplatten der Marken Fermacell und Rigips im Handel erhältlich… weiterlesen

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Dämmstoffe in der Übersicht

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Von Spezialist bis Universalgenie: Dämmstoffe im Vergleich

Der Wärmeschutz eines Hauses umfasst verschiedene Bereiche. Ziel ist eine möglichst lückenlos gedämmte Gebäudehülle. Die wichtigsten Bereiche der Dämmung sind:

  • Die Perimeterdämmung: Der Wärmeschutz im Kellerbereich, zum Beispiel die Außendämmung der Kellerwände und die Dämmung unter der Bodenplatte
  • Die Fassadendämmung: Die Dämmung der Außenwände des Gebäudes als Wärmedämmverbundsystem, Kerndämmung, Vorhangfassade oder Innendämmung
  • Die Dachdämmung: Die Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung im Steildach oder die Dämmung von Flachdächern
  • Die Wärmebrückendämmung: Das Ausräumen der Stellen in der Fassade des Hauses, in denen besonders verlustreiche Lücken des Wärmeschutzes bestehen

Um das Haus in der Gesamtheit warm einzupacken, gibt es auf dem Markt eine Vielzahl an Dämmstoffen. Viele Materialien stehen in verschiedenen Varianten zur Verfügung. So lassen sie sich flexibel in unterschiedlichen Einsatzgebieten nutzen. Es gibt aber auch Gebiete, in denen sich zusätzliche Anforderungen an die Eigenschaften des Materials stellen. Hier sind dann spezielle Materialien gefordert, die beispielsweise unempfindlich gegen Feuchtigkeit oder besonders druckstabil sind. Um sich bei den Dämmmaterialien richtig zu entscheiden, sollten sich Bauherren und Modernisierer umfassend beraten lassen. Gleichzeitig ist allerdings eine gute Eigenrecherche von Vorteil, um sich einen grundlegenden Überblick über die wichtigsten Dämmstoffgruppen zu verschaffen.

Dämmstoffe Grundprinzip: Lufteinschluss senkt Wärmeleitfähigkeit
Dämmstoffe Grundprinzip: Lufteinschluss senkt Wärmeleitfähigkeit
Tipp: Welches Dämmmaterial eingesetzt wird, kann auch eine grundsätzliche Entscheidung sein. Sind preisliche Aspekte entscheidend oder ökologische? Steht der bestmögliche Dämmwert Im Vordergrund oder die größte Dauerhaftigkeit? All diese Aspekte können die Wahl des Dämmstoffs beeinflussen.
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Drei Gruppen von Dämmstoffen

Grundsätzlich lassen sich Dämmmaterialien in drei Gruppen einteilen:

Mineralische und synthetische Dämmstoffe werden auch als konventionelle Dämmstoffe bezeichnen. Sie haben in Deutschland einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent.

Dämmstoffe: Beispiele der Wärmeleitfähigkeit bestimmter Dämmstoffe
Dämmstoffe: Beispiele der Wärmeleitfähigkeit bestimmter Dämmstoffe

Mineralische Dämmstoffe: hoher Dämmwert – bester Brandschutz

Der Ausgangspunkt für die Herstellung mineralischer Dämmstoffe sind anorganische Stoffe wie Stein, Sand, Kalk oder Glas. Da alle diese Ausgangsstoffe und die daraus entstehenden Materialien nicht brennbar sind, erfüllen mineralische Dämmstoffe höchste Anforderungen an den Brandschutz. Geleichzeitig zeichnen sich verschiedene Produkte durch eine sehr gute Feuchteregulation aus. Im Rahmen einer Innendämmung können sich mineralische Dämmstoffe bei entsprechendem Einbau positiv auf das Raumklima auswirken.

Mineralische Dämmstoffe: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile

Bekannte mineralischen Dämmstoffe sind:

  • Blähton: Granulat aus gebranntem Ton, Dämmwert 0,1 – 016 W/(mK)
  • Kalziumsilikat: aus Kalk, Quarz und Porenbildnern produzierter Dämmstoff, Dämmwert 0,053 – 0,07 W/(mK)
  • Mineralwolle (Stein- und Glaswolle): Faserdämmstoff aus mineralischen Ausgangsstoffen, Dämmwert 0,03 – 0,04 W/(mK)
  • Mineralschaum: Dämmplatten aus gebranntem Kalk, Zement, Quarz und aluminiumhaltigen Porenbildnern, Dämmwert 0,040 – 0,047 W/(mK)
  • Perlite: Granulat aus Vulkangestein, Dämmwert 0,038 – 0,050 W/(mK)
  • Schaumglas: aufgeschäumtes Glas, Dämmwert 0,036 – 0,060W/(mK)
Perlite als Dämmstoff, grobe Körner in der Hand © RPA_studio, stock.adobe.com
Der mineralische Dämmstoff Perlite ist eine klassische Schüttdämmung © RPA_studio, stock.adobe.com

Synthetische Dämmstoffe: günstiger Preis – lange Lebensdauer

Bei synthetischen Dämmstoffen handelt es sich um zu Hartschaumstoffen verarbeiteten Kunststoffen. Der Ausgangsstoff für diese Dämmstoffe ist Erdöl. Damit haben sie zunächst keine sehr nachhaltige Basis. Allerdings ist zu bedenken, dass das Erdöl in diesem Fall dazu beiträgt, Wärme- und somit Energieverluste dauerhaft zu vermeiden. Das CO2, das im Erdöl vorhanden ist und beim Verbrennen freigesetzt wird, ist in den Dämmstoffen langfristig gebunden. Als Kunststoff weisen sie einige vorteilhafte Eigenschaften auf: sie sind sehr resistent und langlebig und können auch nicht verrotten. So können sie ihre Aufgabe besonders dauerhaft erfüllen.

Synthetisch Dämmstoffe
Synthetisch Dämmstoffe

Bekannte synthetischen Dämmstoffe sind:

  • XPS: extrudierter Polystyrol-Hartschaum, Dämmwert 0,030 – 0,040 W/(mK)
  • EPS: expandierter Polystyrol-Hartschaum, Dämmwert 0,035 – 0,040 W/(mK)
  • PUR: Polyurethan-Hartschaum, Dämmwert 0,025 – 0,030 W/(mK)
  • PIR: Polyisocyanurat-Hartschaum, Dämmwert 0,019 – 0,027 W/(mK)
Styropor-Dämmplatten zum Wärmeschutz an der Fassade eines Hauses © bilanol, stock.adobe.com
In Wärmedämmverbundsystemen ist der synthetische Dämmstoff EPS weit verbreitet © bilanol, stock.adobe.com

Organische Dämmstoffe: natürliche Materialien – ökologischer Mehrwert

Hohe Anforderungen an das nachhaltige Bauen erfüllen organische Dämmstoffe. Sie entstehen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Das bedeutet allerdings auch, dass sie sich nicht immer durch die größtmögliche Dauerhaftigkeit auszeichnen. Beigefügte Zusatzstoffe ermöglichen es, bestimmte Eigenschaften bezüglich der Bindung oder des Brandschutzes zu erreichen. Organische Dämmstoffe haben daher zwar immer einen ökologischen Mehrwert, sind aber in den seltensten Fällen komplett naturbelassen.

Dämmeigenschaften von Pflanzen sind in Ihrer Struktur begründet
Dämmeigenschaften von Pflanzen sind in Ihrer Struktur begründet
So werden die verschiedenen natürlichen Dämmstoffe in der Regel angeboten
So werden die verschiedenen natürlichen Dämmstoffe in der Regel angeboten

Bekannte organischen Dämmstoffe sind:

  • Holzfasern: Dämmwert 0,040 – 0,055 W/(mK)
  • Holzwolle: Dämmwert 0,090 W/(mK)
  • Zellulose: Dämmwert 0,040 W/(mK)
  • Stroh: Dämmwert 0,05 W/(mK)
  • Flachs: Dämmwert 0,040 W/(mK)
  • Hanf: Dämmwert 0,040 – 0,045 W/(mK)
  • Jute: Dämmwert 0,038 W/(mK)
  • Kokosfasern: Dämmwert 0,04 – 0,05 W/(mK)
  • Kork: Dämmwert 0,045 W/(mK)
  • Schafwolle: Dämmwert 0,04 W/(mK)
  • Schilf: Dämmwert 0,055 W/(mK)
  • Seegras: Dämmwert 0,045 W/(mK)
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Auswahl nach Einsatzgebiet

In den meisten Bereichen des Wärmeschutzes bestehen vielfältige Dämmstoffalternativen. Für die Dach- und Fassadendämmung sowie für die Dämmung der Kellerdecke oder der obersten Geschossdecke gibt es mögliche Materialien aus allen drei Bereichen. Hier ist es also das Gusto des Bauherrn oder Modernisierers, worauf er den Schwerpunkt legt. Rein technisch sind hohe Wärmeschutzstandards mit den Dämmstoffen aller drei Gruppen zu erreichen.

Spezielle Bereiche des Wärmeschutzes stellen allerdings besondere Anforderungen an das Material. Einer dieser Bereiche ist der Perimeterbereich. Bei der Dämmung der Kellerwände von außen ist das Dämmmaterial dauerhaft der Feuchtigkeit aus dem Erdreich ausgesetzt. Bei der Dämmung unter der Bodenplatte kommt zudem eine besonders hohe Druckfestigkeit als Anforderung hinzu. Für diese Bereiche wurden extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) und Schaumglas entwickelt. Beide Materialien können selbst bei der widrigen Umgebung den Wärmeschutz zuverlässig gewährleisten.

Bei der Wärmebrückendämmung hat sich ebenfalls XPS als gängiges Material etabliert.

Bei der Innendämmung sind diffusionsoffene und feuchteregulierende Dämmstoffe gefragt. Hier bieten sich mineralische Dämmstoffe wie Mineralschaum und Kalziumsilikat oder natürliche Dämmstoffe wie Holzweichfaserdämmstoffe an.

Zusatzeigenschaften von Dämstoffen im Überblick
Zusatzeigenschaften von Dämstoffen im Überblick

Hier ein Überblick über mögliche Dämmstoffe nach Einsatzgebiet:

  • Perimeterdämmung: XPS, Schaumglas
  • Fassade – Wärmedämmverbundsystem: Glaswolle, Steinwolle, Schaumglas, EPS, XPS, Holzfaser
  • Fassade – hinterlüftete Vorhangfassade: Glaswolle, Kork
  • Fassade – Kern-, Schütt, Einblasdämmung: Perlite, Holzfaser, Kork, Zellulose, Blähton, Seegras
  • Innendämmung: Schaumglas, Kalziumsilikat, Holzfaser, Mineralschaum
  • Dach – Steildach: Glaswolle, Steinwolle, PUR, Holzfaser, Kork, Zellulose, Flachs, Hanf, Schafwolle
  • Dach – Flachdach: Schaumglas, EPS, PUR
  • Oberste Geschossdecke: Glaswolle, Steinwolle EPS, Schafwolle
  • Kellerdecke: EPS, Glaswolle, Steinwolle
  • Boden: Glaswolle, Steinwolle, EPS, Kork
  • Wärmbrückendämmung: XPS
Tipp: Bei den Dämmstoffen kommt es gleichermaßen auf den richtigen Einbau und die richtige Dämmstärke an. Eine gute Beratung durch einen Experten ist daher das A und O. Auch den Einbau sollte man lieber einem Profi überlassen, sofern man nicht selbst über entsprechende handwerkliche Fähigkeiten verfügt.
Holzweichfaserplatten, Bauplatten aus Hanffasern © AIGen, stock.adobe.com
Holzweichfaserplatten geben ein Beispiel für einen natürlichen Dämmstoff © AIGen, stock.adobe.com
Übersicht über alle gängigen Dämmstoffe

Synthetisch, mineralisch, natürlich – die facettenreiche Welt der Dämmstoffe Wer dämmen will, hat die Qual der Wahl: Denn die Eigenschaft,… weiterlesen

Die Kosten der Dämmung

Bei den Kosten für die Dämmung zeigt sich, dass die synthetischen Dämmstoffe in der Regel die günstigste Art der Dämmung darstellen. Mineralische Dämmstoffe sind etwas teurer, natürliche Dämmstoffe sind am kostenintensivsten. Zu beachten ist, dass verschiedene Dämmstoffe Zusatznutzen bieten, wie die feuchteregulierende Wirkung von Kalziumsilikat-Platten oder die Druckfestigkeit von expandiertem Polystyrol-Hartschaum.

Die Entscheidung für ein Dämmstoff sollte daher nie eine reine Kostenfrage sein, sondern sich nach dem konkreten Einsatzgebieten und den bestehenden Anforderungen richten.

Diese Faktoren beeinflussen die Kosten einer Wärmedämmung
Diese Faktoren beeinflussen die Kosten einer Wärmedämmung
Beispiele für Kosten verschiedener Dämmaßnahmen
Beispiele für Kosten verschiedener Dämmaßnahmen
Unterschiedliche Dämmstoffe © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dämmstoffe Klassifizierung

Eine Zahl für die Dämmleistung Wie gut ein Dämmstoff seine Hauptaufgabe – die Wärmedämmung – erfüllt, hängt von seiner Wärmeleitfähigkeit… weiterlesen

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Dämmstoff im Vergleich: Holzfaser oder Mineralwolle? 

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Holz, Glas, Stein – Fasern mit Dämmwert

Im Wärmeschutz von Gebäuden erfreuen sich Faserdämmstoffe einer großen Beliebtheit. Die bekanntesten – Glas- und Steinwolle – erreichen in Deutschland einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Daneben lassen sich auch Holzfasern als natürliche Alternative als Dämmstoff nutzen. Erhältlich sind die Materialien in verschiedenen Ausführungen, sodass Bauherren und Modernisierer sie flexibel für die unterschiedlichen Bereiche des baulichen Wärmeschutzes einsetzen können. Die verschiedenen Ausgangsmaterialien bedingen unterschiedliche Eigenschaften und Vorteile. Hier sollen als Vertreter dieser Dämmstoffgattung Mineralwolle und Holzfaserdämmstoffe betrachtet werden.

Verschiedene Ausgangsstoffe, gleiches Grundprinzip

Die grundsätzliche Wirkweise entspricht bei Faserdämmstoffen der aller Dämmmaterialien: Luft wird gebunden, wodurch sich eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit ergibt. Die Wärme aus dem Hausinneren kann diese Barriere nur schlecht überwinden. Vereinfacht gesagt: Die Wärme bleibt im Haus und geht nicht nach außen verloren.

Dämmstoffe Grundprinzip: Lufteinschluss senkt Wärmeleitfähigkeit
Dämmstoffe Grundprinzip: Lufteinschluss senkt Wärmeleitfähigkeit

Bei Faserdämmstoffen – unabhängig vom verwendeten Ausgangsmaterial – ist die isolierende Luft zwischen den Fasern eingeschlossen. So weit die Gemeinsamkeit. In der Herstellung und Verarbeitung bestehen dann allerdings größere Unterschiede.

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Mineralwolle – Dämmstoffklassiker, vor allem im Dach

Mineralwolle ist der Oberbegriff für zwei faserbasierte Dämmmaterialien: Glaswolle und Steinwolle. Für Glaswolle werden Rohstoffe zur Glasherstellung oder Altglas verwendet, für Steinwolle Materialien wie Dolomit, Sand, Basalt, Spat oder recycelbare Formsteine. Die Rohstoffe werden bei hoher Temperatur eingeschmolzen und anschließend zentrifugiert. Es entstehen feine Fasern. Zur besseren Bindung und zur Imprägnierung werden der Schmelze weitere Zusatzstoffe beigemischt. So entsteht aus den mineralischen Fasern ein homogener Dämmstoff.

Mineralische Dämmstoffe: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile

Mineralwolle zeichnet sich durch einen sehr guten Dämmwert aus. Er liegt bei 0,03 bis 0,04 W/mK, sodass Wärmeverluste effektiv vermieden werden. Steinwolle hat im Vergleich zur Glaswolle eine etwas höhere Rohdichte, sodass sie einen besseren Wert beim Schallschutz erzielt. Dafür ist Glaswolle leichter.

Dämmstoff Steinwolle: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile
Dämmstoff Steinwolle: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile
Dämmstoff Glaswolle: Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen
Dämmstoff Glaswolle: Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen

Am bekanntesten unter den Dämmstoffen aus Stein- und Glaswolle sind sicherlich die Dämmvliese. Diese lassen sich vor allem in der Dämmung von Steildächern sehr gut verarbeiten. Die Dämmfliese werden einfach in den Zwischenraum der Sparren gedrückt. Neben der Materialvariante sind weitere Dämmprodukte auf Basis von Mineralwolle erhältlich. In Form von festeren Dämmplatten, die sich auch als Putzträger eignen, bietet Mineralwolle eine attraktive Option für die Fassadendämmung.

Tipp: Produkte aus Mineralwolle, speziell die Dämmvliese, lassen sich leicht zuschneiden und verarbeiten. Die Fasern können allerdings zu Reizungen der Haut und der Atemwege führen. Daher ist es wichtig, entsprechende Schutzkleidung sowie eine FFP2-Maske bei der Verarbeitung zu tragen.
Dämmfliesen aus Mineralwolle lassen sich einfach in Zwischenräume drücken
Dämmfliesen aus Mineralwolle lassen sich einfach in Zwischenräume drücken
Mineralwolle in der Rolle / Dämmvlies © Firn, stock.adobe.com
Das Dämmvlies ist die wohl bekannteste Form der Mineralwolle / Dämmvlies © Firn, stock.adobe.com

Die Vor- und Nachteile von Mineralwolle im Überblick:

Vorteile:

  • hoher Dämmwert
  • diffusionsoffen
  • nicht Brennbar (Baustoffklasse A1)
  • nicht anfällig für Insektenbefall
  • verrottungsfest und langlebig
  • relativ günstig

Nachteile

  • keine hohe Wärmespeicherfähigkeit aufgrund geringer Rohdichte, daher kein hoher sommerlicher Wärmeschutz
  • nicht feuchteregulierend
  • verliert Dämmeigenschaft, wenn Material nass wird
  • hoher Energiebedarf bei der Herstellung
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Holzfaserdämmstoffe – die ökologische Alternative

Bei Holzfaserdämmstoffen stammen die Fasern – wie es der Name bereits verrät – aus Holz. Dabei können vor allem Alt- und Resthölzer für die Produktion verwendet werden. Die Abfälle aus Sägewerken sind dafür beispielsweise in besonderem Maße geeignet. Während der Herstellung wird das Holz mit Wasser und Wasserdampf so aufgeweicht, dass es in seine Faserstruktur zerfällt. Danach gibt es dann zwei Herstellungsverfahren: Beim Nassverfahren wird der Faserbrei durch hohen Druck und Wärme in Form gepresst und getrocknet. Der Vorteil: Für die Herstellung dieser Holzfaserplatten sind dann keine weiteren Zusätze mehr notwendig. Das im Holz enthaltene Lignin reicht als natürlicher Klebstoff aus. Beim Trockenverfahren werden trockene Holzfasern mit Bindemittel wie beispielsweise Harz vermengt und unter hohem Druck verpresst. So ergeben sich formstabilere Dämmprodukte.

Herstellung und Vorteile des Dämmstoffs Holzfaser
Herstellung und Vorteile des Dämmstoffs Holzfaser

Der Dämmwert von Holzfaserprodukten ist sehr gut und liegt mit 0,04 W/mK nur leicht unter dem von Mineralwolle.

Durch die unterschiedlichen Herstellungsverfahren ist die Bandbreite an Holzfaserprodukten sehr groß. Sie lassen sich daher in den verschiedensten Bereichen des baulichen Wärmeschutzes einsetzen. Beispiele sind die Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung im Dach, die Außendämmung der Fassade und die Innendämmung. Besonders stabile Ausführungen eignen sich auch für die Aufsparrendämmung und die Bodendämmung.

Bei der Zwischensparrendämmung ist der Zuschnitt bei Holzfaserprodukten etwas aufwändiger als bei Mineralwolle. Da das Material allerdings über eine deutlich höhere Rohdichte und eine große Wärmespeicherfähigkeit verfügt, lässt sich durch Holzfaserprodukte auch ein effektiver sommerlicher Wärmeschutz erzielen.

Tipp: Bei der Innendämmung können Holzfaserprodukte einen positiven Beitrag zum Raumklima leisten, wenn sie entsprechend diffusionsoffen eingebaut werden. Der Dämmstoff nimmt dann Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie zum späteren Zeitpunkt wieder ab.

Vor- und Nachteile von Holzfaserdämmstoff im Überblick

Vorteile

  • hoher Dämmwert
  • diffusionsoffen und feuchteregulierend (bei entsprechendem Einbau)
  • ökologisch
  • guter sommerlicher Wärmeschutz und Schallschutz dank hoher Rohdichte

Nachteile

  • Brennbar (Baustoffklasse B)
  • Vergleichsweise teuer
  • Etwas aufwändiger in der Verarbeitung
Hinweis: Holzfaserdämmstoffe werden in Deutschland bereits seit den 1930er-Jahren hergestellt. Es sind damit hierzulande die ältesten Naturdämmstoffe.
Holzfaserdämmstoff © MHP, stock.adobe.com
Holzfaserdämmstoff © MHP, stock.adobe.com

Holzfaser oder Mineralwolle: Was ist „besser“?

Die Frage, welche der beiden Dämmstoffarten vorzuziehen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Entscheidend sind vielmehr die Vorlieben der Bauherren und Modernisierer. Grundsätzlich gilt, dass sich sowohl mit Mineralwolle als auch mit Holzfaserdämmstoffen ein sehr effektiver Wärmeschutz für die Immobilie erzielen lässt.

Meist ist der Preis ein wichtiger Faktor bei einer großen baulichen Aufgabe wie der Dämmung. Hier ist Mineralwolle im Vergleich zu Holzfaserdämmstoffen im Vorteil.

Ebenso ist Mineralwolle den Holzfaserdämmstoffen in puncto Brandschutz überlegen. Aufgrund des Ausgangsmaterials Glas und Stein ist Mineralwolle nicht brennbar. Allerdings ist zu beachten, dass Holzfaserdämmstoffe trotz normaler Entflammbarkeit alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Mit Holzfaserdämmstoffen sind Konstruktionen erreichbar, die der Feuerwiderstandsklasse F90 entsprechen. Hinzu kommt, dass Holz im Brandfall einen sehr gut kalkulierbaren Brandverlauf aufweist – gerade im Vergleich zu Polystyrol-Dämmstoffen, die schmelzen und abtropfen können.

Mineralwolle zu Platten gepresst für Fassadendämmung © Aleksey, stock.adobe.com
Zu Platten gepresst kommt Mineralwolle auch in der Fassadendämmung zum Einsatz © Aleksey, stock.adobe.com

Beim Thema Ökologie haben schließlich die Holzfaserdämmstoffe die Nase vorn: Das natürliche Material punktet durch die positive CO2-Bilanz. Auch der Energieaufwand bei der Herstellung ist im Vergleich zu Mineralwolle geringer. Dennoch ist zu sagen, dass die Rohstoffe sowohl für Holzfaserdämmstoffe als auch für Mineralwolle regional gut verfügbar sind und einen hohen Recyclinggrad aufweisen. Zudem spart auch Mineralwolle die Energie, die für die Herstellung benötigt wird, zu einem Vielfachen ein.

Tipp: Bauherren und Modernisierer sollten sich bei der Entscheidung für Mineralwolle oder Holzfaserdämmstoffe von den eigenen Überzeugungen leiten lassen. Technisch sind beide Produktgattungen geeignet, die Wärmeverluste eines Hauses langfristig zu reduzieren und damit Energiekosten dauerhaft zu sparen.
Vergleich von Mineralwolle und Holzfaser
Vergleich von Mineralwolle und Holzfaser
Dämmstoff Mineralschaum © IpeG-Institut
Mineraldämmung

Mineraldämmung Dämmstoff Durch die Porenbildung bei der Herstellung wird eine Porosität von 95% erreicht, welche zum einen für die wärmedämmenden… weiterlesen

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Dämmstoffdicke richtig bemessen

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Dämmstoff: Je dicker desto besser?

Die Dämmung ist ein zentraler Bestandteil des Wärmeschutzes eines Gebäudes. Sie erhöht die Energieeffizienz der Immobilie, reduziert dauerhaft die Heiz- und damit die Betriebskosten und steigert gleichzeitig den Wohnkomfort. Doch wie dick muss die Dämmung sein, um all diese Vorteile optimal zu gewährleisten? Die einfache Formel „Je dicker desto besser“ ist nicht immer richtig. Vielmehr hängst die Wahl der richtigen Dämmstoffdicke von mehreren Faktoren ab.

Tipp: Die Dämmung ist ein komplexes Thema. Sie richtet sich immer auch nach den individuellen baulichen Eigenschaften des jeweiligen Hauses. Daher ist es für Hauseigentümer sinnvoll, bei der Planung einer umfassenden Dämm- und Sanierungsmaßnahme professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Ein Energieberater kann den baulichen Zustand vor Ort in Augenschein nehmen und auf dieser Grundlage die notwendige Dämmstoffdicke berechnen.
Energieberater mit Schild © contrastwerkstatt, stock.adobe.com
Ein Energieberater kann die benötigte Dämmstärke berechnen und Hauseigentümer zur optimalen Ausgestaltung der Effizienzmaßnahme beraten © contrastwerkstatt, stock.adobe.com

Faktoren für die Wahl der Dämmstoffdicke

Es sind mehrere Faktoren, die die notwendige Dämmstoffdicke bestimmen. Sie beeinflussen sich gegenseitig und müssen daher im Vorfeld der Maßnahme alle betrachtet werden und in die Entscheidung einfließen. Die wichtigsten Faktoren sind:

  • die gesetzlichen Vorgaben
  • die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials
  • die Kosten-Nutzen-Betrachtung
  • die baulichen Gegebenheiten
  • der Feuchteschutz
  • die klimatischen Bedingungen und die geografische Lage
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Die gesetzlichen Vorgaben

In Deutschland müssen Bauherren und Modernisierer die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhalten. In das GEG sind die Vorgaben der vorhergegangenen Energieeinsparverordnungen eingeflossen. Die Regelungen bestimmen den maximal zulässigen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert). Diese Werte geben an, wie viel Energie das jeweilige Bauteil über eine bestimmte Fläche bei einem definierten Temperaturunterschied auf beiden Seiten durchdringen darf. Die aktuell zulässigen U-Werte für die verschiedenen Bauteile eines Hauses sind:

  • Außenwände: 0,24 W/(m²K)
  • Dachflächen: 0,20 W/(m²K)
  • Kellerdecken (gegen unbeheizte Räume): 0,30 W/(m²K)
  • Fenster und Fenstertüren: 1,30 W/(m²K)
  • Außentüren: 1,80 W/(m²K)
Grenzwerte im GEG: Der „U-Wert"
Grenzwerte im GEG: Der „U-Wert“

Die Dicke des Dämmstoffs muss so gewählt werden, dass die Grenzwerte nach der Dämmung eingehalten werden.

Der U-Wert bestimmt die Dicke des Dämmstoffes mit
Der U-Wert bestimmt die Dicke des Dämmstoffes mit
Fördermittel Haussanierung © Racamani, stock.adobe.com
Das Gebäudeenergiegesetz definiert für jedes Bauteil eines Gebäudes, wie viel Wärme maximal darüber nach außen verloren gehen darf © Racamani, stock.adobe.com

Die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials

Wie viel Dämmstoff für die Einhaltung notwendig ist, lässt sich allein aus den vorgegebenen U-Werten noch nicht bestimmen. Es fehlt noch ein entscheidender Faktor: Die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials. Sie gibt an, wie gut ein Material Wärme leiten kann. Metall hat beispielsweise eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit. Bei Dämmmaterialien ist die Wärmeleitfähigkeit bereits per Definition sehr gering. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Materialien, die sich dann auch auf die Dicke der Dämmung auswirken.

Einige Beispiele für die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen sind:

  • Mineralwolle (Glaswolle, Steinwolle): Wärmeleitfähigkeit 0,035 – 0,040 W/mK
  • Polystyrol (EPS, XPS): Wärmeleitfähigkeit 0,030 – 0,035 W/mK
  • Polyurethan (PUR): Wärmeleitfähigkeit 0,022 – 0,030 W/mK
  • Holzfaserdämmplatten: Wärmeleitfähigkeit 0,040 – 0,050 W/mK

Grundsätzlich gilt: Je geringer die Zahl der Wärmeleitfähigkeit ist, desto besser ist der Dämmwert des jeweiligen Dämmmaterials.

Tipp: Auf den Verpackungen von Dämmmaterialien wird die Wärmeleitfähigkeit durch die Wärmeleitgruppe (WLG) oder die Wärmeleitstufe (WLS) angegeben. Die WLG ist der ältere Begriff, der sukzessive durch die WLS abgelöst wird. Beide machen eine Aussage über die Wärmeleitfähigkeit in Milliwatt pro Meter und Kelvin – die WLG etwas ungenauer in 5er-Schritten, die WLS genauer in 1er-Schritten. Ein Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK ist somit in der WLG 035 beziehungsweise WLS 035.
Niedrigere WLS: Bessere Dämmung bei gleicher Dämmstärke
Niedrigere WLS: Bessere Dämmung bei gleicher Dämmstärke

Mithilfe der Wärmeleitfähigkeit lässt sich berechnen, wie dick ein Dämmmaterial sein muss, um die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Für verschiedene Materialien ergeben sich rechnerisch folgende Dämmstoffdicken:

Außenwand:

  • Mineralwolle: etwa 14 bis 16 cm
  • Polystyrol (EPS): etwa 12 bis 14 cm
  • Polyurethan: ca. 8 bis 10 cm

Dachfläche:

  • Mineralwolle: etwa 18 bis 20 cm
  • Polystyrol (EPS): ca. 16 bis 18 cm
  • Polyurethan: etwa 10 bis 12 cm

Kellerdecke:

  • Mineralwolle: etwa 10 bis 12 cm
  • Polystyrol (EPS): etwa 8 bis 10 cm
  • Polyurethan: ca. 6 bis 8 cm

Die Angaben beziehen sich darauf, die gesetzlichen Mindestanforderungen an den Wärmeschutz zu erreichen. Spezielle Baustandards, wie beispielsweise Passiv- oder Plusenergiehäuser, können höhere Dämmwerte und somit größere Dämmstoffdicken erfordern.

Dämmstoffe: Beispiele der Wärmeleitfähigkeit bestimmter Dämmstoffe
Dämmstoffe: Beispiele der Wärmeleitfähigkeit bestimmter Dämmstoffe

Die Kosten-Nutzen-Betrachtung

In der Regel lassen sich bei Gebäuden die gesetzlichen Vorgaben des GEG dank der großen Materialauswahl gut erfüllen. In Zeiten steigender Heizkosten und im Zuge einer vorausschauenden Planung auf künftig noch folgende Verschärfungen des Dämmstandards liegt die Überlegung nahe, über diesen Mindeststandard hinauszugehen. So zahlen sich die so genannten Ohnehin-Kosten, die bei der Installation der Dämmung durch das Gerüst oder die Arbeitsstunden der Bauarbeiter anfallen, durch eine etwas dickere Dämmung zusätzlich aus. Aber Vorsicht: Es gibt auch einen Punkt, ab dem der höhere Dämmwert und die Kosten für die dickere Dämmung nicht mehr in einem guten Verhältnis zueinanderstehen.

Dieses Phänomen ergibt sich aus dem Prinzip der abnehmenden Grenzerträge. Zu Beginn, wenn eine Dämmung installiert wird, ist der positive Effekt für den Wärmeschutz am größten. Jeder zusätzliche Zentimeter Dämmstoff führt zu einer signifikanten Reduzierung des Wärmeverlustes. Mit zunehmender Dicke der Dämmung verringert sich jedoch der zusätzliche Nutzen jedes weiteren Zentimeters. Das bedeutet, dass die Wärmedurchlässigkeit (U-Wert) zwar weiterhin sinkt, aber nicht mehr im gleichen Maße wie bei den ersten Zentimetern der Dämmung.

Bei der Auswahl der Dämmstoffdicke auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis achten
Bei der Auswahl der Dämmstoffdicke auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis achten

Ein Beispiel kann dieses Prinzip verdeutlichen:

  • Von ungedämmt zu leicht gedämmt: Die ungedämmte Wand wird mit einer 5 Zentimeter starken Dämmung versehen. Angenommen, der U-Wert sinkt durch diese Maßnahme von etwa 1,0 W/(m²K) auf 0,5 W/(m²K), dann bedeutet die Dämmung eine Reduzierung des Wärmeverlustes um 50 Prozent.
  • Verdopplung der Dämmstoffdicke: Wird die Dämmung nun von 5 auf 10 Zentimeter verdoppelt, sinkt der U-Wert vielleicht noch einmal von 0,5 W/(m²K) auf 0,25 W/(m²K). Das ist wieder eine Halbierung des Wärmeverlustes, der absolute Nutzen in Bezug auf Energieeinsparungen ist aber nur noch halb so groß wie bei der ersten Dämmung.
  • Weitere Dämmung: Bei einer weiteren Aufstockung von 10 auf 15 Zentimeter reduziert sich der U-Wert möglicherweise von 0,25 W/(m²K) auf 0,17 W/(m²K). Die gleiche Dämmstoffdicke, die am Anfang noch die Hälfte des Wärmeverlustes einsparte, hat jetzt nur noch einen geringen Effekt.

Ab einen bestimmten Punkt kommt es dazu, dass die zusätzlichen Kosten für mehr Dämmstoff größer sind als die Einsparungen bei den Heizkosten. Für den Hauseigentümer lohnt sich die dickere Dämmung dann aus Sicht der Kostenersparnis nicht mehr. Bei der Planung der Dämmstoffdicke sollte daher eine wirtschaftliche Abwägung erfolgen, um die optimale Balance zwischen Kosten und Nutzen zu finden.

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Die baulichen Gegebenheiten

Während Bauherren bei Neubauten den idealen Wärmeschutz von Beginn an mit einplanen können, sind bei bestehenden Gebäuden Einschränkungen durch die baulichen Gegebenheiten möglich. Eine dichte Bebauung in einer Stadt oder denkmalgeschützte Gebäude können die Möglichkeiten des Wärmeschutzes sehr stark einschränken. Allerdings auch bei normalen bestehenden Gebäuden können sich beispielsweise durch einzuhaltende Abstände zu den Grundstücksgrenzen Abstriche ergeben. Hier ist die Wahl eines Dämmstoffs mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit eine Option, um dennoch einen hohen Dämmwert zu erzielen.

Ebenfalls zu beachten ist, dass die Dämmung die bauliche Konstruktion nicht überlasten darf. Das Gewicht der Dämmung ist daher bei der Planung im Blick zu behalten.

Unterschiedliche Bauteile haben zudem verschiedene Anforderungen, die die Wahl der Dämmstoffdicke beeinflussen. Dächer und Außenwände benötigen in der Regel eine dickere Dämmung als beispielsweise die Kellerdecke, da sie größeren Temperaturextremen ausgesetzt sind. Bei Innendämmungen ist neben bauphysikalischen Herausforderungen immer zu beachten, dass die Dämmstoffdicke zulasten der Raumfläche geht.

Auch bauliche Gegebenheiten können die
Dämmstoffdicke beeinflussen
Auch bauliche Gegebenheiten können die Dämmstoffdicke beeinflussen

Der Feuchteschutz

Sowohl bei einer zu großen als auch bei einer zu geringen Dämmstoffdicke können Feuchteprobleme auftreten. Wird das Haus durch die Dämmung zu stark abgedichtet, kann es bei unsachgemäßem Einbau passieren, dass Feuchtigkeit in die gedämmten Bauteile eindringt und dort schwerwiegende Schäden verursacht. Der Einbau einer Dampfsperre bei der Dachkonstruktion oder die Verwendung diffusionsoffener Dämmstoffe bei einer bekannten Feuchteproblematik sind dann sinnvolle Optionen.

Vorsicht vor zu geringer Dämmstoffdicke
an Außenwänden!
Vorsicht vor zu geringer Dämmstoffdicke an Außenwänden!

Bei einer zu geringen Dämmstoffdicke kann es passieren, dass die Wandoberfläche im Innenraum zu stark abkühlt. Dadurch entsteht dann einerseits ein unangenehmer Zugeffekt, andererseits kann sich aber auch Kondenswasser bilden. Und das führt im schlimmsten Fall zu Schimmel.

Hausdämmung © schulzfoto, stock.adobe.com
Wie dick die Dämmung sein muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem ob nur der gesetzliche Mindeststandard erfüllt oder eine höhere Energieeffizienz erreicht werden soll © schulzfoto, stock.adobe.com

Die klimatischen Bedingungen und die geografische Lage

Der Dämmbedarf eines Hauses hängt immer auch von der geografischen Lage ab. Das bezieht sich nicht allein auf die klimatische Zone, in der das Gebäude errichtet ist. Vielmehr können auch die Lage und die Ausrichtung des Gebäudes eine Rolle spielen. Ist es beispielsweise starkem Wind ausgesetzt, kann ein effizienterer Wärmeschutz notwendig sein. Bei intensiver Sonneneinstrahlung ist bei der Dämmung hingegen auf den Nutzen für den sommerlichen Wärmeschutz zu achten.

Tipp: Die Verbesserung des energetischen Zustands von Gebäuden ist politisch gewollt. Daher können Bauherren und Modernisierer attraktive staatliche Fördermittel nutzen. Die KfW bietet über verschiedene Programme für Neubauten und Modernisierungen zinsgünstige Kredite. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG-EM) Mittel für bestimmte Dämmmaßnahmen. Informationen dazu finden sich auf den Homepages www.kfw.de und www.bafa.de. Energetische Sanierungsmaßnahmen lassen sich darüber hinaus anteilig von der Steuer absetzen.
Lage und Ausrichtung des Gebäudes sind für die Dämmstoffdicke wichtig
Lage und Ausrichtung des Gebäudes sind für die Dämmstoffdicke wichtig
Unterschiedliche Dämmstoffe © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Dämmstoffe Klassifizierung

Eine Zahl für die Dämmleistung Wie gut ein Dämmstoff seine Hauptaufgabe – die Wärmedämmung – erfüllt, hängt von seiner Wärmeleitfähigkeit… weiterlesen

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